Die Zweitliga-Frauen der Eintracht haben in die Spur gefunden. Nach dem 3:3 gegen den SV Weinberg folgten zwei Siege über die U20-Teams der TSG Hoffenheim und des VfL Wolfsburg. Beim 1:0 gegen die Jungwölfinnen erzielte Georgia Stanti, die erstmals in der laufenden Saison von Beginn an startete, das entscheidende Tor. „Sie hat ihr richtig gutes Spiel mit ihrem Treffer belohnt“, fasste Friederike Kromp nach dem Spiel zusammen und hob dabei die geschlossene Mannschaftsleistung hervor. „Wir hätten uns schon viel früher belohnen können und müssen. Unterm Strich bin ich sehr glücklich und zufireden, auch die Art und Weise des Sieges war dabei entscheidend“, so Frankfurts Cheftrainerin.
Bereits am Sonntag, 8. Oktober, ist die U20 das nächste Mal in der 2. Frauen-Bundesliga gefordert. Um 14 Uhr ertönt der Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam. Die Adlerträgerinnen treffen auf den 1. FFC Turbine, der zuletzt 29 Jahre lang in der Bundesliga spielte und im Sommer erstmals den Weg in die zweite Liga antreten musste. SPORTTOTAL überträgt die Partie live.
Potsdam: Erster Abstieg nach 29 Jahren
Einst Gewinnerinnen der UEFA Women’s Champions League 2005 und 2010, starten die Frauen des 1. FFC Turbine Potsdam nach zuletzt 29 Jahren in der Google Pixel Frauen-Bundesliga in dieser Saison erstmals in Liga zwei. Sechs Mal gewann der Klub die Deutsche Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal, in dessen Wettbewerb man 2022 noch im Finale stand und dem VfL Wolfsburg mit 0:4 unterlag. In der gleichen Spielzeit 2021/22 schloss Turbine die Liga als Tabellenvierter ab. Dann folgte der große Cut. Lediglich acht Punkte sammelten die Brandenburgerinnen in der vergangenen Saison – letztlich musste der Klub den Gang in die zweithöchste Spielklasse antreten, in der der Saisonstart allerdings auch nicht ideal verlief.
Potsdam startete mit drei Niederlagen gegen Mitabsteiger Meppen, Carl Zeiss Jena und den SC Sand – dazu kam das 0:2 gegen den VfL Wolfsburg in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Das Fazit nach den ersten vier Pflichtspielen: Vier Niederlagen, sechs Gegentore und kein selbst erzielter Treffer für das Team von Cheftrainer Marco Gebhard, der seine Schuhe von 1997 bis 2002 für Eintracht Frankfurt schnürte. Doch Potsdam fasste sich: Ein 1:0 gegen die U20 des FC Bayern und ein ebenso knapper Erfolg gegen den Aufstiegskandidaten FSV Gütersloh sorgten bei Turbine für rückkehrendes Selbstbewusstsein. Hilfreich dürfte in solchen Phasen auch die Erfahrung von Spielerinnen wie Bianca Schmidt sein: Die 33-jährige Rechtsverteidigerin, die von 2012 bis 2015 für den 1. FFC Frankfurt auflief, sammelte 48 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft und 204 Pflichtspiele für Potsdam auf höchstem Niveau. Für ein weiteres Wiedersehen sorgt indes die Rückkehr von Tessa Zimmermann an ihre alte Wirkungsstätte. Die 15-jährige Mittelfeldspielerin kam im Sommer aus Potsdam nach Frankfurt und kam bislang in allen Ligaspielen der Adlerträgerinnen zum Einsatz.
„Nächsten großen Schritt machen“
Vom holprigen Start Potsdams weiß auch Cheftrainerin Kromp, die aber betont, dass der FFC „weiterhin ein Aufstiegsaspirant“ sei und auf ihre Mannschaft ein „komplett anderes Spiel“ zukomme als zuletzt gegen die U20 aus Hoffenheim oder Wolfsburg. „Nach den zwei 1:0-Siegen gegen Bayern und Gütersloh scheint der Knoten bei Potsdam geplatzt. Ihre Kadersituation hat sich im Vergleich zum Abstiegsjahr nicht groß verändert. Den Kern der Mannschaft konnten sie halten und Spielerinnen wie Bianca Schmidt reaktivieren. Auch stehen mit Jennifer Cramer, Stürmerin Viktoria Schwalm und Torhüterin Vanessa Fischer einige Akteurinnen mit reichlich Bundesligaerfahrung auf dem Platz“, warnt Kromp.
„Ich erwarte eine Mannschaft mit sehr viel Wucht und Körperlichkeit, gegen die es keineswegs einfach sein wird. Für uns steht dabei der nächste Entwicklungsschritt an. Zuletzt haben wir uns gerade hinsichtlich der Spielfähigkeit entwickelt und überzeugende Leistungen erbracht. Nun aber steht mit Potsdam ein Duell mit einer weiteren gestandenen Frauenmannschaft an, gegen die wir mithalten wollen.“ Personell kann die Trainerin in Brandenburg aus den Vollen schöpfen, Valentina Limani kehrt nach ihrer Gelb-Rot-Sperre zurück in den Kader. Lediglich Sarah Preuss fehlt aufgrund ihrer Langzeitverletzung. Nina Neumann hingegen hat unter der Woche ihren Vertrag aus beruflichen Gründen aufgelöst und wird nicht mehr für die Adlerträgerinnen auflaufen.