Vor der anstehenden Länderspielpause stand zum Abschluss des 6. Spieltages das Top-Spiel gegen den FC Bayern München an. Für die Adlerträgerinnen war das Heimspiel im Stadion am Brentanobad eine Art Generalprobe für das in zwei Wochen anstehende DFB-Pokal-Achtelfinale in München. Dank einer auf allen Ebenen großartigen Leistung besiegten die Frankfurterinnen in einer turbulenten Schlussphase nach zwei späten Gegentoren den amtierenden Meister 3:2 (0:0).
Niko Arnautis musste auf Laura Feiersinger verzichten, die sich beim 2:0-Sieg bei der SGS Essen die Schulter ausgekugelt hatte. Für sie stand Alexandra Johannsdottir in der Startelf, zudem ersetzte Verena Hanshaw Janina Hechler auf der linken Abwehrseite. Vor Anpfiff war Barbara Dunst von Siegfried Dietrich und Markus Krösche für ihr 100. Bundesligaspiel in Hoffenheim geehrt worden. Die erste Chance gab es durch Laura Freigang (9.), der Schuss der Torjägerin, die am Freitag ihren Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängert hatte, strahlte erst einmal keine Gefahr aus. Sturmpartnerin Shekiera Martinez kam kurz darauf im Gewühl nicht mehr an den Ball (13.). Aber auch Bayern versuchte sich offensiv, ein Kopfball der Französin Viviane Asseyi konnte von Sophia Kleinherne von der Linie geköpft werden (14.), Merle Frohms parierte einen Drehschuss der Stürmerin zur Seite (28.). Bayern wurde stärker und dem Ruf als bislang punktverlustfreier Tabellenführer gerecht: Mit feinen Kombinationen gelang es den FCB-Frauen, sich häufiger bis in den Strafraum hineinzukombinieren, meist war es Asseyi, die abschloss (35.). Frankfurt aber löste die schwierige Aufgabe taktisch stark und scheute zudem keinerlei Zweikämpfe. Die besseren Chance aber hatte der amtierende Meister aus der bayerischen Hauptstadt, der unter der Woche noch in der UEFA Women's Champions League beim schwedischen Vertreter Häcken gefordert war (4:0): Ein starkes Dribbling die Torauslinie entlang von Lineth Beerensteyn konnte Frohms noch parieren, anschließend klärte die vielseitige SGE-Defensive im Verbund (40.).
Führung durch Martinez
Martinez läutete die zweite Halbzeit ein, die SGE-Stürmerin hatte aber Rücklage bei ihrem Abschluss (47.). Doch es war Bayerns Linda Dallmann, die nach einem Frankfurter Stellungsfehler freistehend an der erneut starken Merle Frohms scheiterte (52.). Die Begegnung gestaltete sich ausgeglichen, kämpferisch wie taktisch boten die Gastgeberinnen Paroli. Auch spielerisch mussten sich die Hessinnen keine Blöße geben. Die Frankfurter Vorstöße nahmen nicht ab, es waren gezielte Nadelstiche, von denen Shekiera Martinez per Drehschuss nach einer Ecke zum 1:0 nutzte (67.). Die 20-Jährige hatte kurz sogar den Mut, es per Fernschuss zu probieren, der Ball verfehlte aber das FCB-Tor nur knapp (72.). Der Druck der Münchnerinnen nahm zu, die Chancen aber blieben rar. Aber erst eine flache Hereingabe brachte den Ausgleich durch die eingewechselte Maximiliane Rall, die die Kugel nur noch über die Linie schieben musste (80.). Die Nationalspielerin war es zwei Minuten später, die eine Flanke von Lea Schüller zum 2:1 verwertete (82.). Ein bitterer wie später Nackenschlag. Doch die Eintracht schlug zurück: Mit Kampfesgeist war es erst Laura Freigang, die eine unglückliche Aktion voi Bayerns Keeperin Laura Benkarth zum Ausgleich nutzte (89.), bevor Sjoeke Nüsken per Kopf nach einer Flanke von Barbara Dunst das Spiel wieder drhete und für Jubelstürme bei vielen der 1720 Zuschauern sorgte (90.).
Erst einmal geht es für 13 Frankfurterinnen auf Länderspielreise, bevor sich beide Teams erneut gegenüberstehen. Aber am Samstag, 30. Oktober, geht es um 13.30 Uhr im FC Bayern Campus nicht um Liga-Punkte, sondern um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Der BR überträgt die Partie live im TV.
So spielte die SGE
Frohms – Küver (85. Anyomi), Kleinherne, Kirchberger, Hanshaw – Nüsken, Johannsdottir (79. Mauron), Dunst, Freigang – Martinez (78. Santos), Prasnikar (90.+1 Köster).
So spielte der FC Bayern München
Benkarth – Glas, Viggosdottir, Kumagai, Gwinn (75. Damnjanovic) – Zadrazil, Magull (58. Demann) – Beerensteyn (65.), Dallmann, Asseyi (58. Rall) – Schüller.
Schiedsrichterin
Fabienne Michel
Tore
1:0 Martinez (67.)
1:1 Rall (80.)
1:2 Rall (83.)
2:2 Freigang (89.)
3:2 Nüsken (90.)
Zuschauer
1720
Gelbe Karten
Kirchberger – Damnjanovic