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24.01.2021
Frauen Profis

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“

SGE-Cheftrainer Niko Arnautis zeigt sich mit dem Kurztrainingslager, den beiden Testspielen gegen Wolfsburg sowie der ersten Hälfte der Vorbereitung zufrieden.

Niko, hinter den Adlerträgerinnen liegt ein viertägiges Trainingslager. Wie zufrieden bist du mit dem, was du mit der Mannschaft in Wolfsburg hast erarbeiten können sowie den beiden Testspielen gegen den VfL?
Wir können sehr zufrieden sein mit den Bedingungen, die wir hier vorgefunden haben, aber auch den Leistungen in den Spielen gegen den VfL Wolfsburg. Es war gut, dass wir alle noch einmal als Team zusammenkommen konnten, was dieser Tage nicht selbstverständlich ist, gerade auch für die zuvor verletzten Saskia Matheis, Sandrine Mauron und Letícia Santos sowie unseren Neuzugang Alexandra Johannsdottir. Im ersten Spiel am Tag unserer Anreise haben wir guten Fußball gespielt, auch wenn beide Teams viel rotiert haben und wir durch zwei Standardgegentore erst in Rückstand geraten sind und am Ende knapp verloren haben: Der Auftritt hat Mut gemacht. Auch in der zweiten Partie war es ärgerlich, verloren zu haben, nachdem wir in der ersten Halbzeit die besseren Chancen hatten und unglücklich durch ein Eigentor und einen direkt verwandelten Freistoß plötzlich 0:2 hinten lagen. Da kann man sich am Ende nur über die Niederlagen, aber nicht über die Leistungen ärgern.

Aber nicht nur die starken Auftritte stimmen nach zwei Trainingswochen positiv: Du hast am Anfang der Vorbereitung nach den Leistungsdiagnostiken gesagt, dass es viele Verbesserungen in den Leistungstests gab.
Wir haben dieses Jahr wieder festgestellt, dass die Mädels sich im athletischen Bereich verbessern konnten. Die Werte im Sprint, Sprung, Kraft sowie bei den Ausdauertests waren sehr positiv. Das zeigt einerseits, dass wir eine gute Trainingssteuerung haben und andererseits den Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit der Spielerinnen. Das ist natürlich eine schöne Sache, wenn man sieht, dass alle ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Die Mannschaft erhält am Sonntag und Montag erst einmal frei. Was ist anschließend geplant in den nächsten zwei Wochen vor dem Pflichtspielstart der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Duisburg?
Wir haben die Steuerung bewusst so gewählt, dass wir die ersten zwei Wochen nach den individuellen Trainingsplänen Vollgas geben mit den zwei Spielen in Wolfsburg, die sehr intensiv waren. Deswegen gibt es verdientermaßen zwei Tage frei, um nicht nur in den Beinen, sondern auch im Kopf eine Frische für die letzten beiden Wochen der Vorbereitung zu bekommen. In den nächsten Einheiten geht es darum, noch Feinabstimmungen mit und gegen den Ball zu arbeiten. Zusätzlich legen wir einen Schwerpunkt auf Schnelligkeit und Spielformen. Ich bin optimistisch, dass wir Anfang Februar optimal vorbereitet sind, um den ersten Dreier im neuen Jahr einzufahren.

Wir sind uns einig, dass wir in der Rückrunde mehr knappe Spiele für uns entscheiden und auf jeden Fall noch den einen oder anderen Rang klettern sowie mehr als 14 Punkte holen möchten.

Cheftrainer Niko Arnautis

Am 31. Januar gibt es noch ein drittes Testspiel in der Vorbereitung gegen Köln. Was genau erhoffst du dir von diesem Härtetest eine Woche, bevor es gegen Duisburg wieder um Punkte geht?
Wir haben gegen Wolfsburg zwei Spiele auf absolutem Topniveau absolviert. Da war der Schwerpunkt natürlich, intensiv gegen den Ball zu arbeiten, aber auch selbst gegen so einen Gegner im Umschaltspiel schnelle Chancen zu kreieren. Das haben wir geschafft. Gegen Köln ist es wahrscheinlich ähnlich wie gegen Duisburg, dass wir mehr Ballbesitz als gegen Wolfsburg haben werden, auch wenn das gegen den VfL schon ordentlich war. Gegen Köln möchten wir dominant auftreten und unsere Spielqualität zeigen. Es ist wichtig, da wir dadurch noch ein letztes Mal vor dem Ligastart die Gelegenheit haben, auf dem Platz zu schauen, was noch an Feinschliff fehlt.

Lass uns auf die restliche Saison blicken: Wir stehen im DFB-Pokal Viertfinale im März gegen Andernach und sind aktuell in der Liga Tabellensechster. Was ist noch möglich?
Wir haben in der Winterpause im Trainerteam die Hinrunde ausgewertet: Wir haben unsere Tore und Gegentore analysiert, geschaut, in wie vielen Pflichtspielen wir die bessere Mannschaft waren, in wie vielen wir unterlegen waren und was am Ende dabei herauskam. Uns ist aufgefallen, dass wir von 14 Pflichtspielen zehn Spiele sehr ordentlich oder gut gespielt haben. Davon haben wir sieben Siege in Liga und Pokal eingefahren. In Partien, die offen waren oder in denen wir nicht so gut waren, haben wir nicht gepunktet. Das heißt, dort haben uns Punkte gefehlt. Wir sind uns einig, dass wir in der Rückrunde mehr knappe Spiele für uns entscheiden und auf jeden Fall noch den einen oder anderen Rang klettern sowie mehr als 14 Punkte holen möchten. Ziel ist es, unter den Top Fünf zu landen. Darüber hinaus wollen wir uns fußballerisch noch weiterentwickeln. Im Pokal gegen Andernach gehen wir zudem wieder als Favorit in die Partie. Wir wollen unbedingt ins Halbfinale. Und dann wäre der Weg nach Köln ja nicht mehr weit… Und wer im Finale steht, will das Ding natürlich auch gewinnen.