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02.02.2023
Frauen-Bundesliga

Re-Start beim defensivstarken Aufsteiger

Zurück aus der Winterpause geht es für die SGE zum Aufsteiger SV Meppen. Neben der drittstärksten Defensive der Liga erwarten die Adlerträgerinnen auch zwei Ex-Frankfurterinnen.

Der letzte Sieg über einen Ligakonkurrenten ist keine Woche her. Doch auch wenn man aus dem 2:0 über Bayer Leverkusen, genauso wie den beiden Erfolgen gegen Eindhoven und Wolfsburg, viel Positives in der Vorbereitung mitnehmen konnte: Testspiele bleiben Testspiele. Was am Ende der 90 Minuten steht, zählt erst ab dieser Woche wieder: Am Wochenende geht die Punktejagd endlich wieder los. Dann wollen die Adlerträgerinnen dort weitermachen, wo sie vor der Winterpause aufgehört haben: „Der erste Schritt ist, durch einen Sieg in Meppen die erste Saisonhälfte als beste Hinrunde seit neun Jahren abzuschließen – das ist das klare Ziel“, macht Trainer Niko Arnautis deutlich.

Das erste FLYERALARM Frauen-Bundesligaspiel nach der Winterpause ist gleichzeitig auch das letzte Hinrundenspiel. Zum elften Spieltag reisen die Adlerträgerinnen am Sonntag, 5. Februar, zum SV Meppen. Anpfiff ist um 16 Uhr in der Hänsch-Arena, Magenta Sport überträgt das Spiel live, bei dem die Frankfurterinnen auch an die Erfolge der Saison 2020/21 anknüpfen wollen.

Starke Meppener Defensive

Camilla Küvers Jubelsprung nach ihrem Debüttreffer im ersten Bundesligaspiel.

Eine dürfte das letzte Auswärtsduell gegen den SV Meppen besonders gut in Erinnerung behalten haben: Camilla Küver wurde am 4. Oktober 2020 in der 83. Minute zum ersten Mal in einem Bundesligaspiel eingewechselt, zwei Minuten später traf die damals 17-Jährige per Kopfball auch schon zum 4:0-Endstand. Damals endete die Saison für die Meppenerinnen mit dem Abstieg, aktuell stehen die Zeichen für die Spielerinnen aus dem Emsland deutlich besser. Nach zehn Spieltagen lassen zwölf Punkte den SV auf Rang sieben stehen, sammelt Meppen noch drei Punkte, ist die Saison 2020/21, die erste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte, bereits getoppt. 

Zurückzuführen ist der Meppener Erfolg vor allem auf die starke Defensive: Nur Bayern München und der VfL Wolfsburg kassierten bislang weniger Gegentreffer als der Aufsteiger. Allerdings schaffte es das Team von Carin Bakhuis, die seit Sommer 2022 an der Seitenlinie steht und zuvor an der Seite von Leverkusen-Trainer Robert de Pauw als Co-Trainerin den FC Twente Enschede trainierte, auch erst, acht Mal den Ball ins gegnerische Tor zu befördern – auch hier steht man auf Platz drei, allerdings der Vereine mit den wenigsten Torerfolgen. Vor der Winterpause gab es zuletzt ein 0:3 in Wolfsburg und einen 1:0-Heimsieg über Köln, in der Vorbereitung besiegte Meppen den Zweitligisten FSV Gütersloh mit 3:0. „Meppen hat in der bisherigen Saison sehr wenige Gegentore zugelassen und sich vor allem zuhause sehr gut präsentiert. Sie laufen sehr viel, arbeiten viel als Kollektiv und machen so die Räume sehr eng“, analysiert Niko Arnautis und ergänzt: „Gegen uns wird Meppen daher sicher euphorisiert und auch mit einem gewissen Selbstbewusstsein auftreten.“

Zwei Ex-Frankfurterinnen in der Stammelf

Die beste Torschützin im Team der Blau-Weißen ist gleichzeitig auch die Erfahrenste im Team: Die 30-Jährige Lisa Josten traf dreifach in dieser Saison und trägt seit zwei Jahren das Meppener Trikot. Einen Youngster mit der 20-jährigen Julia Pollak, die schon vier Champions-League-Einsätze zu verbuchen hat, lieh man sich im Sommer vom FC Bayern München aus. Außerdem schlossen sich zur aktuellen Saison zwei Ex-Frankfurterinnen dem SV an: Kara Bathmann und Mai Hirata spielten zuvor beide in der zweiten Mannschaft der SGE und schafften es in Meppen, sich in ihrer jeweils ersten Bundesligasaison einen Stammplatz zu sichern.

Wir müssen die Souveränität an den Tag legen, mit der wir auch in Leverkusen gewonnen haben.

Niko Arnautis

„Wir haben in der Vorbereitung intensiv gearbeitet und vieles weiter festigen können, sind aber auch flexibler geworden, indem wir ein weiteres System eingeübt haben. Im Testspiel gegen Leverkusen haben wir schon gezeigt, dass wir auch gegen kompakte Mannschaften Lösungen haben. Nun will ich eine Mannschaft sehen, die bereit ist, alles in Meppen zu geben, um die drei Punkte mit nach Frankfurt zu bringen“, erklärt Arnautis. „Dafür müssen wir unsere Qualität auf den Platz bringen, den Gegner viel beschäftigen und die Souveränität an den Tag legen, mit der wir auch in Leverkusen gewonnen haben.“ Verzichten müssen die Eintracht Frauen in Meppen verletzungsbedingt auf Letícia Santos und Anna Aehling. Sara Doorsoun konnte nach ihrem kleinen Muskelfaserriss am Mittwoch erstmals wieder Teile des Trainings absolvieren. Ob es für einen Einsatz am Wochenende für die Verteidigerin reicht, ist noch unklar.