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01.12.2022
Frauen-Bundesliga

Mutig ins Spitzenduell

Im Duell Erster gegen Zweiter wollen es die Eintracht Frauen auch dem Bundesliga-Spitzenreiter VfL Wolfsburg möglichst schwer machen und mit Mut und Selbstbewusstsein um die Punkte kämpfen.

13 Jahre ist es her: Am 20. September 2009 war es Dzsenifer Marozsán, die in der 81. Minute bei ihrem Debütspiel für den 1. FFC Frankfurt mit 17 Jahren den entscheidenden Treffer zum 3:2-Sieg erzielte. Zwar schnürt die 30-Jährige noch immer, wenn auch mittlerweile für Olympique Lyon, die Fußballschuhe, trotzdem ist viel Zeit vergangen seit jenem Auswärtsspiel – dem letzten, in dem die Frankfurterinnen in der Bundesliga drei Punkte aus Wolfsburg mitnehmen konnten. 

In der vergangenen Saison war das Team von Niko Arnautis nach eigener Führung und einer 2:3-Niederlage per Gegentreffer in der Nachspielzeit denkbar nah dran, die 13 Jahre währende Serie zu brechen. Am Samstag, 3. Dezember, 13 Uhr, wagen die Adlerträgerinnen einen neuen Versuch in der Wolfsburger Volkswagen Arena. Spannender als in dieser Saison könnten die Vorzeichen dabei kaum sein: Der Tabellenerste empfängt den -zweiten, bis zu 15.000 Zuschauende werden auf den Rängen erwartet. NDR, hr und Magenta Sport übertragen das Spitzenspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga live.

Mit Doppel-Sturm an der Ligaspitze

Während die Adlerträgerinnen nach dem Last-Minute-Sieg über Leverkusen weiterhin ungeschlagen in der Liga sind, spielen auch die Wölfinnen bislang eine makellose Saison: Nach acht Spielen führt der amtierende Deutsche Meister die Tabelle noch ohne einen einzigen Punktverlust an. Auch in der Champions League ist das seit 2021 von Tommy Stroot trainierte Team nach drei Spielen noch ungeschlagen. In der Liga gab es zuletzt zwei souveräne 4:0-Siege über Köln und Duisburg, auch den letztjährigen Vizemeister Bayern München hielt der VfL durch ein 2:1 auf Abstand. „Die Titel und Erfolge der vergangenen Jahre sprechen für sich, Wolfsburg hat eine reife und gestandene Mannschaft mit einer enormen Qualität auf allen Positionen“, erklärt Niko Arnautis.

Wir haben die Qualität, in jedem Spiel zu Chancen zu kommen.

Sara Doorsoun

Und auch Verteidigerin Sara Doorsoun, die vor knapp einem Jahr aus Wolfsburg nach Frankfurt wechselte, warnt: „Wolfsburg hat eine enorm gute Mannschaft mit einer Menge Mentalität. Ich kenne kein Team, das jede Partie so fokussiert angeht.“ Besonders hervorsticht bislang der Sturm des VfL – die mit 27 Toren beste Offensive der Liga. Ewa Pajor und Alexandra Popp sind zusammen für knapp die Hälfte aller Wolfsburger Tore verantwortlich, Pajor führt gemeinsam mit Janina Minge vom SC Freiburg sogar die Torschützinnenliste der Liga an. Neben Ex-Frankfurterin Merle Frohms, die die Position der Stammtorhüterin von der in die USA gewechselten Almuth Schult übernahm, hat sich mit Jule Brand (TSG Hoffenheim) ein zweiter prominenter Sommer-Zugang mit sieben Einsätzen, einem Tor und einer Vorlage, seinen Platz erspielen können.

„Auch Wolfsburg hat Schwächen“

Neben Merle Frohms wird es mit Co-Trainerin Kim Kulig ein weiteres Wiedersehen mit einer Ex-Frankfurterin geben, die beim bislang letzten Bundesliga-Heimsieg der Frankfurterinnen über Wolfsburg 2013 für das Team vom Main übrigens in der Startelf stand – der insgesamt zwölfte Sieg in 36 Ligaduellen zwischen beiden Teams, nur vier Mal trennten sich beide Mannschaften unentschieden. Statt zurückzublicken, wolle man aber die aktuellen eigenen Stärken als Motivation nehmen, sagt Doorsoun. „Wir haben die Qualität, in jedem Spiel zu Chancen zu kommen. Das werden in Wolfsburg nicht viele sein, aber wir glauben an uns und brauchen die nötige Konsequenz in jeder Aktion.“

Es werden einige Fans aus Frankfurt kommen, gerade für sie wollen wir ein tolles Spiel abliefern. Ich bin mir sicher, dass wir auch sie hören werden.

Niko Arnautis

„Wir blicken mit großer Motivation und Freude auf die Partie. Wir können durch unsere großartige Ausgangssituation mutig und frei, aber auch selbstbewusst, aufspielen. Was gibt es Schöneres, als ein Topspiel in einem großen Stadion vor so vielen Fans zu spielen?“, ergänzt Trainer Niko Arnautis, der weiterhin auf Letícia Santos und Janina Hechler verzichten muss. Shekiera Martinez und Anna Aehling konnten hingegen unter der Woche wieder ins Training einsteigen. „Auch Wolfsburg hat Schwächen. Es sind Kleinigkeiten, aber die wollen wir ausnutzen. Gleichzeitig müssen wir mit Entschlossenheit und voller Konzentration in jede Aktion gehen und vorne effektiv unsere Chancen nutzen. Es werden einige Fans aus Frankfurt kommen, gerade für sie wollen wir ein tolles Spiel abliefern. Ich bin mir sicher, dass wir auch sie hören werden.“