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20.04.2022
2. Frauen-Bundesliga

Erneuter Punktgewinn nach Rückstand

Zum vierten Mal in Folge holen die Zweitliga-Frauen der Eintracht ein Unentschieden. Im Nachholspiel gegen den VfL Wolfsburg holen die Adlerträgerinnen ein 0:2 auf, verpassen aber den möglich gewesenen Sieg.

Vier Tage nach dem 1:1 bei der TSG Hoffenheim II lieferten sich die U20-Frauen der Eintracht ein umkämpftes Duell mit der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg. Im Nachholspiel des 19. Spieltags in der 2. Frauen-Bundesliga nutzten die Gäste in der ersten Halbzeit zwei Fehler der SGE II gnadenlos aus, die Frankfurterinnen kämpften sich aber zurück und erspielten sich beim 2:2 (1:2) das vierte Unentschieden in Folge. Michelle Hochstadt feierte nach rund andethalb Jahren ihr Comeback.

Auch wenn die SGE II im sonnigen Stadion am Brentanobad mit viel Ballbesitz in die Partie startete, die Effizienz zeigte sich im ersten Durchgang auf Seiten der Gäste aus Wolfsburg. Nach einem Ballverlust der Eintracht in der eigenen Hälfte setzte Romy Baraniak mit einem Distanzschuss knapp über die Latte den ersten Warnschuss (3.), Mitspielerin Tessa Blumenberg ließ ihre Chance sechs Minuten darauf nicht liegen. Nach einem langem Ball gewann die Wolfsburgerin das Laufduell und schob frei vor der im Tor gebliebenen Cara Bösl ins rechte Eck zur Wolfsburger Führung ein (9.). Auch wenn die Eintracht das spielbestimmende Team blieb und sich immer wieder ins letzte Drittel kombinierte, blieben die letzten Pässe zu ungenau und klare Torchancen dadurch Mangelware. Linn Beck bekam nicht genug Druck hinter ihren Kopfball nach einem Freistoß von Jonna Brengel (14.) und setzte bei einem Distanzschuss aus spitzem Winkel etwas zu hoch an (25.).

Anschluss kurz vor der Pause

Die Wolfsburgerinnen nutzten die Fehler der Frankfurterinnen währenddessen eiskalt aus. Franziska Libske fing einen Pass an der gegnerischen Strafraumgrenze ab und erhöhte auf 2:0 aus Sicht des VfL II (19.). Auf der anderen Seite versuchte es Jonna Brengel aus aussichtsreicher Position, nachdem ein Schnittstellenpass von Emily Kraft genau in ihren Füßen landete, der Abschluss wurde von der VfL-Abwehr aber abgeblockt (42.). Und doch konnten sich die Frankfurterinnen vor der Pause noch mit einem Anschlusstreffer für ihre Bemühungen belohnen. Brengel behauptete den Ball stark im gegnerischen Strafraum, dribbelte nach außen und legte von dort auf Linn Beck vor, die in der Mitte mit dem Schlusspfiff zum 1:2 einschob (45.).

Mit Dilara und Ilayda Acikgöz und einer taktischen Umstellung im Sturm starteten die Adlerträgerinnen ballsicherer in den zweiten Durchgang und suchte nun schneller den Weg in die Spitze. Wieder war es Linn Beck, der die erste Abschlussmöglichkeit gehörte (47.). Jonna Brengel verpasste bei einem Strahl aus rund 20 Metern das Tor nur um Zentimeter (60.). Die Gäste aus Wolfsburg ließen die Frankfurterinnen nun kaum noch in die eigene Hälfte mit der Folge, dass die Wolfsburgerinnen der SGE II, die vor allem ab der 70. Minute auf den Ausgleich drängte, die Räume eng machte. Beck köpfte nach einer Flanke von Dilara Acikgöz knapp vorbei (74.), ein sehenswerter Distanzschuss von Ilayda Acikgöz wurde durch eine starke Parade von VfL-Torhüterin Melanie Wagner über die Latte gelenkt (75.). Kara Bathmann war es schließlich, der der erlösende und verdiente Ausgleich gelang: Nach einer Ecke von Jonna Brengel köpfte die Außenverteidigerin unhaltbar ins rechte Eck (77.).

Hochstadt feiert ihr Comeback

In der Schlussphase versuchten die Wölfinnen, durch Konter vereinzelt das Spiel erneut in ihre Richtung kippen zu lassen, die besseren offensiven Vorstöße hatten allerdings die Frankfurterinnen, die sich nicht mit dem Unentschieden zufrieden geben wollten. Ungenauigkeiten und mangelndes Glück ließen es nach 90 Minuten trotzdem beim Punktgewinn bleiben, mit dem sich Trainer Francesco Continolo nicht zufrieden zeigte. „Wir waren eigentlich gut im Spiel und haben uns Chancen erspielt, aber die Rückwärtsbewegung hat heute leider nicht gestimmt. So hat uns auch der viele Ballbesitz nicht geholfen. Gegen den Ball und bei den Kontern müssen wir hellwach sein. Die Moral war erneut super, die Mädels hätten sich einen Sieg wirklich verdient gehabt. Wir haben erneut ein 0:2 aufgeholt und so die 30 Punkte geknackt. Aber heute wäre mehr drin gewesen.“

Trotzdem gab es mit dem Comeback von Michelle Hochstadt, die erstmals seit ihrem Kreuzbandriss vor anderthalb Jahren wieder auf dem Platz stehen konnte und in der 89. Minute eingewechselt wurde, noch ein Highlight. „Als ich außen stand, habe ich schon gehofft, dass ich reinkommen würde. Als der Trainer mich dann gerufen hat, hat es mir die Stimme verschlagen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und ich habe gar nichts mehr um mich herum wahrgenommen. Ich bin unglaublich glücklich, wieder auf dem Platz stehen zu können und das Feld nun wieder aus diesem Sichtwinkel erleben zu können“, sagte die 19-Jährige nach dem Spiel. „Natürlich merke ich, dass mir anderthalb Jahre Spielpraxis fehlen, aber im Training fühle ich mich wieder sehr gut. Ich habe das Vertrauen in mein Knie zurückgewonnen und möchte nun wieder auf mein altes Niveau kommen, mehr Spielpraxis sammeln und einfach Spaß am Fußballspielen haben.“ 

Am Samstag, 23. April, geht es für die Adlerträgerinnen in der 2. Frauen-Bundesliga mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern München II weiter. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz am Stadion am Brentanobad ist um 11 Uhr.

So spielte die SGE II

Bösl ­– Walaschewski (46. D. Acikgöz), Steck, Janser, Bathmann ­– Köster (46. I. Acikgöz), Hirata – Beck, Brengel (89. Hochstadt), Krawczyk (70. Bender) – Kraft (83. Fendrich).

So spielte der VfL Wolfsburg II

Wagner ­– König, Blumenberg, Herrmann, Henkelmann, Kowalski, Burmann, Libske (68. Dönges), Cordes, Baraniak, Scheidel. 

Schiedsrichterin

Davina Lutz

Zuschauer

70

Tore

0:1 Blumenberg (9.)

0:2 Libske (19.)

1:2 Beck (45.)

2:2 Bathmann (77.)

Gelbe Karten 

– Burmann