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06.06.2021
2. Frauen-Bundesliga

Zweitliga-Frauen erkämpfen sich den Klassenerhalt

Mit einem Last-Minute-Sieg gegen den FC Bayern München II sichern sich die Zweitliga-Frauen der Eintracht am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der 2. Frauen-Bundesliga.

Die zweite Frauenmannschaft von Eintracht Frankfurt wird auch in der kommenden Saison in der 2. Frauen-Bundesliga spielen. Das steht nach dem 18. Spieltag und dem Spiel gegen den FC Bayern München II fest. Zum Saisonabschluss machten es die Adlerträgerinnen dabei am Sonntagnachmittag lange spannend, mussten sich aber letztlich nicht auf Schützenhilfe des FC Würzburger Kickers verlassen und gewannen verdient mit 2:1.

Im Frankfurter Riederwaldstadion starteten die Münchnerinnen gegen in der Anfangsviertelstunde nervöse Frankfurterinnen mit mehr Ruhe am Ball und Kontrolle über das Spiel. Trotzdem ließen sich die Gäste lange Zeit, bevor sie den Weg vor das Frankfurter Tor suchten und stellten Nina Meck erstmals in der zehnten Spielminute auf die Probe – die Schlussfrau der SGE II fing den Ball nach einem Eckstoß aber sicher ab. Auf der anderen Seite präsentierte sich die Eintracht-Offensive erstmals in der 16. Spielminute über die rechte Seite, doch auch hier war Torhüterin Juliane Schmid einen Schritt schneller am Ball als Stürmerin Johanna Berg (16.).

Turbulente erste Halbzeit nach ruhiger Anfangsphase

Die Ruhe der Anfangsviertelstunde sollte aber nicht von Dauer sein: Kurz nach der ersten Chance gewannen die Adlerträgerinnen erneut einen Ball im Mittelfeld, von dort sprintete Nina Neumann durch alle Abwehrreihen hindurch, kämpfte sich durch ein starkes Solo bis in den Strafraum und traf unhaltbar ins rechte untere Eck zur Führung für die SGE II (17.). Doch auch die Münchnerinnen bauten nun mehr Druck auf und belohnten sich: Eine Flanke von der rechten Seite fand Amelie Schuster am langen Pfosten, die zum Ausgleich nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer einschob (21.).

Und turbulent ging es weiter: In einem offenen Schlagabtausch versuchte es zunächst Leonie Köster mit einem Distanzschuss aus rund 20 Metern, der nur knapp am Tor vorbeiging (23.). Bei den Gästen köpfte Lisa Schöppl nach einer Ecke an den Pfosten (32.), Michelle Weiß verfehlte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ebenfalls nur knapp das Tor (43.). Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte Jonna Brengel, die im Zusammenspiel mit Caroline Krawczyk kurz vor dem Sechzehner an den Ball kam und auf Nina Neumann durchstecken wollte, der Pass blieb allerdings in der Münchner Abwehr hängen (44.).

Eintracht übernimmt Spielkontrolle in der zweiten Hälfte

Nach der Ruhe in den ersten 15 Minuten und einer chancenreichen Phase zum Ende der ersten Halbzeit, zeichnete sich die Anfangsphase der zweiten Hälfte vor allem durch Zweikämpfe im Mittelfeld aus. Beide Teams mussten nun mehr kämpfen, um die gegnerischen Abwehrketten zu überwinden und Chancen herauszuspielen. Vor allem die Adlerträgerinnen brauchten wieder rund zehn Minuten, um ins eigene Spiel zu kommen, übernahmen dann aber zunehmend die Spielkontrolle. Nach einem Foul im Strafraum an Caro Krawczyk hatte die Kapitänin per Elfmeter die große Chance, die SGE II erneut in Führung zu schießen, Juliane Schmid konnte den zentral geschossenen Strafstoß aber abwehren (57.).

Kurz darauf war erneut Carolin Krawczyk an einer gefährlichen Situation beteiligt, dribbelte nach einem langen Pass in den Strafraum und legte auf die freistehende Jonna Brengel ab – die 16-Jährige verzog allerdings knapp (64.). Die SGE II blieb in einer starken Druckphase nun dran und suchte immer wieder schnell den Weg in den Strafraum: Nina Neumann sprintete über 60 Meter quer übers Spielfeld, passte auf Johanna Berg, deren Lupfer allerdings nicht nur über Torhüterin Schmid, sondern auch das Tor, ging (67.). Ebenfalls die Top-Torschützin der Eintracht traf kurz darauf nur das Außennetz (71.)

Verdiente Führung und große Erleichterung kurz vor Schlusspfiff

Auch in der Schlussphase drängten die Adlerträgerinnen weiter nach vorne, warfen sich in jeden Zweikampf und reihten Torchance an Torchance: Mai Hirata traf aus rund 20 Metern übers Tor (78.), Johanna Bergs Kopfball landete in den Armen von Juliane Schmid (80.), Leonie Kösters Schuss streifte das Außennetz (81.) und als Spitze der vergebenen Chancen landete ein starker Abschluss von Berg an der Latte (86.).

Und doch konnten sich die Adlerträgerinnen schließlich für die aufopferungsvolle und starke Leistung belohnen und kurz vor Schluss jubeln: Mai Hirata kam im Sechzehner an den Ball, dribbelte sich an Torfrau Schmid vorbei und schob ins leere Tore ein (86.). Die restlichen Minuten ging es für die Frankfurterinnen nur noch darum, das Ergebnis über die Zeit zu bringen, um nach Schlusspfiff den Verbleib in der 2. Frauen-Bundesliga zu feiern.

"Wir haben immer dran geglaubt"

Entsprechend glücklich war auch Trainerin Kim Kulig, die im Sommer als Co-Trainerin zum VfL Wolfsburg wechseln wird: "Es war voll verdient. Und damit meine ich nicht nur das Spiel heute, sondern die ganze Saison. Jede Mannschaft hatte in diesem Jahr erschwerte Bedingungen, auch wir waren in Quarantäne und hatten viele Spiele in kurzer Zeit. Wir haben es spannend gemacht, aber es war auch zu erwarten bei unseren jungen Mädels, dass sie nicht alle Spiele konstant gleichgut spielen können. Aber jetzt, wo es drauf ankam, haben wir geliefert. Wir haben immer dran geglaubt und uns auch durch negative Erlebnisse, wie den verschossenen Elfmeter heute, nicht aus der Ruhe bringen lassen. Deshalb möchte ich der Mannschaft und meinem gesamten Team ein riesiges Kompliment aussprechen. Wir haben richtig gute Arbeit geleistet. Die Mädels haben sich weiterentwickelt und sind als Team zusammengewachsen. Jetzt bin ich einfach unglaublich froh, dass die Mädels auch im nächsten Jahr in der 2. Liga spielen. Das lag mir am Herzen."

So spielte die SGE II: 

Meck – Walaschewski, Schneider, Steck, Bathmann – Hirata, Brengel (77. Janser), Köster – Krawczyk, Neumann (72. Biermann), Berg.

So spielte der FCB II:

Schmid – Huber, Lux (67. Ugochukwu), Wohner (77. Kett), Yuasa, Weber, Weiß (77. Woldmann), Zehnder, Schuster, Kappes, Schöppl.

Schiedsrichterin:

Vanessa Arlt

Tore: 

1:0 Neumann (17.)

1:1 Schuster (21.)

2:1 Hirata (86.)

Gelbe Karten:

– Lux, Schuster