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13.10.2022
Frauen-Bundesliga

Zum Youngster-Team an die Hafenstraße

In Essen wollen die Adlerträgerinnen nahtlos an den erfolgreichen Saisonstart anknüpfen und müssen dafür beim jüngsten Team der Liga überzeugen.

Ein spielfreies Wochenende für die einen, spannende Länderspiel-Duelle liegen hinter den anderen, mittlerweile sind alle Adlerträgerinnen nach Frankfurt zurückgekehrt. Und so wurde es endlich wieder voll auf dem Trainingsplatz am Rebstock, die Motivation, versichert Trainer Niko Arnautis, war bei den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten nach den Nationalmannschaftsreisen hoch: „Die Mädels sind gut drauf, sind je nach Belastung bei der Nationalmannschaft wieder eingestiegen und haben im Training einen super Eindruck gemacht.“ Das gemeinsame Motto sei nun klar: „Wir wollen da weitermachen, wo wir vor der Länderspielpause aufgehört haben.“

Im Klartext bedeutet das: Am Sonntag, 16. Oktober, soll im Stadion an der Hafenstraße bei der SGS Essen wieder gepunktet werden. Wie schon das Heimspiel gegen Werder Bremen wird auch das Aufeinandertreffen in Essen im Rahmen des Aktionsspieltags Klimaschutz stattfinden. Angepfiffen wird deshalb eine Minute später um 16.01 Uhr, Magenta Sport überträgt wie gewohnt live.

Auch erfahrener Zuwachs in der Talentschmiede

Genauso wie Nicole Anyomi und Carlotta Wamser hat auch Stina Johannes eine Essener Vergangenheit.

Während die Eintracht nach den ersten drei Spieltagen auf Platz drei steht, konnten die Essenerinnen aus einem durchaus schwierigen Anfangsprogramm ebenso viele Punkte mitnehmen. Nach einer 0:4-Auftaktniederlage gegen den Meister VfL Wolfsburg gelang ein knapper 1:0-Sieg über Aufsteiger Meppen, in Freiburg steigerte man sich nach einem 0:5-Rückstand zwar deutlich in der zweiten Halbzeit, konnte beim 2:5 aber trotzdem keine Punkte mitnehmen. Personell hat sich wie auch schon in den vergangenen Jahren wieder einiges getan bei der SGS. Mit Stina Johannes, nach Zwischenstation in Japan, und Carlotta Wamser schlossen sich nicht nur zwei Essenerinnen der Eintracht an, das Team von Markus Högner, der am vergangenen Spieltag sein 200. Bundesligaspiel coachte, gab mit der Ex-Frankfurterin Selina Ostermeier, Jill Bayings und Elisa Senß auch drei Spielerinnen an den Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen ab.

Das Team aus dem Ruhrpott, das seit vielen Jahren als Talentschmiede gilt, hat aber auch in diesem Sommer jungen Nachwuchs erhalten und stellt mit 22,1 Jahren den jüngsten Kader der Liga – mit 22,3 folgt die Eintracht übrigens als zweitjüngstes Team gemeinsam mit Duisburg. Die 19-jährige Engländerin Maria Edwards holte man aus der U21 von Manchester United, Natasha Kowalski schloss sich aus der Wolfsburger U20 an. Den Weg nach Essen hat aber auch die eine oder andere erfahrene Spielerin gefunden, darunter Ramona Meier, in der vergangenen Saison Torschützenkönigin in der 2. Frauen-Bundesliga beim FC Ingolstadt, oder auch Anja Pfluger, die mit 28 Jahren aus Köln kam. „Die Essenerinnen schaffen es in jedem Jahr wieder, junge Spielerinnen nach vorne zu bringen, sie haben in diesem Jahr aber gerade im Zentrum auch die eine oder andere erfahrene Spielerin in ihren Reihen, wie Lena Ostermeier oder Anja Pfluger“, erklärt Niko Arnautis und ergänzt: „Es ist eine junge Truppe, die Lust hat, Fußball zu spielen.“

Besonders in der Offensive und auf den Außen hat Essen sehr schnelle, technisch versierte und dynamische Spielerinnen.

Niko Arnautis

Dynamische Essener Offensive

Die Adlerträgerinnen gehen mit einer positiven Bilanz in die Partie: Von 36 Bundesliga-Duellen mit der SGS gewannen sie 25 und sammelten fünf Mal einen Punkt. Während die Frankfurterinnen im Schnitt knapp drei Tore erzielten, kassierten sie nur ein Gegentor. Auch in der vergangenen Saison wurden zwei Siege gefeiert: Auf einen 2:0-Auswärtserfolg in der Hinrunde folgte ein 1:0 in der Rückrunde, insgesamt hat die SGE die letzten vier Aufeinandertreffen alle gewinnen können. Trainer Niko Arnautis warnt allerdings vor allem vor den offensiven Qualitäten: „Ich erwarte eine Mannschaft, die gerade zuhause mit großer Motivation Fußball spielen wird und die besonders in der Offensive und auf den Außen sehr schnelle, technisch versierte und dynamische Spielerinnen hat.“

Trotzdem zeigt sich der Cheftrainer, dem am Sonntag voraussichtlich alle Spielerinnen zur Verfügung stehen werden, optimistisch, an den erfolgreichen Saisonstart anknüpfen zu können: „Wenn wir da weitermachen, wo wir zuletzt aufgehört haben, und die Aufgabe Essen mit derselben Konzentration und Motivation angeben, bin ich guter Dinge, dass wir die nächsten Punkte sammeln können.“