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14.02.2025
Frauen-Bundesliga

Zum nächsten Topspiel nach Wolfsburg

Nach dem Pokalaus für beide Teams geht es am Sonntagnachmittag in der VW Arena um drei Big Points.

Große Enttäuschung in den Gesichtern am Mittwochabend: Mit einem Bein hatten die Eintracht Frauen nach der späten Führung gefühlt schon im Halbfinale des DFB-Pokals gestanden, ein Last-Minute-Ausgleich und eine kaltschnäuzige Verlängerung des FC Bayern München ließen den Traum aber schließlich doch platzen. Lange Zeit, die Köpfe hängen zu lassen, bleibt dem Team von Niko Arnautis aber nicht. „Wir waren so nah dran, hatten es fast geschafft. Wir sind extrem traurig“, sagte Kapitänin Tanja Pawollek nach Abpfiff. „Das Gute ist aber, dass schon am Sonntag das nächste Topspiel ansteht. Das hilft uns, die Enttäuschung aus den Köpfen zu bekommen.“

Denn am Sonntag, 16. Februar, heißt es um 16.45 Uhr Erster gegen Dritter. In der VW Arena entscheidet sich, ob die Wolfsburgerinnen am 15. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga wieder gleichziehen können, oder ob die SGE ihren Vorsprung in der Tabelle auf sechs Punkte ausbauen kann. Neben Magenta Sport und DAZN überträgt auch das ZDF die Partie live.

Der Gegner

Die Gemütslage der Wolfsburgerinnen dürfte Mittwochabend eine ganz ähnliche wie bei den Frankfurterinnen gewesen sein. Durch ein 0:1 gegen die TSG Hoffenheim schied auch das Team von Tommy Stroot im Viertelfinale des DFB-Pokals aus. Der amtierende Titelträger hat damit zum ersten Mal seit 2013 überhaupt ein Pokalspiel verloren. Insgesamt scheint es beim siebenfachen Deutschen Meister in diesem Jahr noch nicht so rund zu laufen wie gewohnt. In der Liga ließ man in der Vorwoche zwei Punkte gegen den 1. FC Köln liegen – trotz 22 eigener Torschüsse landete der Ball kein einziges Mal im gegnerischen Tor. Damit spielt Wolfsburg seine schwächste Bundesliga-Saison seit neun Jahren (2015/16 waren es zum gleichen Zeitpunkt 26 Punkte).

Nichtsdestotrotz ist für die Mannschaft aus der Autostadt im Kampf um die Meisterschaft noch alles möglich. Mit 32 Punkten liegen die Wolfsburgerinnen auf Rang drei, stellen nach der SGE die zweitbeste Defensive und sind das einzige Team, das den FC Bayern München in dieser Saison bislang bezwingen konnte.

Statistik

Großer Jubel beim 3:0-Hinspielsieg der Eintracht

Blickt man in die Statistik, ist die Chancenverwertung wohl eines der größten Themen bei den Niedersachsinnen. Mit 292 gab der VfL die meisten Torschüsse aller Teams ab (die SGE folgt mit 251), trotzdem konnte die Eintracht 17 Tore mehr erzielen. Nur 14 Prozent ihrer Chancen können die Wölfinnen in dieser Saison verwerten – Platz acht in der Liga. Effizient zeigt sich der VfL allerdings nach Standards: 14 Tore fielen nach ruhendem Ball, zehn davon nach einem Eckball. Zehn Ecken reichen Wolfsburg in dieser Saison für ein Tor, die Eintracht braucht 22. Während die Wolfsburgerinnen drei Mal ohne eigenes Tor blieben, gelang der SGE nur einmal kein eigener Treffer. Am Sonntag kommt es zudem zum Duell der zweikampfstärksten Teams dieser Bundesliga-Saison (Wolfsburg: 54 Prozent, SGE: 52 Prozent).

Blickt man auf die Historie ist die Bilanz zwischen beiden Teams sehr ausgeglichen: 23 Mal siegte Wolfsburg, 22 Mal Frankfurt, sechs Mal trennte man sich Unentschieden. Das Hinspiel in dieser Saison konnten die Adlerträgerinnen deutlich nach Treffern von Sara Doorsoun und zweifach Nicole Anyomi mit 3:0 gewinnen – obwohl auch hier Wolfsburg mehr Torschüsse hatte (17:14). Auswärts hingegen wartet die Eintracht in der Bundesliga seit September 2009 auf einen Sieg – der VfL gewann 13 der letzten 14 Partien. Aktuell spielt die SGE aber auch ihre beste Saison seit elf Jahren. Sechs Siege in Folge ist zudem die längste Siegesserie seit zehn Jahren.

Personal

Wolfsburgs Treffsicherste in dieser Saison: Lineth Beerensteyn.

Personell veränderte sich der VfL-Kader im Winter dreifach: Fenna Kalma (PSV Eindhoven) und Nuria Rábano (Utah Royals FC) verließen den Verein, mit Ella Peddemors kam eine junge niederländische Mittelfeldspielerin vom FC Twente hinzu. Zwischen den Pfosten gab es zudem zwar keine Transfers zu verkünden, Tommy Stroot entschied aber, in die Rückrunde mit Anneke Borbe als Nummer eins zu starten. Merle Frohms, die bereits ihren Abschied im Sommer verkündet hat, sitzt seitdem auf der Bank. Besonders hervor tun konnte sich in dieser Saison bislang Sommerneuzugang Lineth Beerensteyn, die mit elf Toren die interne Torschützinnenliste anführt und im Ligavergleich nur einen Treffer hinter Laura Freigang steht. Verlassen kann sich der VfL auch auf seine „All-Stars“ Svenja Huth (bislang sechs Vorlagen) und Alexandra Popp (zehn Scorerpunkte).

Bei der Eintracht, die mit Laura Freigang (16), Nicole Anyomi (13) und Géraldine Reuteler (12) die drei aktuell besten Scorerinnen in der Frauen-Bundesliga stellt, muss am Sonntag weiterhin verletzungsbedingt auf Barbara Dunst, Dilara Acikgöz, Ilayda Acikgöz und Sophie Nachtigall verzichten.