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20.12.2023
International

„Zuhause anderes Gesicht zeigen“

Cheftrainer Niko Arnautis und Stürmerin Laura Freigang sprechen vor der Partie gegen SL Benfica über die Herangehensweise, Druck, Vorfreude und Mehrfachbelastung.

Niko Arnautis über …

… die Herangehensweise: Morgen ist ein vorgezogener Feiertag. Wir haben alles in der eigenen Hand. Wir werden nachher noch Szenen aus dem Hinspiel anschauen, was wir besser machen können. Wir müssen intensiver und aggressiver in die Zweikämpfe kommen, mit Ball Passqualität und Zielstrebigkeit auf den Platz bringen. Wir wollen gewinnen, drei Punkte sind das Wichtigste. Mit zwei Toren zu gewinnen, wäre natürlich noch besser. Wir müssen konzentriert und entschlossen sein. Wir können uns auf ein richtig gutes Spiel freuen.

… möglichen Druck: Wir haben gestern Elf gegen Elf auf kleinerem Feld von hoher Qualität gespielt. Heute werden wir noch ein paar taktische Dinge ansprechen. Morgen soll die Mannschaft das Spiel genießen, ihr Gesicht zeigen und nach dem Spiel stolz sein. Wir können Lissabon schlagen, brauchen aber 90 Minuten unsere Qualität ohne Phasen, in denen wir nachlassen. Spielfreude, Leidenschaft, Motivation und Emotionalität sind unsere Trümpfe.

Wir können Lissabon schlagen, brauchen aber 90 Minuten unsere Qualität ohne Phasen, in denen wir nachlassen.

Cheftrainer Niko Arnautis

… die Mehrfachbelastung: Das ist neu für uns. Wie wir in Freiburg [4:0 am vergangenen Samstag; Anm. d. Red.] aufgetreten sind, zeigt, welche Qualität in uns steckt und mit wie viel Freude wir alle Aufgaben angehen. Das hat sehr viel mit dem Kopf zu tun. Es gibt keine Müdigkeit, wenn du immer Bock hast. Wir steuern das so, dass die Mädels voll gehen können.

… das Jahr 2023 und die Tatsache, dass es wenige Verletzungen gibt: Wir hatten bisher 30 Pflichtspiele in diesem Jahr, haben 22 davon gewonnen und nur fünf verloren. Das ist herausragend. Mit Reife, Ruhe und Motivation haben wir sehr vieles richtig gemacht. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, sie geht sehr professionell mit der Situation um. Die Spielerinnen bringen eine große Motivation in allen Bereichen mit. Ob das auf dem Platz oder im Kraftraum ist, bei der Regeneration, der Ernährung, oder der Vorbereitung auf die Spiele und das Training. Alle machen einen großartigen Job. Der gesamte Staff betreut intensiv die Mannschaft, das Gesamtpaket stimmt.

Laura Freigang über …

… die Vorfreude: Wir haben in Lissabon nicht das gezeigt, was wir können. Wir wollen zuhause natürlich ein ganz anderes Gesicht zeigen. Benfica hat noch nicht unseren Fußball gesehen. Wenn wir das schaffen, wird es ein ganz anderes Spiel. Ich freue mich auf das Spiel, auf die Atmosphäre, den ganzen Tag. Es kann losgehen.

… möglichen Druck: Ich kenne nur Freude. So gehe ich die Spiele an. Ich spiele am besten, wenn ich frei im Kopf bin und Spaß habe. Wir freuen uns auf die Kulisse und genießen das. Die Brust zuhause ist breiter. Ich habe das Gefühl im Training, dass die Vorfreude bei allen deutlich überwiegt. Negativszenarien sind kein Thema.

Benfica hat noch nicht unseren Fußball gesehen. Wenn wir das schaffen, wird es ein ganz anderes Spiel.

Laura Freigang

… das Spiel in Lissabon: Wir sind eine sehr vielseitige Mannschaft und bringen immer Zweikampfhärte auf den Platz. Das haben wir in Lissabon nicht geschafft. Wir waren dort mit Ball nicht mutig genug. Normalerweise brauchen wir nur wenig Pässe zum Tor und sind zielstrebig. Diese zwei Aspekte haben uns gefehlt und die müssen wir morgen zeigen. Das werden wir.

… die individuelle Belastung: Den größten Kontrast hatte ich nach der EM im vergangenen Jahr. Danach ist so viel auf uns eingeprasselt, da war viel neu. Jetzt habe ich meinen Weg gefunden, damit umzugehen. Die Medienarbeit ist ein wichtiger Teil, das mache ich gerne. Das Fotobuch, das ich gemacht habe, ist ein Hobby und keine Belastung. Ich habe meinen Fotoapparat immer dabei, so sammle ich meine Erinnerungen. Das mache ich sehr gerne. Ich studiere und arbeite nicht, aber ich brauche eine Beschäftigung nebenbei. So ist das Fotografieren ein wunderbarer Ausgleich für mich.