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26.08.2022
Frauen Profis

„Wir wollen unbedingt wieder dorthin“

Im Interview spricht Cheftrainer Niko Arnautis über die in Dänemark gesammelten Erfahrungen, die erste Herausforderung im DFB-Pokal und die Vorfreude auf das Eröffnungsspiel im Deutsche Bank Park.

Niko, wie wichtig war es, nach der Rückkehr aus Dänemark in den vergangenen Tagen mal etwas abzuschalten und den Kopf freizubekommen?

Wir haben in beiden Spielen in Dänemark großen Einsatz bewiesen und alles reingeworfen, um die Spiele zu gewinnen. In der ersten Partie haben wir uns in unserem ersten Pflichtspiel gegen ein Team, das sich bereits im Ligabetrieb befindet, souverän durchgesetzt. Auch im Finale gegen Ajax, eine europäisch erfahrene Mannschaft, sind wir an unsere Grenzen gegangen und haben das Spiel vor allem in der zweiten Halbzeit dominiert und uns jede Menge Chancen herausgespielt. Am Ende waren es nur Kleinigkeiten, die gefehlt haben, aufgrund unserer Leistung hätten wir einen Sieg verdient gehabt. Dementsprechend war es für uns alle, sowohl für die Mädels als auch für das ganze Team drumherum, wichtig, nach den intensiven Wochen kurz durchzuschnaufen und das Ganze sacken zu lassen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse nehmt ihr aus dem Miniturnier mit?

Man hat in beiden Spielen gesehen, dass die Mannschaft in den vergangenen Jahren sehr gereift ist. Wir hatten uns nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder international qualifiziert und letztlich hat uns nur ein bisschen Spielglück gefehlt. Es war schön zu sehen, wie wir als Mannschaft gemeinsam alles gegeben haben. Trotz des Ausgangs war es deshalb eine großartige Erfahrung für uns, die uns zusätzlich motiviert für die kommende Saison und auf deren Basis wir die nächsten Schritte gehen wollen. Diese Erfahrungen, so bitter sie im ersten Moment auch waren, werden uns in Zukunft weiterbringen.

Die nächste Aufgabe erwartet euch nun im DFB-Pokal. Am Montag wurde mit dem SV Weinberg euer erster Gegner ausgelost. Mit welchen Zielen startet ihr in die Pokalsaison?

Als Bundesligist wollen wir natürlich in die nächste Runde einziehen. Nach den Erfahrungen vor zwei Jahren ist klar, dass wir so lange wie möglich im Wettbewerb dabei sein wollen – im besten Fall wieder bis Köln. Weinberg hat allerdings eine sehr gute Vorbereitung gespielt und dabei mit Hoffenheim II und Ingolstadt zwei Zweitligisten geschlagen. Daher werden wir die Aufgabe sehr ernst nehmen und uns fokussiert auf das Spiel vorbereiten.

Die Menschen, die zu uns ins Stadion kommen, sollen Lust haben, diese Mannschaft zu begleiten.

Niko Arnautis

Wie groß ist die Vorfreude dann auf das Eröffnungsspiel im Deutsche Bank Park gegen den FC Bayern München?

Wenn man sieht, was für eine großartige Stimmung die Eintracht Fans in Hjørring geschaffen haben, kann man sich erträumen, wie die Atmosphäre in der großen Arena mit Tausenden Fans sein wird. Da kann man nur voller Vorfreude sein. Wir sind mega heiß auf dieses Ereignis und werden alles dafür tun, um wie im Vorjahr eine Überraschung zu schaffen. Wir wissen um die Größe der Aufgabe, aber werden an unsere Leistungsgrenze gehen, um diesem großartigen Rahmen ein würdiges Spiel zu bieten.

Das Ziel ist es, den aktuellen Zuschauerrekord bei einem Bundesligaspiel der Frauen von 12.464 an diesem Tag zu brechen. Was bedeutet es dir, mit deinem Team in Frankfurt vor so einer Kulisse auflaufen zu können?

Vor so vielen Zuschauern zu spielen, ist das, wovon wir alle träumen. Ich denke, dass Frankfurt als Standort, unsere Fans und auch die Begegnung zwischen dem Vizemeister und Dritten den idealen Rahmen für ein solches Rekordspiel bieten. Wir werden dieses Spiel genießen und wollen die Atmosphäre aufsaugen, um dadurch noch den einen oder anderen Prozentpunkt draufzupacken, den wir gegen einen Gegner wie Bayern München brauchen. In jedem Fall wird es für uns alle ein herausragendes Event, auf das wir uns mega freuen.

 

Ihr wurdet im vergangenen Jahr Dritter in der Liga. Welche Ziele setzt ihr euch für die neue Saison und wie schätzt du die Konkurrenz in der Liga ein?

Natürlich haben wir mit Bayern und Wolfsburg wie in den vergangenen Jahren zwei absolute Topfavoriten auf den Titel, die auch in diesem Jahr wieder sehr gut aufgestellt sind. Dahinter gibt es neben uns viele Teams, darunter Hoffenheim, aber auch Leverkusen, Köln oder Freiburg, die sich immer weiter professionalisieren. Spannend wird, die Potsdam nach dem Umbruch aufgestellt sein wird. Insgesamt ist die Liga in dieser Saison durch viele spannende Mannschaften in der Qualität und Breite attraktiv aufgestellt. Wir wollen einerseits unseren Weg bestätigen und trotz der harten Konkurrenz erneut um den dritten Platz mitkämpfen. Wir durften nun einmal international mitspielen, jetzt wollen wir umso mehr wieder dorthin. Andererseits wollen wir aber auch unsere Spielphilosophie beibehalten und weiterentwickeln. Wir wollen begeisterungsfähigen, leidenschaftlichen und emotionalen Fußball zeigen. Die Menschen, die zu uns ins Stadion kommen, sollen Lust haben, diese Mannschaft zu begleiten.