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30.05.2021
DFB-Pokal Frauen

„Wir werden wiederkommen“

Kurz nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale überwiegt bei den Spielerinnen und dem Trainer der SGE zwar noch die Enttäuschung, doch auch der Stolz über eine starke Leistung verbindet das Team von Niko Arnautis.

SGE-Trainer Niko Arnautis: Glückwunsch an den VfL Wolfsburg zum Pokalsieg. Es ist natürlich sehr bitter für uns. Wir haben im Vorfeld gesagt, dass wir sehr gierig sind und unbedingt den Titel holen wollen und das haben wir heute gezeigt. Deshalb bin ich sehr stolz auf die Leistung der Mädels, auch wenn die Enttäuschung für uns alle riesengroß ist. Die Mädels haben mit dem ersten Pokaleinzug als Eintracht Frankfurt ihre erste Geschichte geschrieben und ich glaube, dass, wenn sie morgen nach Hause fahren, sie von ihren Freunden und Familien sehr stolz empfangen werden. Man muss natürlich sagen, dass Wolfsburg mehr vom Spiel hatte, aber auch wir hatten einige Großchancen und hätten das Spiel gewinnen können. Wir haben insgesamt eine richtig starke Vorstellung hier abgeliefert, jeder hat gesehen, dass die Mannschaft will. Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die seit sieben Jahren kein Pokalspiel verloren hat und haben sie an den Rand einer Niederlage gebracht. Wenn man verlieren darf, dann mit so einer Leistung. Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir wieder nach Köln fahren wollen, um nach dem Titel zu greifen.  

Laura Feiersinger: Ein paar Mädels sind schon ziemlich mitgenommen. Es war ein sehr bitteres Spiel. Wir haben super gekämpft und die Mädels haben es so toll gemacht. Aber ab und zu kann Sport so bitter sein. Da zeigst du eine tolle Leistung und wirst einfach nicht dafür belohnt. Das tut unglaublich weh, aber wir haben einen tollen Auftritt geliefert. Wir standen gut, waren immer wieder giftig in den Zweikämpfen, haben nur ein bisschen die Ruhe am Ball vermissen lassen. Wir haben gesehen, dass wir so knapp an einer Topmannschaft dran waren und das kann uns Auftrieb geben. 

Sophia Kleinherne: Ich glaube, wir alle brauchen erst einmal einen Augenblick, um zu reflektieren, was da passiert ist. Wir haben super dagegengehalten und super Charakter bewiesen. In der Vergangenheit haben wir schon gezeigt, dass uns nur noch ein kleines Stück fehlt, um an Wolfsburg ranzukommen. Heute wäre der perfekte Tag gewesen. Meiner Meinung nach können wir aber mit Stolz sagen, dass in unseren Augen die Medaille auch etwas golden glitzert. Man hat von vorne bis hinten den Willen gespürt – auf der Bank, auf dem Feld, aber auch bei denen, die nicht im Kader waren. So eine Teamleistung macht einfach nur stolz. Am Ende hat es leider nicht geklappt, aber aus solchen Spielen muss man die positiven Erfahrungen mitnehmen. Es tut jetzt zwar sehr weh, aber ich glaube, dass spätestens in der nächsten Woche der Stolz überwiegen wird.

Virginia Kirchberger: Wir haben uns heute voll reingehauen, bis zum Schluss gekämpft und hätten es sicher auch verdient gehabt, den Pokal mitzunehmen. Aber so ist Fußball, so ist der Sport. Das müssen wir jetzt verarbeiten. Aber wir können alle sehr stolz auf uns sein. Wir müssen jetzt die Köpfe hochnehmen. In uns steckt noch ganz viel, wir haben super Talente, für die es eine tolle Erfahrung war. Und wenn wir das nächste Mal da sind, schaut es vielleicht schon anders aus.

Merle Frohms: Ich bin super stolz auf unsere Teamleistung – wie wir nochmal zusammengewachsen sind und jede Verantwortung übernommen hat. Wir haben uns in alle Bälle reingeschmissen und bis zum Gehtnichtmehr verteidigt. Hintenraus hat uns die Kraft ein bisschen gefehlt und dann hat Wolfsburg einfach auch die Qualität, das auszunutzen. Aber das Spiel hat uns gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Ein Sieg wäre genauso drin und verdient gewesen. Klar sind wir enttäuscht, aber wir brauchen uns nicht zu schämen oder traurig zu sein. Wir können super stolz auf unsere Leistung sein. Unser Plan war, dass wir hinten wenig zulassen, konsquent sind und Wolfsburg so die Freude am Spiel nehmen. Das ist uns gut gelungen. Es ist sicherlich nicht unser letztes Pokalfinale gewesen!

Camilla Küver: Das DFB-Pokalfinale ist natürlich ein mega Highlight. Wir hatten alle ein richtig gutes Gefühl und haben uns einfach gefreut. Dann ist es natürlich umso enttäuschender, dass wir in den letzten Minuten der Verlängerung das Gegentor bekommen. Selbstverständlich können wir alle stolz auf uns sein, aber jetzt gerade überwiegt die Enttäuschung, weil es so knapp war. Wolfsburg ist eine Topmannschaft, aber wir haben es ihnen richtig schwer gemacht und waren sehr nah dran.

Sjoeke Nüsken: Es war ein super spannendes Spiel. Wir haben bis zur letzten Minute gefightet und alles reingeschmissen. Am Ende hat uns auch das Quäntchen Glück gefehlt. Auch wir hatten super Chancen, die wir hätten nutzen können. Das ist natürlich ärgerlich, aber wir werden weitermachen, aufstehen und wiederkommen.

VfL-Trainer Stephan Lerch: Es war ein sehr kräftezehrendes und aufregendes Spiel. Wir haben von der ersten Minute an das Spiel kontrolliert und Druck ausgeübt, aber Frankfurt ist wie erwartet über sich hinausgewachsen, hat eine tolle kämpferische Leistung gezeigt und immer wieder durch gefährliche Kontersituationen Nadelstiche gesetzt. Da mussten wir ständig wach sein. Wie die Mannschaft aber dann nach dem Platzverweis über den Willen das Spiel entschieden hat, macht mich unglaublich stolz. Sie haben in Unterzahl nochmal Gas gegeben und einen unfassbaren Siegeswillen gezeigt. Unter dem Strich haben wir aus meiner Sicht verdient gewonnen und sind überglücklich, dass wir uns belohnen konnten.