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30.11.2022
Frauen-Bundesliga

„Vorne und hinten konsequent sein“

Vor dem Spitzenspiel gegen Wolfsburg stellte sich Verteidigerin Sara Doorsoun gemeinsam mit VfL-Torhüterin Merle Frohms in einer digitalen Medienrunde den Fragen der Journalistinnen und Journalisten.

Sara Doorsoun und Merle Frohms über…

… die Stärken des VfL Wolfsburg:

Doorsoun: Wolfsburg hat eine enorm gute Mannschaft mit einer Menge Mentalität. Egal ob in einem Topspiel oder einer Partie gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner – ich kenne kein Team, das jede Partie so fokussiert angeht. Das lebt der VfL, ich habe es dreieinhalb Jahre lang selbst erlebt. Wir wissen auch um ihre Stärken bei Standards und in der Offensive. Dass sich Wolfsburg gegen Bremen etwas schwergetan und in Rom „nur“ unentschieden gespielt hat, spielt für uns keine große Rolle, denn jedes Spiel hat seinen eigenen Charakter. Für uns zählt, dass wir sowohl vorne als auch hinten in jeder Situation konsequent sein müssen. Wenn wir schon mal kein Tor zulassen, dann haben wir ja schon mal zumindest einen Punkt. Wir müssen die Leistung abrufen, die uns letzten Endes auf den zweiten Tabellenplatz gehievt hat. Dann schauen wir, was dabei rauskommt.

... die eigene Ausgangssituation:

Doorsoun: Wir freuen uns wahnsinnig auf das Spiel Erster gegen Zweiter. Wir haben uns diesen zweiten Tabellenplatz verdient, indem wir gute Spiele gezeigt haben und hart arbeiten. Wir haben saisonübergreifend seit zwölf Spielen nicht verloren und werden auch in Wolfsburg unser Bestes geben und es dem VfL so schwer wie möglich machen. Zuletzt haben wir immer wieder viele Chancen liegenlassen. Das Wichtigste ist aber: Wir haben die Qualität, in jedem Spiel zu Chancen zu kommen. Das werden in Wolfsburg nicht so viele sein, aber wir glauben an uns und brauchen die nötige Konsequenz.  

 … die Volkswagen Arena als Spielort:

Doorsoun: Das Spiel hat in der Arena seinen ganz eigenen Charakter, muss aber auch erstmal gespielt werden wie jedes andere. Generell glaube ich, dass wir uns diese Bühne vor immer wieder vielen Zuschauern erarbeitet und verdient haben, gerade auch durch die Europameisterschaft im Sommer. 

… das Wiedersehen mit dem Ex-Klub:

Doorsoun: Ich habe nie aufgehört, Kontakt nach Wolfsburg zu haben. Ich habe mehr als drei Jahre lang hier gespielt und hatte eine wunderschöne Zeit hier, deshalb fühlt sich die Rückkehr ein Stück weit wie nach Hause zu kommen an. Ich habe noch sehr viele enge Freundschaften. Für die 90 Minuten spielen wir aber gegeneinander und geben jeweils alles dafür, das Spiel zu gewinnen. Da pöbele ich gegen Merle Frohms oder Feli Rauch, eine meiner besten Freundinnen, genauso wie gegen jede andere.

Frohms: Für mich ist das ein ganz besonderes Spiel. Ich freue mich, viele bekannten Gesichter zu sehen. Vor meinem Wechsel nach Wolfsburg habe ich in Frankfurt große Schritte gemacht. Ich denke besonders auch an die letzten Wochen bei der Eintracht. Da war ich mit den Mädels zusammen in Barcelona und Sevilla, um die Männer zu unterstützen. Das war eine besondere Wertschätzung, die man im Verein gespürt hat. Mein Ziel war es, meine Arbeit in Frankfurt vernünftig abzugeben und zu übergeben. Umso mehr freut es mich natürlich auch, dass die Mädels weiterhin erfolgreich sind. Der zweite Tabellenplatz kommt nicht von ungefähr und ist eine tolle Ausgangssituation, die sie sich erarbeitet haben. 

… den Verlauf des Jahres 2022:

Doorsoun: Es war eine pure Achterbahnfahrt mit vielen Highlights. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison stand überhaupt erst fest, dass wir international spielen. Dann kam die Europameisterschaft, gefolgt von dem unglücklichen Ausscheiden in der ersten Champions-League-Runde. Aus dem Unentschieden im Auftaktspiel gegen den FC Bayern München haben wir den Flow mitgenommen. Dann sind wir gegen Leipzig im Pokal rausgeflogen und gewinnen in der 94. Spielminute gegen Leverkusen. Es sind immer wieder neue Dinge, die wir lernen. Ich denke immer, ich habe schon alles in meiner Karriere erlebt, aber nach jedem Spiel kommt etwas dazu. Daran wächst die Mannschaft. Cool zu sehen ist, wie unsere junge Mannschaft an Niederlagen wächst und die Motivation ins nächste Spiel mitnimmt.

Frohms: Bei mir war viel los, das war ein sehr intensives Jahr. Ein Highlight folgte dem nächsten. Auch mit dem Wechsel nach Wolfsburg direkt nach der EM habe ich einen wichtigen Schritt in meiner Karriere gemacht.