Mit einem 3:1 Comeback-Sieg über die TSG Hoffenheim im letzten Heimspiel der Frauen-Bundesliga in diesem Kalenderjahr im Rücken reisten die Adlerträgerinnen zum portugiesischen Traditionsverein SL Benfica. Nachdem beide Mannschaften bisher jeweils einen Sieg gegen den FC Rosengård und eine Niederlage gegen die Favoritinnen des FC Barcelona vorzuweisen hatten, ging es Kopf an Kopf in diesen dritten Spieltag der UEFA Women’s Champions League.
SGE-Coach Niko Arnautis setzte dabei auf die exakt gleiche Elf wie beim jüngsten Sieg gegen Hoffenheim, die sich auch mit der Aufstellung deckte, die sich am zweiten Spieltag der Königsklasse so teuer gegen Barca verkauft hatte. Den Frankfurterinnen nicht zur Verfügung standen Carlotta Wamser und Nadine Riesen, die krankheitsbedingt passen mussten.
Spielerische Überlegenheit bei Benfica
Zusätzlich zur ohnehin schon besonderen Europapokal-Atmosphäre bestritten die Frauen von SL Benfica zum ersten Mal überhaupt eine internationale Partie im Estádio da Luz. Und der feierliche Rahmen beflügelte die Portugiesinnen in der Anfangsviertelstunde: Stina Johannes im Tor der Eintracht musste gleich mehrfach ran, etwa bei einem Distanzschuss nach spielerisch stark vorgetragenem Angriff (13.). Zuvor hatte auch Sophia Kleinherne mit einem verunglückten Rückpass zur eigenen Keeperin selbige unfreiwillig geprüft (5.). Mit zunehmender Spieldauer kamen dann auch die Hessinnen besser in die Partie und trafen durch Dunst das Außennetz (19.), bevor Nicole Anyomi nur fünf Minuten später im Strafraum in aussichtsreicher Position einen winzigen Moment zu lange wartete und von Kika Nazareth noch am Torschuss gehindert werden konnte.
Keine Tore zur Pause
Trotz zwischenzeitlich einiger Fehlpässe blieb allerdings auch Benfica gefährlich und hatte nach einer halben Stunde plötzlich die große Chance zur Führung, doch Alidou scheiterte im Eins-gegen-Eins an der erneut stark parierenden Stina Johannes. So richtig ihr Flügelspiel durchbringen konnten die Frankfurterinnen erstmals nach 40 Minuten, als Anyomi rechts Reuteler auf die Reise schickte. Die Schweizerin endlich mal mit etwas Raum und dem flachen Zuspiel auf Laura Freigang, die ihren ersten Torschuss des Abends jedoch nicht auf das Tor bringen konnte. Ebenso wie Sara Doorsoun nach Freistoß aus dem Halbfeld (38.) und Nicole Anyomi nach einem Konter (45.+2). Da auch Ucheibe auf der Gegenseite kein Treffer gelang (45.), ging es torlos in die Kabine.
Unverändert aber mit Dampf kamen beide Mannschaften aus der Pause und hatten direkt große Chancen zur Führung. Zunächst lag die Gästeführung in der Luft, als Reuteler einen Freistoß von Dunst per Kopf noch mal scharf machte, in der Mitte Anyomi kurz auf Prasnikar ablegte, deren wuchtiger Schuss aus dem Strafraum nur knapp über die Querlatte ging (48.). Nur zwei Minuten später dann erneut das Duell Alidou gegen Johannes und erneut ging die deutsche Nationaltorhüterin als Siegerin hervor, diesmal per sehenswerter Fußabwehr. In der Folge blieb dieses Duell zweier starker Mannschaften weiterhin auf Augenhöhe.
Bei den Adlerträgerinnen gelang es inzwischen besser Laura Freigang ins Spiel einzubinden, die allerdings mehrfach von der Abseitsfahne gestoppt wurde. Nach 71 Minuten dann der Führungstreffer für die Portugiesinnen: Im dritten Versuch machte Marie-Yasmine Alidou doch noch ihr Tor gegen eine diesmal chancenlose Stina Johannes. In der Entstehung war dieser Treffer dennoch unglücklich aus hessischer Sicht, denn nach einem Ballverlust von Pawollek landete eine eigentlich zu ungenaue Hereingabe doch bei der Torschützin. SGE-Cheftrainer Niko Arnautis reagierte und brachte mit Shekiera Martinez für Geraldine Reuteler eine frische Angreiferin.
Bemüht aber weiterhin glücklos versuchten die Frankfurterinnen zum Ausgleich zu kommen. Benfica machte es der SGE jedoch weiterhin schwer, ihr Angriffsspiel aufziehen zu können. Während die Gastgeberinnen weiterhin sehr konsequent die Räume für die Eintracht zustellten, stemmten sich die Adlerträgerinnen auch in der sechsminütigen Nachspielzeit nochmal gegen die Niederlage, konnte sich aber nicht mehr mit weiteren guten Chancen belohnen. Somit endete dieses erwartete knappe Duell mit einer 0:1-Niederlage, die man bereits nächste Woche vergessen machen kann. Dann vor heimischer Kulisse im Deutsche Bank Park, wo die Eintracht ihre Chance auf das Erreichen der K.-o.-Phase mit einem Heimsieg wahren kann. Vorher geht es am Samstag, 16. Dezember, 14 Uhr, noch in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gegen den SC Freiburg weiter.