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17.09.2023
2. Frauen-Bundesliga

U20: Später Sieg in Unterzahl

Die U20-Frauen der Eintracht gewinnen das Auswärtsspiel bei den Zweitliga-Frauen der TSG Hoffenheim mit 2:1 (1:0). Limani und Platner treffen, Letícia Santos feiert ihr Startelf-Comeback.

Starke Schlussphase beim Auswärtsspiel gegen die Zweitligavertretung der TSG Hoffenheim: Georgia Stanti holte kurz vor Abpfiff einen Freistoß heraus, schoss ihn selber und setzte den Ball an die Latte. Paulina Platner stand goldrichtig und bescherte der Eintracht den späten Siegtreffer zum 2:1(1:0)-Auswärtserfolg im Kraichgau.

Gleich vier Spielerinnen aus dem Erstligakader standen bei der TSG Hoffenheim im Aufgebot, doch auch das Team von Trainerin Friederike Kromp bekam Unterstützung aus der Bundesliga. Neben Torhüterin Hannah Johann stand auch Letícia Santos in der Startelf der Eintracht. Damit gab die Brasilianerin ihr Startelf-Comeback im Adlerdress, nachdem sie zuletzt neun Monate verletzungsbedingt pausieren musste und im Pokalspiel gegen den Hegauer FC unter der Woche eingewechselt wurde. Apropos Comeback: Auch Mina Matijevic war nach ihrer Langzeitverletzung wieder mit dabei und startete als zentrale Spielerin in der Dreierkette neben Sarah Wiesner und Emily Wallrabenstein. Santos und die frühere Hoffenheimerin Mia Rodach spielten auf den Außenbahnen, Tessa Zimmermann und Paulina Platner auf der Doppelsechs. Davor das gleiche Bild wie am letzten Spieltag: Valentina Limani auf der Zehn, Johanna Berg und Rosa Rückert in der Doppelspitze. Stets spielbestimmend starteten die Adlerträgerinnen ins Spiel, wenngleich die erste Torchance ein wenig auf sich warten ließ. Erst versuchte es Wiesner (13.), dann Zimmermann (16.) je aus der Distanz – beide verfehlten das Tor.

Limani trifft per Strafstoß

Es folgte, auch noch recht früh. der erste Knackpunkt des Spiels: Rückert stand im Strafraum und traf mit ihrem Schuss den Pfosten. Limani lauerte im Rückraum, suchte den Weg in die Box und kam zu Fall. Elfmeter. Die Gefoulte trat selbst an und verwandelte ins rechte Eck zur 1:0-Führung für Frankfurt (17.). Die Eintracht bemühte sich, einen weiteren Treffer nachzulegen. Letícia Santos, die zunächst auf der rechten Außenbahn startete, brachte ordentlich Tempo und Erfahrung auf den Platz. Ihr Schussversuch stellte aber keine Probleme für TSG-Keeperin Locher dar (22.). Doch was war eigentlich mit Hoffenheim? Die Kraichgauerinnen schienen eine lange Zeit stark gefordert mit dem hohen Pressing der Hessinnen. Ein mustergültiges Beispiel: Rückert lief Leonie Gebert hoch und intensiv an, eroberte sich den Ball und leitete einen Konter ein. Bei ihrem Zuspiel stand Sturmpartnerin Berg jedoch im Abseits (24.). Die Gastgeberinnen aus Hoffenheim sahen kein Licht. Bis kurz vor der Halbzeit.

Dann nämlich schwächte sich Frankfurt selbst. Limani zog zunächst das taktische Foulspiel, unterband damit einen Konter und sah die Gelbe Karte. Für Ballwegschlagen kam dann die Gelb-Rote Karte hinzu, die Eintracht spielte fortan zu zehnt weiter und zog Rückert aus der Doppelspitze eine Position nach hinten. Nichtdestotrotz retteten die Adlerträgerinnen die 1:0-Führung in die Pause. Wie schon gegen Weinberg brauchte Frankfurt danach aber einen Wachmacher: Die Fränkinnen trafen vor rund zwei Wochen kurz nach Wiederanpfiff, diesmal war es Hannah Johann, die eine Doppelchance der Hoffenheimerinnen glänzend parierte und den Vorsprung aufrechterhielt (46.). Kurz später war die Torhüterin aber chancenlos. Sara Sahiti erzielte den Ausgleich und brachte die TSG zurück in die Partie (51.).

Platner gelingt der Lucky-Punch

Frankfurt spielte den angeschlagenen Boxer, nach Limanis Platzverweis wirkte die Eintracht bemüht, doch die Unterzahl merkte man den Gästen an. Die anfängliche Spielkontrolle war nun vergebens, Hoffenheim versuchte das Spiel über Ordnung und Seitenverlagerungen zu bestimmen. Janna Grimm hatte die Führung für Gastgeberinnen auf dem Schlappen, doch im letzten Moment warf sich Wallrabenstein in den Ball und klärte vor der Linie (62.). Es wurde nicht einfacher. Frankfurt aber hielt dagegen und machte hinten alles dicht. Hoffenheim stand hoch, das erkannte Kromps Team. Die eingewechselte Georgia Stanti bekam kurz vor Abpfiff noch einen gefährlichen Freistoß gepfiffen. Stanti setzte den Ball aus knappen 20 Metern an den Querbalken, Kapitänin Platner stand goldrichtig und brachte den Ball per Abstauber im gegnerischen Tor unter (90.). Es war der Lucky-Punch, der den Gästen letzten Endes die ersten drei Punkte der neuen Saison bescherte. Die Eintracht gewann das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim mit 2:1.

Cheftrainerin Friederike Kromp sagte nach dem Last-Minute-Sieg: „Wir sind gut gestartet und hatten die ersten Minuten auf unserer Seite. Das erste Tor ist per Strafstoß gefallen, doch wir haben es vorher auch gut herausgespielt. Unser Pressing und unsere Abläufe haben gut funktioniert. Hoffenheim hatte wenige Lösungen, wir haben dort als Mannschaft bestehen können. Die Gelb-Rote Karte war wie ein Schock, danach haben wir in Unterzahl gespielt und Hoffenheim ein wenig wiederbelebt. Insgesamt war es aber großer Sport von den Mädels, sie haben sich trotz aller Widerstände immer gegenseitig gepusht und sich ins Spiel zurückgekämpft. Der Treffer kurz vor Schluss ist glücklich, aber auch kein Zufall. Wir haben uns den Sieg hart erarbeitet und nehmen die drei Punkte sehr gerne mit.“

Die Adlerträgerinnen sind das nächste Mal am Sonntag, 1. Oktober, im Einsatz. Ehe die Bundesliga-Frauen den VfL Wolfsburg um 14 Uhr im Deutsche Bank Park empfangen, gastieren die Jungwölfinnen bei den U20-Frauen im Stadion am Brentanobad. Anpfiff ist um 11 Uhr.

So spielte Hoffenheim II

Locher – Sanchez-Andrade, Gerber, Grimm, Bitterwolf (67. Alp), Steiner, Sahiti, Gebert (46. Wileschek), D’Angelo, Janzen, Kaut (83. Lepper)

So spielte die SGE II

Johann – Wiesner, Matijevic (82. Grund), Wallrabenstein – Zimmermann, Platner – Santos (73. Stanti), Limani, Rodach (82. Carneiro) – Rückert (55. Khalifa), Berg (82. Stanti)

Tore

0:1 Limani (17.)

1:1 Sahiti (50.)

1:2 Platner (90.)

Schiedsrichterin

Monique Panetta

Gelbe Karte

- / Limani, Zimmermann

Gelb-Rote Karte

Limani

Zuschauer

120