Es war das erwartet schwere Spiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam, der noch in der vergangenen Saison in der Frauen-Bundesliga spielte. Die Eintracht unterliegt den Brandenburgerinnen schließlich mit 0:2 (0:1).
Zwei Änderungen hatte Cheftrainerin Friederike Kromp für das Auswärtsspiel in Potsdam vorgenommen: Hannah Johann unterstützte die U20 zwischen den Pfosten, ebenso rückte Valentina Limani nach ihrer abgesessenen Gelb-Rot-Sperre in die Startelf und agierte im offensiven Mittelfeld hinter Rosa Rückert und Georgia Stanti, der Siegtorschützin der vergangenen Woche. Sophie Nachtigall und Marlene Wild starteten wie gegen Wolfsburg auf den Außenbahnen, das Zentrum bildeten Tessa Zimmermann und Kapitänin Paulina Platner. In der Defensive spielte die Eintracht mit einer Dreierkette aus Katharina Rust, Tomke Schneider und Emily Wallrabenstein.
In Potsdam wollte „den nächsten Schritt machen“ und „mithalten“ – so die vorgegebene Marschroute von Trainerin Kromp. Und es gelang recht gut. Eine knappe halbe Stunde dauerte es, bis Potsdam überhaupt gefährlich vor das Frankfurter Tor kam. Beim Schuss von Viktoria Schwalm hatte Keeperin Johann Glück, dass die Kugel zunächst an den Pfosten schlug. Laura Lindner setzte den Nachschuss über den Kasten (26.). Ein Warnschuss für die Frankfurterinnen. Wenig später aber klingelte es, Mia Schmid ließ Johann bei ihrem Kopfball ins lange Eck keine Chance und sorgte für den ersten Treffer der Partie (31.). Johann war noch mit den Fingerspitzen dran, der Abschluss war jedoch zu präzise. Potsdam war der erwartet schwer zu bespielende Gegner, gegen den die Adlerträgerinnen alles reinwerfen mussten, um zu bestehen. Zugelassen hatte die U20 in Halbzeit eins anschließend nichts mehr, mit einem 0:1-Rückstand ging es in die Pause.
Stanti und Wiesner prüfen Fischer
Auch danach war es das gleiche Spiel: Potsdam hatte leichte Vorzüge und schien besser und aktiver im Spiel zu sein. Doch die Eintracht durften die Gastgeberinnen zu keiner Zeit unterschätzen. Georgia Stanti zog einfach mal ab und zwang Potsdams Keeperin Vanessa Fischer zu einer Glanztat (56.). Sarah Wiesner hatte später eine ähnlich gute Chance und prüfte die Flugfähigkeiten Fischers, Stantis Rebound war erfolglos (68.). Dann aber der Bruch: Die Eintracht war gerade stark in der Partie, da zappelte der Ball ein zweites Mal im Tor der Hessinnen. Nach einem Freistoß erhöhte Viktoria Schwalm auf 2:0 (70.). Wenn die Adlerträgerinnen noch etwas Zählbares mitnehmen wollten, müssten sie das Spiel in den letzten 20 Minuten drehen. Zu Beginn der Crunchtime parierte Johann gegen die eingewechselte ehemalige Frankfurterin Ena Taslidza (78.). Auf der anderen Seite köpfte Tomke Schneider beinahe zum Anschluss, wieder aber hielt Fischer den Ball mit einem Hechtsprung (83.). Eintracht Frankfurt versuchte alles Mögliche, doch an der Torhüterin gab es an diesem Nachmittag kein Vorbeikommen. Torchancen sollten keine mehr folgen, dafür aber ein Schreckmoment für die Eintracht: Mia Rodach wurde in der 64. Spielminute eingewechselt, verletzte sich später nach dem Foulspiel von Viktoria Schwalm, weil sie unglücklich auf die Schulter fiel (90+1.). Acht Minuten wurden nach längerer Unterbrechung nachgespielt. Letztlich stand das 0:2, die Eintracht-Frauen verlassen Potsdam ohne Punkte.
„Wenn die Torhüterin der Gegner zur Spielerin des Spiels ernannt wird, kannst du bis auf die Chancenverwertung nicht viel falsch gemacht haben“, analysierte Trainerin Kromp im Nachgang des Spiels. „Ich bin trotzdem zufrieden mit unserem Auftritt, wir haben uns gut an das kämpferisch betonte Spiel anpassen können. Dass die Mädels trotz des Rückstandes immer weiter gemacht haben, zeichnet sie aus. Wir waren lange auf Augenhöhe, am Ende waren Erfahrenheit und Abgezocktheit vielleicht ein Stück weit entscheidend.“ Kommende Woche agieren die Adlerträgerinnen wieder in ihrem Wohnzimmer, dem Stadion am Brentanobad. Zu Gast ist die SG 99 Andernach, Anpfiff ist am Sonntag, 15. Oktober, um 14 Uhr.
So spielte Potsdam
Fischer – Kuznezov, Vianden, Schmid, Cramer, Jordan (74. Aniwaa), Hahn, Schwalm (90+5. Kyokawa), Grincenco, Selimhodzic (74. Taslidza), Lindner
So spielte die SGE II
Johann – Rust, Schneider, Wallrabenstein – Nachtigall, Platner, Zimmermann (78. Matijevic), Wild – Limani (46. Wiesner) – Rückert (64. Rodach, 90+1. Khalifa), Stanti
Tore
1:0 Schmid (31.)
2:0 Schwalm (70.)
Schiedsrichterin
Franziska Wildfeuer (Lübeck)
Gelbe Karten
Kuznezov, Schwalm / Nachtigall
Zuschauer
900