Für die U20 von Eintracht Frankfurt stand am 21. Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga 2024/25 ein schwieriges Auswärtsspiel an. Das Team von Fritzy Kromp und Julia Simic war beim Hamburger SV gefordert. Nach dem 1:0-Heimsieg gegen Union Berlin vor zwei Wochen veränderte das Trainerinnenduo die Startelf der SGE II auf einer Position: Ela Demirbas rückte für Rosa Rückert in die erste Elf. Die Partie begann eine Viertelstunde später, da die Hessinnen im Hamburger Verkehrschaos im Stau standen und etwas später am Spielort eintrafen. Dafür boten beide Mannschaften eine unterhaltsame Anfangsphase. Die erste Chance gehörte Marlene Wild. Nach Zuspiel ihrer Teamkollegin Elena Mühlemann schlenzte Wild die Kugel links am Tor vorbei (6.). Im Gegenzug meldeten sich die HSV-Frauen an: Svea Stoldt köpfte die erste Ecke des Spiels an die Latte (7.). Es folgten weitere Hamburger Eckbälle im Minutentakt. Lina Altenburg hatte alle Hände voll zu tun. Die Frankfurter Torhüterin strahlte Ruhe aus und hielt ihren Kasten sauber.
Im Laufe der ersten 45 Minuten kontrollierten die Rothosen die Partie, doch die Eintracht kam immer wieder mit guten Umschaltmomenten nach vorne. Insbesondere nach ruhenden Bällen ergaben sich gute Chancen, jedoch standen die Hamburgerinnen geordnet und verteidigten kompromisslos. So auch nach einer halben Stunde, als Wild Mühlemann in Szene setzte. Ihre Gegenspielerin hielt im letzten Moment noch den Fuß rein und blockte den Torschuss (30.). Die letzte Aktion des ersten Durchgangs gehörte dem HSV. Über den rechten Flügel stürmte Vildan Kardesler auf Altenburgs Kasten zu. Der Schuss endete im Außennetz (42.).
Kampfgeist wird nicht belohnt
Die Eintracht kam besser aus der Kabine. Der HSV zog sich zurück und so ergaben sich gute Gelegenheiten für die Adlerträgerinnen. Emma Memminger steckte zu Wild durch, die den Ball jedoch nicht mehr entscheidend auf das Tor bringen konnte (56.). Nach rund einer Stunde war die SGE II am Drücker und holte einen Standard nach dem anderen heraus. Inga Schmidt stellte unter Beweis, warum sie in dieser Saison in der 2. Bundesliga bereits neun Mal zu null gespielt hatte. Die Hamburger Torfrau stand gut und verhinderte die Frankfurter Führung mehrfach. Danach wurden die Rothosen wieder stärker und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Torchancen gab es selten, doch die Hessinnen waren dem 1:0 näher als der HSV. Bis tief in die Schlussphase hinein blieb es spannend. Die eingewechselte Rückert hatte kurz vor Schluss die Chance auf den Lucky Punch. Ihr Kopfball ging nur knapp über das Tor (86.). Die Hamburgerinnen starteten eine Schlussoffensive und kamen tatsächlich noch zum Siegtreffer. Eine letzte Hereingabe flog in den Strafraum der Eintracht. Der Klärungsversuch von Emily Wallrabenstein landete unhaltbar im eigenen Kasten. Der Schlusspunkt eines ausgeglichenes Fußballspiels.
SGE-Trainerin Fritzy Kromp fand nach dem Abpfiff aufmunternde Worte: „Es waren denkbar unglückliche 30 Sekunden kurz vor Schluss. Aber wir dürfen nicht in Trauer verfallen. Wir haben dem HSV über weite Strecken die Stirn geboten und wenig zugelassen. Jedoch haben bei uns die klaren Torchancen gefehlt. Letztendlich hatte Hamburg mehr Spielglück. Es sollte einfach nicht sein.“ Eine Woche hat die SGE II Zeit, um diese äußerst bittere Niederlage zu verdauen. Am Ostersonntag, 20. April, gastieren die Adlerträgerinnen um 14 Uhr beim SV Weinberg.
So spielte die SGE II
Altenburg – Bednorz, Specht, Wallrabenstein (C), Memminger – Zimmermann – Wild (77. Schäfer), Mühlemann, Demirbas (84. Stanti), Schwoerer (61. Rückert) – Berg (61. Schmidt-Sommer)
So spielte Hamburg
Schuldt – Böhler, Kardesler (61. Woelki), Stoldt, Baum (71. Wrede), Meyer, Büchele (80. Morich), Schulz (71. Krüger), Dönges, Stöckmann (C), Lahr
Tor
1:0 Wallrabenstein (90.+3/ET)
Gelbe Karten
– / Demirbas
Schiedsrichterin
Levke Scholz
Zuschauer
640