Ausgelassene Stimmung an diesem Sonntagnachmittag im Stadion am Brentanobad: Die U20-Frauen der Eintracht gewinnen ihr Heimspiel gegen die Zweitliga-Frauen des SC Freiburg mit 3:1 (1:0) und treten somit auch in der kommenden Saison in der 2. Frauen-Bundesliga an.
Den ersten Nadelstich setzten die Freiburgerinnen: Sury Pallotta Gil bekam einen Ball in den Lauf gespielt, verzog beim Torschuss jedoch deutlich (5.). Als Verteidigerin Nora Scherer aufrückte und eine Hereingabe von Charlotte Schmit einen Meter am Tor vorbeiköpfte, wurde es wenige Augenblicke später schon ein wenig brenzliger (6.). Dann folgte die erste Gelegenheit für die Adlerträgerinnen: Johanna Berg profitierte von Kommunikationsproblemen zwischen SCF-Keeperin Rebecca Adamczyk und Innenverteidigerin Victoria Ezebinyuo, kam an die Kugel und setzte ihn knapp daneben (9.). Die Eintracht war da, der Wille war bis in die Zuschauerreihen zu spüren. Exemplarisch dafür: Dilara Acikgöz, gegen Freiburg mit Paulina Platner auf der Doppelsechs im defensiven Mittelfeld, lief Keeperin Adamczyk nach einem Rückpass an und erntete Applaus von den Rängen – obwohl dabei nur ein Abstoß heraussprang (12.).
Veits Übersicht, Benders Führungstreffer
Den SC Freiburg durften die Adlerträgerinnen jedoch zu keinem Moment abschreiben: Ezebinyuo stand nach Steilpass von Pallotta Gil frei, hatte jedoch Schwierigkeiten bei der Annahme. Von ihrem Knie sprang der Ball an den Pfosten, ehe Franziska Sinclair klären konnte (14.). Kurze Zeit später rettete Sinclair erneut in höchster Not, als sie in den gefährlichen Steilpass von Pallotta Gil auf Melina Reuter unterband (14.). Die Eintracht hatte genug von Chancen ohne Ausbeute. Jella Veit hatte reichlich Zeit und die Übersicht, um den perfekten Angriff einzuleiten: Loreen Bender nahm den langen Ball ihrer Kapitänin an, legte ihn sich in den freien Raum, an Linksverteidigerin Jana Theijs vorbei und belohnte die Mannschaft mit dem Schuss ins lange linke Eck (20.). Mit der Führung im Rücken ging es in die erste Trinkpause.
Entgegen des rasanten Starts zu Beginn der Partie dauerte es nun einige Minuten, ehe die Eintracht das nächste Mal gefährlich vor das gegnerische Tor kam. Johanna Berg lief sich frei und bekam den Ball von Dilara Acikgöz serviert, schoss jedoch knapp über das Freiburger Tor (35.). Bei den Gästen funktionierte nach vorne nicht mehr viel, erst durch eine Ecke kamen die Südbadenerinnen zu ihrer nächsten Chance. Die Hereingabe von Jule Bianchi köpfte Victoria Ezebinyuo knapp über das Frankfurter Lattenkreuz (38.). Somit gingen die Teams mit 1:0 in die Halbzeitpause.
„Mit Leidenschaft und Emotionen“
In Hälfte zwei zunächst der Schock aus Adlersicht: Nach einem Freistoß in der Freiburger Hälfte flog der Ball in den Frankfurter Torraum, die eingewechselte Leonie Lorenz musste nur noch einköpfen und erzielte mit dem ersten Torschuss der zweiten 45 Minuten den Ausgleich für die Breisgauerinnen (70.). Die Eintracht aber hatte die passende Antwort parat: Dilara Acikgöz setze zum Solo an, Loreen Bender zog Rechtsverteidigerin Scherer nach außen und ermöglichte Sarah Wiesner, der Matchwinnerin gegen Andernach, Freiraum im Zentrum. Acikgöz spielte den Querpass in die Box, Wiesner ließ Torfrau Adamczyk keine Chance und vollstreckte zur erneuten Führung für die Adlerträgerinnen (76.). Freiburg warf nun alles nach vorne, um die Möglichkeit eines Punktgewinns aufrechtzuerhalten. Nach einer Ecke landete der Ball bei Keeperin Adamczyk, die mit in die gegnerische Hälfte aufgerückt war. Sarah Preuß zeigte sich wachsam, spitzelte ihren Fuß dazwischen und lief frei auf das leere Freiburger Tor zu. Bei ihrem Schuss traf sie noch den Innenpfosten, doch das war im Nachgang egal (90+6.). Die Eintracht durfte dank des 3:1-Erfolges schließlich den Klassenerhalt feiern und tritt auch in der kommenden Spielzeit in der 2. Frauen-Bundesliga an, die Freiburgerinnen hingegen müssen nach einem Jahr wieder in die Regionalliga.
Interimstrainer Andreas Arr-You sagte nach dem Spiel: „Zu Beginn war das ein sehr schwieriges Spiel, Freiburg II hat es gut gelöst und uns vor ein paar Aufgaben in der Defensive gestellt. Unser Umschaltspiel war sehr gut, wir hatten Ideen und Lösungen parat und haben uns mit Loreen Benders Tor ordentlich belohnen können. Diese Positionen zu bespielen und überspielen, wenn der Gegner hohen Druck macht, war unsere Spielidee. Nach dem Gegentor war dann aber alles drin. Doch die Mädels haben das gut gelöst, die Erfahrung von Madeleine Steck und Dilara Acikgöz haben uns dabei auch geholfen. Wir hatten das Spiel dann im Griff und hintenheraus verdient gewonnen. Die Mädels waren wach und haben mit Leidenschaft und Emotionen gekämpft. Der Klassenerhalt freut uns sehr.“
Zum Saisonabschluss wartet ein letztes Auswärtsspiel auf die Adlerträgerinnen. Das Auswärtsspiel beim FSV Gütersloh findet an Pfingstmontag, 29. Mai, um 14 Uhr statt. Staige.tv überträgt wie üblich live.
So spielte die SGE II
Altenburg – Rust, Steck, Veit, Sinclair (90+4. Priesnitz) – Platner, D. Acikgöz – Wiesner (82. Khalifa), Hochstadt (67. Reuter), Bender (90+4. Preuss) – Berg.
So spielte Freiburg II
Adamczyk – Bantle, Bianchi, Fischer (82. Fockers), Theijs, Pallotta Gil (60. Lorenz), Scherer (82. Schär), Schmit, Axtmann (90. Schwer), Ezebinyuo, Reuter.
Tore
1:0 Bender (20.)
1:1 Lorenz (70.)
2:1 Wiesner (76.)
3:1 Preuß (90+6.)
Schiedsrichterin
Daniela Kottmann (Ulm)
Gelbe Karte
– / M. Reuter
Zuschauer
150