Zum dritten Mal innerhalb von acht Tagen liefen die Zweitliga-Frauen der Eintracht am Sonntagmittag bereits auf – Müdigkeit ließ das Team von Francesco Continolo aber keinesfalls erkennen. Trotz zweimaligen Rückstands erkämpften sich die Adlerträgerinnen im Stadion am Brentanobad ein durchaus verdientes 2:2-Unentschieden beim Tabellendritten Leipzig.
Nach ihrem Comeback bei der 1:2-Niederlage gegen Nürnberg unter der Woche stand Tanja Pawollek auch am 17. Spieltag in der 2. Frauen-Bundesliga gegen Leipzig in der Startelf. Gemeinsam mit Hannah Johann, Leonie Köster und Madeleine Steck aus dem Kader der ersten Mannschaft starteten die Adlerträgerinnen gegen den Tabellendritten zwar mit mehr Ballbesitz, die ersten Torchancen konnten sich aber die Gäste aus Leipzig herausspielen. Nachdem Franziska Gaus freistehend vor Hannah Johann den Ball schon an der Torhüterin vorbeigeschoben hatte, war Kara Bathmann im letzten Moment auf der Linie zur Stelle (6.). Nach einem Foul an der Strafraumkante konnte Johann den anschließenden Elfmeter zunächst abwehren, im Nachschuss schob Louise Ringsing aber zur 1:0-Führung der Gäste ein (11.).
Turbulente zweite Hälfte
Während die SGE II mit Verlauf der ersten Halbzeit konzentrierter in der Abwehr wurde, fehlte in der eigenen Offensive die Genauigkeit. Ein Abschluss von Emily Kraft nach eigenem Ballgewinn aus rund 20 Metern stellte für lange Zeit die einzige gefährliche Aktion der Eintracht dar (27.). Die Leipzigerinnen stürmten trotz wenig Ballbesitz immer wieder schnell nach vorne. Die beste Chance hatte Marlene Müller, die das Tor bei ihrem Abschluss aus 16 Metern nur um Zentimeter verfehlte (38.). Kurz vor der Pause gab es schließlich noch ein Ausrufezeichen der Frankfurter Offensive: Nach einem langen Ball von Linn Beck auf Jonna Brengel konnte die 17-Jährige das Laufduell zwar gewinnen, der Ball landete aber in den Armen der Leipziger Schlussfrau Gina Schüller (44.).
Nach einer durch wenige eigene Chancen geprägten ersten Halbzeit starteten die Adlerträgerinnen deutlich aktiver und durchvoller in den zweiten Durchgang. Zunächst zwang Tanja Pawollek mit einem Abschluss aus der Drehung im Strafraum Gina Schüller zu einer Glanzparade (49.), kurz darauf fand ein langer Pass von Madeleine Steck die nun in der Sturmspitze agierende Jonna Brengel, die den Ball über die Leipziger Schlussfrau ins Tor lupfte (53.). Lange hielt der durchaus verdiente Ausgleich aber nicht: Mit der ersten Chance im zweiten Durchgang setzte sich Barbara Brecht beim Konter durch und schloss eiskalt zur erneuten Leipziger Führung ab (56.). Doch die Eintracht blieb kämpferisch und ließ sich durch den erneuten Rückschlag nicht einschüchtern: Beim nächsten über Kara Bathmann eingeleiteten Angriff traf Emily Kraft zunächst den Pfosten, Mai Hirata war aber in der Mitte zur Stelle und schon zum erneuten Ausgleich ein (67.).
„Wir wollten uns unbedingt belohnen“
In einer nun offenen Partie ging es zwischen beiden Strafräumen hin und her. Während das Spiel in beide Richtungen hätte kippen können, gelang es der Eintracht gut, die im ersten Durchgang noch so durchschlagskräftige Leipziger Offensive größtenteils aus dem Spiel zu nehmen. Ein Tor von Sarina Fendrich auf der anderen Seite wurde aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt, sodass es beim Punktgewinn nach 90 Minuten blieb.
„Wir haben uns in der ersten Halbzeit wieder etwas schwergetan. Wir wussten, dass wir immer wieder unter Druck geraten würden und wollten die Angriffswellen überspielen. Tanja mit ihrer Erfahrung und Routine war heute sehr wichtig für uns“, resümierte Trainer Francesco Continolo nach dem Spiel. „Dass wir dann aus dem Nichts per Elfmeter in Rückstand geraten sind, war ärgerlich. In der zweiten Halbzeit haben wir es aber deutlich besser gemacht. Wir sind besser angelaufen und haben die Räume gut besetzt. Was mir heute besonders gefallen hat, war die Moral der Mannschaft, die sich nach jedem Rückschlag zurückgekämpft hat. Wir wollten uns heute nicht erneut sagen müssen, dass wir zwar gut gespielt, aber nichts mitgenommen haben. Wir wollten punkten. Am Ende hätte es sogar fast noch mit dem Lucky Punch geklappt, auch wenn man uns angemerkt hat, dass wir durch die englische Woche etwas platt waren. Jetzt gilt es, gut zu regenerieren, bevor es nächste Woche nach Duisburg geht.“
So spielte die SGE II
Johann – Berg, Steck, D. Acikgöz, Bathmann – Pawollek, Hirata, Brengel (88. I. Acikgöz) – Kraft (84. Fendrich), Köster, Beck.
So spielte Leipzig
Schüller – Kaiser, Weilharter, Schaller (80. Mauly), Gaus (76. Rackow), Frank, Ringsing, Brecht (80. Hipp), Krug, Fudalla, Müller.
Schiedsrichterin
Anne Uersfeld
Zuschauer
130
Tore
0:1 Ringsing (11.)
1:1 Brengel (53.)
1:2 Brecht (56.)
2:2 Hirata (67.)
Gelbe Karten
– Kaiser, Krug, Schaller