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23.05.2021
2. Frauen-Bundesliga

Torreicher Befreiungsschlag im Abstiegskampf

Die Zweitligafrauen schießen sich beim 6:0 (1:0) gegen die SG 99 Andernach den Frust der vergangenen Spiele von der Seele und sammeln wichtige Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.

Ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt bleiben in Frankfurt: Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge zeigt die zweite Frauenmannschaft der Eintracht am Sonntagmittag gegen die SG 99 Andernach die perfekte Reaktion, bleibt erstmals seit sechs Wochen wieder ohne Gegentor und erzielt im Stadion am Brentanobad gegen den Zweitplatzierten aus Andernach dank einer starken Teamleistung sechs Treffer.

Ohne Saskia Matheis, die sich am Mittwoch bei einem Zusammenstoß mit einer Gegenspielerin eine Kieferprellung zugezogen hat, und mit Nina Meck, in ihrem zweiten Saisonspiel für Karla Erichsen im Tor, tasteten sich beide Teams in der Anfangsviertelstunde erst einmal ab, gingen zwar engagiert in die Zweikämpfe, hatten aber Schwierigkeiten, klare Torchancen herauszuspielen. Richtig gefährlich wurde es erst in der 17. Spielminute, als es nach Ballgewinn der Eintracht schnell nach vorne ging: Jonna Brengel überspielte mit ihrem Pass die Andernacher Abwehr und fand Johanna Berg. Torhüterin Kathrin Günther konnte deren Abschluss aus rund 20 Metern aber noch abwehren und auch den anschließenden Kopfball von Kapitänin Caroline Krawczyk abfangen (17.).

SGE II belohnt sich für starke Druckphase

Die Bäckermädchen versuchten währenddessen, die Frankfurterinnen durch frühes Anlaufen zu Fehlpässen zu zwingen, fanden aber nur selten den Weg in den gegnerischen Strafraum. Die Eintracht hingegen wurde immer druckvoller in der Offensive und fand spielerisch den Weg nach vorne. Mit einer Flanke von der rechten Seite fand Abwehrspielerin Kara Bathmann die 20-jährige Johanna Berg, die zwar zunächst an Torhüterin Kathrin Günther scheiterte (28.), kurz darauf aber mehr Glück hatte. Per Hacke legte Jonna Brengel im Mittelfeld auf Berg auf, die Richtung Strafraum sprintete, sich dann aber aus rund 30 Metern entschloss, abzuziehen und durch einen sehenswerten Schuss über die Schlussfrau der Andernacherinnen zur verdienten 1:0-Führung traf (32.).

Nachdem Torchancen in der Anfangsphase noch eine Seltenheit waren, gab es sie in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit im Sekundentakt. Vor allem die SGE machte nun ordentlich Druck und hätte eigentlich die Führung weiter erhöhen müssen. Erst traf Torschützin Johanna Berg freistehend im Strafraum aus fünf Metern nach einer zielgenauen Flanke von Jonna Brengel die Latte, nur Sekunden später verhinderte wieder das Aluminium, dass ein Distanzschuss von Kara Bathmann ins Tor ging (35.). Auf der anderen Seite zog Laura Weißenfels aus rund 15 Metern von der rechten Strafraumseite aus ab, ihr Schuss ging aber knapp über das Tor (37.).

Torfestival in der zweiten Halbzeit

Nach der turbulenten Schlussphase der ersten Hälfte ließ der Druck der Adlerträgerinnen in der zweiten Halbzeit nicht nach. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld ging es wieder schnell. Jonna Brengel, die schon das 1:0 vorbereitet hatte, passte von links in den Strafraum, wo die mitgelaufene Nina Neumann sicher ins rechte Eck zum 2:0 einschob (47.). Kurz darauf legte Carolin Krawczyk im Strafraum auf Leonie Köster zurück, die aus 16 Metern abzog und in den linken Winkel traf (53.).

Auch wenn die Gäste sich bis zum Schluss nicht aufgaben, zeigte sich Frankfurt durch die Treffer wie beflügelt. Nach einer Ecke, wieder getreten von Jonna Brengel, kam Tomke Schneider im Strafraum zum Kopfball und schob zum 4:0 ein (71.). Kara Bathmann steckte kurz darauf durch auf Vanessza Nagy, die frei vor der Andernacher Keeperin zum Abschluss kam und an dieser vorbei über den Innenpfosten und ins Tor traf (73.). Den Schlusspunkt einer sehenswerten Partie setzte Leonie Köster, welcher der Ball im Strafraum nach einem Freistoß vor die Füße fiel, sodass die Mittelfeldspielerin nur noch zum 6:0 einschieben musste (89.).

„Positive Energie für die nächsten Spiele mitnehmen“

Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Trainerin Kim Kulig nach dem Spiel: „Erstmal sind es drei wichtige Punkte, die wir geholt haben. Wir haben uns vorgenommen, einfach zu spielen und zu zeigen, was wir können. Das haben die Mädels super umgesetzt. Sie haben sehr befreit aufgespielt. Das war unser Ziel – wir haben in den letzten Tagen versucht, den Druck von den Mädels zu nehmen. Wir hatten totale Spielkontrolle, haben uns viele Torchancen herausgespielt, was zuletzt unser Problem war, und deshalb auch in der Höhe völlig verdient gewonnen. Wir versuchen jetzt, den Schwung und die positive Energie in die nächsten Spiele mitzunehmen.“

Auch Kapitänin Carolin Krawczyk zeigte sich erleichtert: „Der Sieg heute war sehr wichtig für uns, vor allem, da wir durch die letzten Niederlagen etwas negative Stimmung hatten. Durch den Sieg können wir nun positiv auf Mittwoch blicken. Es werden noch drei sehr wichtige Spiele im Saisonendspurt. Wir müssen jedes Spiel annehmen und alles reinwerfen.“

Am kommenden Mittwoch, 26. Mai, findet um 18.30 Uhr das nächste Heimspiel gegen den 1. FFC Niederkirchen statt.

So spielte die SGE II

Meck - Walaschewski (82. Weber), Schneider, Steck, Bathmann - Hirata (83. Sinclair), Brengel (76. Janser), Köster - Krawczyk (76. Blumenthal), Neumann, Berg (46. Nagy).

So spielte Andernach

Günther - Hisenaj (46. Weingarz), K. Schermuly, Umbach, L. Schermuly, Dillenburg (46. Hornberg), Engels, Schumacher, Asteroth, Weißenfels (57. Weinel), Wagner.

Schiedsrichterin

Melissa Joos

Tore

1:0 Berg (32.)
2:0 Neumann (47.)
3:0 Köster (53.)
4:0 Schneider (70.)
5:0 Nagy (73.)
6:0 Köster (89.)

Gelbe Karten

Bathmann - K. Schermuly