Zwei Wochen vor dem Ligastart liefern sich die Eintracht Frauen gegen den VfL Wolfsburg einen temporeichen und intensiven Test. Nach einer starken ersten Halbzeit bleiben die Adlerträgerinnen auch im zweiten Durchgang auf Augenhöhe mit dem Vizemeister und gewinnen das vierte Testspiel der Vorbereitung durchaus verdient mit 2:1 (2:1).
In einem von Beginn an temporeichen Spiel zwischen den beiden Ligakonkurrenten am Sonntagmittag startete die SGE mit mehr Zugriff und Ballbesitz in die erste Halbzeit. Nach Ballgewinn ging es bei den Adlerträgerinnen direkt schnell und zielstrebig nach vorne, sodass es nur fünf Minuten bis zur ersten Großchance dauerte: Laura Freigang kam nach einem langen Ball frei vor Torhüterin Almuth Schult zum Abschluss, die Wolfsburger Keeperin parierte allerdings sicher (5.). Während die Eintracht bei der 0:1-Niederlage gegen den SC Sand am Donnerstagmittag die nötige Effizienz hatte vermissen lassen, bewies sie im Wolfsburger AOK Stadion eine deutliche Steigerung: An einem durch Verena Hanshaw getretenen Freistoß von der halbrechten Seite aus rund 25 Metern kam keine gegnerische Verteidigerin mehr heran, sodass der Ball zur frühen 1:0-Führung einschlug (8.). Scheinbar wachgerufen durch das Gegentor zeigte sich nun auch der VfL erstmals von seiner offensiven Seite. Rebecka Blomqvist konnte sich auf der linken Seite gegen Letícia Santos durchsetzen und auf die im Fünfmeterraum freistehende Joelle Smits passen, die nur noch zum Ausgleichstreffer einzuschieben brauchte (15.).
Prasnikar trifft zur Pausenführung
In einer nach der starken Frankfurter Anfangsphase nun ausgeglichenen ersten Hälfte hatten die Wölfinnen zwar zunehmend mehr Ballbesitz, die Frankfurterinnen blieben aber bissig in den Zweikämpfen und lauerten auf Ballverluste. Bis auf einen harmlosen Abschluss von Dominique Janssen (29.) ließ die SGE-Offensive kaum etwas zu, auf der anderen Seite setzten Letícia Santos aus der Distanz (33.), Laura Freigang nach Flanke von Feiersinger, deren Schuss abgeblockt wurde (35.), und Lara Prasnikar per Kopf einige Nadelstiche (38.). Nachdem die Adlerträgerinnen zunächst einen misslungenen Abstoß von Schult nicht ausnutzen konnten, war Nicole Anyomi kurz darauf aufmerksam, blockte einen Schuss der Keeperin ab und passte auf Lara Prasnikar, die ins rechte untere Eck zur durchaus verdienten erneuten Führung abschloss (43.). Das einzige Mal wirklich geprüft wurde Merle Frohms kurz vor der Pause bei einem Abschluss von VfL-Debütantin Sveindis Jonsdottir aus spitzem Winkel, den die Frankfurter Schlussfrau aber sicher abblockte (45.).
Erstmals während der Vorbereitung schickte Trainer Niko Arnautis sein Team unverändert in den zweiten Durchgang, der durch das hohe Pressing auf beiden Seiten nicht an Intensität verlor. So setzte bei der ersten Gelegenheit der zweiten Hälfte Lara Prasnikar die VfL-Defensive unter Druck, schloss nach dem daraus resultierenden Ballgewinn aber etwas zu überhastet ab, sodass der Ball relativ ungefährlich über den Kasten flog (55.). Mit Verlauf der Partie wurden die Gastgeberinnen etwas stärker und hatten – trotz eines guten Stellungsspiels der SGE – die eine oder andere gefährliche Chance: Letícia Santos konnte eine scharfe Flanke von Svenja Huth gerade noch zur Ecke klären (56.), Merle Frohms zeigte eine starke Parade bei einem Distanzschuss von Tabea Waßmuth (64.), und Lynn Wilms spitzelte kurz darauf knapp am Tor vorbei (65.). Trotzdem waren es die Adlerträgerinnen, die in der Schlussphase nochmal aufdrehten und so dem 3:1 letztlich näher waren als der VfL dem Ausgleich. Wie schon im ersten Durchgang vergab Laura Freigang allein vor der Wolfsburger Schlussfrau (76.), Sjoeke Nüsken traf nach einer Ecke aus der Drehung heraus an die Latte (81.) und wurde kurz darauf aus einer guten Schussposition an der Strafraumgrenze abgeblockt (83.), den Schlusspunkt setzte die eingewechselte Alexandra Johannsdottir, die nach einer Ecke knapp vorbei köpfte (88.).
„Genauso wollen wir auch in der Liga auftreten“
Niko Arnautis sagte nach dem dritten Sieg im vierten Testspiel: „Wir waren heute sehr präsent, haben mit dem Anpfiff das Spiel kontrolliert, und waren sehr zielstrebig auf dem Weg nach vorne, sodass wir das erste Tor erzwungen haben. Auch auf das Gegentor durch die erste nennenswerte Aktion der Wolfsburger haben wir gut reagiert. In meinen Augen haben wir in der ersten Hälfte den besseren Fußball gespielt, sodass die Führung zur Pause verdient war. In der zweiten Halbzeit wurde Wolfsburg drockvoller und hat sich einige Chancen herausgespielt, aber wir haben dagegengehalten und hätten in den letzten 15 Minuten sogar noch ein Tor machen können. Entsprechend zufrieden sind wir mit der Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind. Das war große Klasse. Wir wollten im Vergleich zum Donnerstag unbedingt mehr Konsequenz gegen den Ball und in den Zweikämpfen zeigen, das ist uns von Anfang bis Ende gelungen. Genauso wollen wir auch in der Liga auftreten. Das ist unsere Messlatte.“
Sara Doorsoun sagte nach der Partie gegen ihren Ex-Verein und ihrem ersten Spiel für die Eintracht über 90 Minuten: „Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft. Heute hat man gesehen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Es war zwar nur ein Testspiel, aber wir haben gezeigt, dass wenn wir Einsatzwille, Zweikampfstärke und Kampfbereitschaft zeigen, auch eine Mannschaft wie Wolfsburg es schwer hat, gegen die Eintracht zu gewinnen. Wir haben uns nicht abschrecken lassen und unser Spiel über 90 Minuten durchgezogen. Genau das müssen wir jetzt mit in die Liga nehmen.“
Im letzten Tespiel der Vorbereitung treffen die Adlerträgerinnen am kommenden Sonntag, 30. Januar, 13 Uhr, erneut auf die B-Junioren des 1.FC-TSG Königstein.
So spielte die SGE
Frohms – Santos (79. Aehling), Kleinherne, Doorsoun, Hanshaw – Feiersinger (79. Köster), Nüsken, Freigang, Dunst (79. Johannsdottir) – Anyomi (65. Mauron), Prasnikar.
So spielte der VfL Wolfsburg
Schult (61. Weiß) – Wilms (72. Blässe), Hendrich, Janssen (72. Klensmann), Rauch (46. Lattwein) – Jonsdottir (46. Huth), Oberdorf (46. Starke), Popp (46. Wedemeyer) – Roord (46. Waßmuth), Blomqvist (46. Cordes) – Smits (46. Knaak).
Schiedsrichterin
Anna-Lena Heidenreich
Tore
0:1 Hanshaw (8.)
1:1 Smits (15.)
1:2 Prasnikar (43.)
Gelbe Karten
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