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16.09.2020
Frauen-Bundesliga

„Teamgeist ist ein Puzzleteil unserer Stärken“

Zum Saisonstart gab es für die Adlerträgerinnen zwei Siege aus zwei Spielen. Kapitänin Tanja Pawollek zieht im Interview eine erste kurze Zwischenbilanz vor der Länderspielpause.

Tanja, zwei Spiele, zwei Siege – läuft doch perfekt für euch Adlerträgerinnen, oder?
Keine Frage, es läuft momentan sehr gut. Wir hatten uns natürlich erhofft, mit zwei Siegen in die Saison der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu starten. Gegen Bremen waren wir der Favorit, gegen Essen war es das prognostizierte Spiel auf Augenhöhe, da waren drei Punkte nicht unbedingt zu erwarten. „Perfekt“ gibt es für mich nicht, trotz des Sechs-Punkte-Starts gibt immer etwas zu verbessern: Uns ärgern zum Beispiel die frühen Gegentore, daran müssen wir weiterarbeiten, auch wenn unsere starke Mentalität als Team geholfen hat, die Partien noch zu unseren Gunsten zu drehen.

Ist diese Mentalität, dieser Teamgeist euer Erfolgsgeheimnis?
Ich würde es nicht Geheimnis nennen, sondern als ein Puzzleteil unserer Stärken bezeichnen. Aber klar, man hat auch jetzt wieder gegen die SGS Essen gemerkt, dass wir als Team zusammenstehen und gemeinsam viele Situationen meistern können. Aber dafür braucht es die gesamte Mannschaft – zu der keineswegs nur unsere Startelf zählt. Denn ganz gleich, wer von der Bank kommt, jede hat die Qualitäten, sofort die Lücke auf dem Platz zu füllen. Wir sind gut aufgestellt, auch in der Breite.

Du selbst führst das Team nun schon in der zweiten Saison als Kapitänin aufs Feld, hat sich in deiner Rolle etwas verändert?
Klar nehme ich meine Erfahrungen aus der vergangenen Spielzeit mit, man lernt dazu und entwickelt sich ja weiter. Der Job bleibt aber der gleiche und ich mir grundsätzlich treu. Die Mannschaft macht es mir aber auch einfach: Es macht richtig Spaß, diese coole Truppe anzuführen, was gleichzeitig auch eine große Ehre ist!

Es macht Spaß und ist eine große Ehre, diese coole Truppe anzuführen!

Tanja Pawollek

Eine Änderung für alle gibt es ja seit Juli, seitdem der 1. FFC Frankfurt als Eintracht Frankfurt aufläuft.
Ja, es ist ein super Gefühl, mit dem Adler auf der Brust aufzulaufen! Wir vergessen die FFC-Historie nicht und wollen sie in den SGE-Trikots fortschreiben. Alles ist noch professioneller geworden, wir haben beispielsweise ein größeres Trainer- und Betreuerteam. Wir spüren die Unterstützung des gesamten Vereins in verschiedenen Bereichen. Dass wir am ersten Spieltag im Deutsche Bank Park spielen konnten, war ein tolles Signal und ein unbeschreibliches Gefühl für uns als Mannschaft auf dem Rasen, das wir so schnell nicht vergessen werden.

Nach der Länderspielpause geht es am 27. September gegen die TSG Hoffenheim weiter, die mit zwei Niederlagen gestartet ist. Siehst du euch als Favorit?
Wir mit sechs Punkten, die TSG mit null Zählern – das ist nur eine Momentaufnahme. Grundsätzlich wird das wieder eine Begegnung auf Augenhöhe. Hoffenheim hat 2019/20 eine super Saison gespielt und ist auch diesmal wieder top aufgestellt. Klar sind wir momentan gut drauf und möchten auch gegen die TSG punkten. Schließlich haben wir nach der 0:4-Niederlage Ende Juni noch eine Rechnung offen… Es wird aber definitiv nicht einfach. Wir müssen zu Hause alles reinlegen, um als Sieger vom Platz gehen zu können.