Auf dem adidas-Campus in Herzogenaurach wurden die Eintracht Frauen zum letzten Testspiel der Sommervorbereitung vor einen echten Härtetest gestellt. Der amtierende französische Meister OL Lyonnes, der in Franken sein fünftes Testspiel der Vorbereitung bestritt, lief mit einer echten Starbesetzung auf. Darunter auch ein aus der vergangenen Saison aus der Bundesliga bekanntes Gesicht: Jule Brand, die zum Ende der Saison vom VfL Wolfsburg zum achtfachen Champions-League-Sieger gewechselt war, stand in der Startelf. Auf Seiten der Adlerträgerinnen fehlten weiterhin Sophia Winkler, Ainhoa Alguacil, Marthine Østenstad sowie Pia-Sophie Wolter angeschlagen. Lara Prasnikar wurde für Gespräche mit einem anderen Klub freigestellt und war deshalb nicht im Kader. Neuzugang Hayley Raso nahm zunächst auf der Bank Platz.
Das Spiel auf dem Rasen des Adi-Dassler-Sportplatzes begann schwungvoll mit der ersten Offensivaktion des Tages durch Nicole Anyomi, die Géraldine Reuteler in Szene setzte. Die Schweizerin konnte den Ball nicht im französischen Kasten unterbringen, den Nachschuss legte Elisa Senß knapp am rechten Pfosten vorbei. Die folgende Ecke resultierte direkt in einem Konter für Lyon, in dem sich Lina Altenburg einem zwei gegen eins mit Jule Brand und Liana Joseph gegenüber sah (4.). Die deutsche Nationalspielerin legte quer, die Französin schob ein – 0:1.
In der Folge blieb der Druck der Französinnen hoch, doch die SGE konnte sich freispielen. Nicole Anyomi (9.) tankte sich über rechts bis zur Grundlinie durch und musste nur noch für Laura Freigang querlegen, die ohne Probleme zum Ausgleich einschob.
Doch es dauerte nur knappe zehn Minuten, bis der französische Rekordmeister wieder in Führung ging. Nach einer punktgenauen Flanke durch Inès Benyahia landete der Ball zielgenau auf den Fuß von Marie-Antoinette Katoto. Die Französin verwandelte Volley zum 1:2 – ein starker Treffer. Lyon ließ sich in der Folge weiter nicht aus der Eintracht-Hälfte verdrängen und drückte in Person von Brand (25.) auf das 1:3. Es dauerte bis zur 28. Minute, bis Kadidiatou Diani mit einem starken Schuss aus der Drehung den Ball unter die Latte setzen und die Führung ausbauen konnte.
In der Schlussphase des ersten Durchgangs konnte die SGE dann wieder gefährlich werden. Offensivakzente setzten Senß (36.) und Freigang (37.) aus der Distanz, ehe Anyomi nach einem langen Ball auf der linken Seite in den Sechzehner einlaufen und Reuteler in der Mitte bedienen konnte, die zum 3:2 Halbzeitstand einschob.
Lyon im zweiten Durchgang nicht zu überwinden
Der zweite Durchgang begann mit einer Doppelecke für die Französinnen (47.), die zwar nichts einbrachte, jedoch den Ton für die weitere Begegnung setzte. In der 61. Minute war es dann soweit: Nach einer weiteren Ecke über links war es Elma Juntilla Nelhage, die im SGE-Sechzehner am höchsten stieg und zum 4:2 für Lyon einköpfte. Trotz zahlreicher Wechsel auf Seiten des französischen Rekordmeisters ließ der Druck auch in der Folge nicht nach, als Paulick aus kurzer Distanz halten konnte (70.) und schließlich auch im Luftzweikampf die Oberhand behielt (72.).
In der 81. Minute dann noch eine erfreuliche Nachricht für die Eintracht. Die Neuadlerträgerin Hayley Raso bekam zwei Tage nach ihrer Verpflichtung direkt die ersten Minuten auf dem Herzogenauracher Rasen. Für Rebecka Blomqvist eingewechselt konnte die Australierin in der Schlussphase direkt zeigen, auf welches Tempo sich die Frankfurterinnen in der Offensive freuen können.
Niko Arnautis sagt zum Spiel: „Ich denke, das war ein guter Abschluss der Vorbereitung. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit einen guten Fußball gespielt. Wir haben neben den Toren sogar noch Chancen auf weitere Treffer gehabt. Mir hat das sowohl mit als auch gegen den Ball sehr gut gefallen. Man hat gesehen, dass unsere Gegnerinnen auf diesem Niveau sehr effektiv sind, das war dann auch der Unterschied heute. Insgesamt haben wir eine tolle Vorstellung gezeigt und in der zweiten Halbzeit noch ein Standardtor bekommen.“
Außerdem zeigt sich der Cheftrainer mit der Vorbereitung zufrieden: „Ich finde, dass wir vor allem die vielen neuen Gesichter sehr schnell integriert haben – sowohl menschlich, als auch sportlich. Das waren tolle Wochen und jetzt freuen wir uns auf die Liga und auf alles, was kommt!“
Für die Eintracht geht es nun in die heiße Phase: Am kommenden Freitag (5. September) steht das erste Bundesliga-Spiel gegen die SGS Essen an. Anpfiff im Stadion am Brentanobad ist um 18.30 Uhr.
So spielte die SGE:
Altenburg (46. Paulick) – Riesen, Ilestedt, Veit (63. Ivelj), Lührßen (69. D. Acikgöz) – Reuteler (63. Teulings), Gräwe (63. Chiba), Freigang (46. Memeti), Senß (81. Markou) – Anyomi (69. I. Acikgöz), Blomqvist (81. Raso).
So spielte Lyon:
Micah – Juntilla Nelhage, Sombath, Svava, Heaps, Engen, Joseph, Benyahia, Brand, Katoto, Diani.
Tore
1:0 Joseph (4.)
1:1 Freigang (9.)
2:1 Katoto (18.)
3:1 Diani (28.)
3:2 Reuteler (39.)
4:2 Nelhage (62.)
Schiedsrichterin
Julia Boike