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24.02.2021
Frauen IV

Sprungbrett Hessenliga

Gestern noch erfolgreich bei den Juniorinnen gespielt, ist der Wechsel in den Frauenbereich der nächste Schritt. Annika Leibner, Lorena Albert und Lena Müller haben ihn im Sommer vollzogen.

Der Sprung für junge Nachwuchsspielerinnen in den Frauenbereich ist ziemlich groß. Meistens sind die Mädchen erst16 Jahre alt, wenn sie den Mädchenfußball verlassen. Unsere Frauen IV in der Hessenliga bieten jungen Nachwuchstalenten eine gute Möglichkeit, sich in den Frauenfußball hineinzufinden und den nächsten Schritt in der eigenen Entwicklung zu starten. Im vergangenen Sommer wechselten neun Spielerinnen von den U16- und U17-Juniorinnen in die Hessenliga-Mannschaft. Über ihren ersten Schritte im Frauenbereich sprachen wir mit Annika Leibner (17, Abwehr), Lorena Albert (17, Angriff) und Lena Müller (17, Abwehr). Für Lena Müller steht schon der nächste Schritt an, die Defensivspielerin darf sich beim Restart im Regionalliga-Team vorstellen.

Wie war der Wechsel für euch von der Jugend in den Frauenbereich?

Annika: Natürlich war das ein großer Schritt für mich. Jugend und Damen sind schließlich zwei verschiedene Dinge. Alleine der Altersunterschied sticht hier besonders hervor. Ich bin die zweitjüngste Spielerin in meiner Mannschaft, trotzdem fühle ich mich im Frauenbereich sehr wohl.

Lorena: Es war ein großer Schritt, da der Altersunterschied zu den Spielerinnen, die bereits in der Mannschaft waren, teilweise sehr groß ist. Es war anfangs nicht leicht, aber ich wurde gut und schnell in die Mannschaft integriert durch den Trainer, aber auch durch die Mitspielerinnen, die alle sehr offen auf einen zugegangen sind.

Lena: Nach einer leider sehr kurzen, aber schönen U17-Saison, war es anfangs sehr ungewohnt für mich, mit Erwachsenen zusammenzuspielen. Im Frauenbereich gibt es keine U19, somit fehlt ein Zwischenschritt zwischen U17 und dem Frauenbereich. Bis dato hatte ich immer mit Gleichaltrigen gespielt.

Was waren eure größten Herausforderungen?

Annika: Eine meiner größten Herausforderungen war es, mich erst einmal an den Altersunterschied zu gewöhnen. Aber auch das Mithalten mit dem vorhandenen körperlichen Unterschied war eine große Herausforderung für mich. Hierbei meine ich aber auch außerhalb meiner Mannschaft, wie beispielsweise bei Spielen gegen andere Mannschaften. Auch das war erst einmal alles neu für mich. Ich war ja sonst immer gewöhnt, gegen Mädchen in meinem Alter zu spielen.

Lorena: Mich in das neue Spielsystem zu integrieren war anfangs nicht einfach, aber nach einer Weile hat sich alles eingespielt.

Lena: Die Spielart - im Frauenfußball ist eher eine körperbetonte Spielweise. Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und angepasst.

Was war leichter als gedacht?

Annika: Ich habe relativ schnell einen guten Anschluss gefunden. Ich hatte etwas Zweifel, da ich ja zum Zeitpunkt des Wechsels noch 16 Jahre alt war. Doch trotzdem wurde ich super aufgenommen und konnte relativ schnell meine Bezugspersonen finden, mit denen ich mich wirklich super gut verstehe.

Lorena: Ich hätte gedacht das es schwieriger ist, sich in eine Mannschaft einzufinden, die sich schon länger kennt, aber ich wurde sehr gut von den anderen aufgenommen.

Lena: Die Integration in die Mannschaft war sehr leicht, die Mädels waren super offen und hilfsbereit, damit wurde es uns jungen Spielerinnen sehr einfach gemacht und wir wurden gut aufgenommen. Es war extrem schnell das Mannschaftsgefühl da. Mir macht es sehr viel Spaß ins Training zu kommen und die Spiele zu bestreiten.

Wie schätzt ihr das Leistungsniveau der Hessenliga ein?

Annika: Natürlich herrscht hier ein ganz anderes Leistungsniveau. Weder negativ noch positiv gemeint, kann ich sagen, dass der Umgang auf dem Feld schon ein ganz anderer ist. Es sind erwachsene Frauen, die natürlich in manchen Situationen anders reagieren und sich verhalten. Doch was die Leistungen angeht, herrscht in der Hessenliga schon ein Niveau, welches ernstzunehmen ist. Es sind alles gute Mannschaften, gegen die es alles andere als leicht zu spielen ist. Doch wir als Mannschaft geben immer alles und haben einen unfassbar starken Zusammenhalt!

Lorena: Es ist am Anfang nicht einfach, sich als junge Spielerin einzufinden, da es oft auch körperlicher zugeht, als noch in der Jugend. In der Hessenliga sind viele starke Mannschaften dabei, in denen die Spielerinnen schon lange zusammen spielen und somit die Mannschaft gut eingespielt ist.

Lena: Wir sind eine gute Mannschaft, die einen sehr guten Fußball spielen kann. Leider haben wir uns in der aktuellen Saison noch nicht für die guten Spiele belohnt.

Welche Ziele habt Ihr für die Zukunft?

Annika: Natürlich möchte ich mich selbst weiterentwickeln und meine Grenzen neu austesten. Trotz allem ist es mein Ziel, unsere Mannschaft so weit wie möglich nach oben zu bringen. Wir haben einen mega guten Zusammenhalt und der hilft uns, gemeinsam an unseren Zielen zu arbeiten und diese zu erreichen.

Lorena: Erst einmal mit meiner jetzigen Mannschaft wieder Fußballspielen zu können und dann einen oberen Tabelleplatz zu belegen. In meiner Zukunft würde ich gerne noch in einer höheren Spielklasse spielen.

Lena: Zuerst hoffe ich mit der Mannschaft, die Saison so erfolgreich wie möglich zu beenden. Das heißt, das Maximum herauszuholen. Persönlich möchte ich mich bestmöglich weiterentwickeln und dazulernen. Ich will einfach weiter mit Spaß dabei sein und natürlich gerne in der Zukunft höherklassig spielen, soweit es für mich möglich ist.

Welchen Tipp könnt Ihr Nachwuchsspielerinnen geben für den Wechsel in den Frauenbereich?

Annika: Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, das es zwar ein großer Schritt ist, aber er trotzdem so viele neue Erfahrungen mit sich bringt. Klar ist eine gewisse Angst beziehungsweise Ungewissheit und Aufregung normal, aber es ist nun mal ein Schritt, den wir alle irgendwann machen müssen. Wir werden alle zu Frauen. Verstellt euch nicht, nur weil ihr erst einmal jünger seit. Zeigt was in euch steckt und habt keine Scheu euer Können unter Beweis zu stellen. Es sind wunderbare Erfahrungen, die es wert sind, gemacht zu werden. Habt Spaß am Fußball und macht genau so weiter wie in der Jugend. Zeigt, was ihr drauf habt und genießt die Erfahrung!

Lorena: Man sollte einfach vertrauen in das haben was man kann, dann kann man sich auch sehr gut in die neue Mannschaft integrieren.

Lena: Das Wichtigste ist, mit Spaß dabei zu sein, befreit Fußball spielen zu können und sich selber nicht zu sehr unter Druck setzen, weil man jetzt im Frauenfußball ist. Man sollte offen gegenüber der neuen Herausforderung sein, um sich somit auch selbst weiter zu entwickeln und einfach die Tipps von den Trainern annehmen.