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05.11.2021
Frauen-Bundesliga

„Solche Momente machen uns in Zukunft stärker“

Nach der bitteren wie emotionalen 2:3-Niederlage beim VfL Wolfsburg spricht trotz einer guten Leistung die Enttäuschung aus Niko Arnautis und seinen Spielerinnen. Trotzdem geht der Blick auch nach vorne.

Sportdirektor Siegfried Dietrich: Unsere Mannschaft und das Trainerteam ist in den letzten Wochen durch ein extremes Wechselbad der Gefühle gegangen. Erst der erkämpfte 3:2-Liga-Sieg gegen Bayern München und dann nach der 2:0-Führung durch zwei Traumtore eine bittere Niederlage in der allerletzten Spielszene gegen starke Wölfinnen mit dem gleichen Ergebnis gegen uns. Letztlich bleibt aber nach diesen Highlight-Spielen und dem bisherigen Verlauf der Hinrunde ein ausgesprochen gutes Resümee, das aufzeigt, dass wir durchgehend mit einer hohen Team-Qualität auftreten, in der letzten Saison noch liegengelassene Punkte geholt haben und uns durch unsere nachhaltige kämpferische Einstellung mit den Liga-Favoriten durchaus messen und auch Erfolge realisieren können. 15 Punkte nach sieben Spieltagen können sich sehen lassen. Ein Prozess, der unseren Weg einer richtig guten Entwicklung, aber auch der weiteren Lern-Herausforderungen aufzeigt. Wir haben allen Grund, mit dem gewachsenen Selbstbewusstsein und der bisher an den Tag gelegten Unbekümmertheit in die nächsten Begegnungen zu gehen.

Cheftrainer Niko Arnautis: Die Niederlage ist extrem bitter. Wir haben sehr viel in das Spiel investiert und in der ersten Halbzeit zwei Bilderbuchtore erzielt. Ähnlich wie im Pokalfinale haben wir erneut in allerletzter Minute das Spiel verloren und müssen mit null Punkten nach Hause fahren. Auch wenn Wolfsburg Druck gemacht und sich viele Chancen herausgespielt hat, wäre ein Punkt heute verdient gewesen. Doch das sind Momente, die man als Mannschaft erleben muss und die uns in Zukunft stärker machen werden. Man hat heute wieder gesehen, wie stark wir uns entwickelt haben. Deshalb gilt es nun, weiterzumachen und im Idealfall das nächste Spiel am kommenden Freitag gegen Jena wieder zu gewinnen. 

Laura Feiersinger: Es ist sehr schwer, extrem bitter und auch grausam, wenn du so hart gekämpft hast und dann in der letzten Situation noch ein Gegentor kassierst. Zum Ende hin hat man gemerkt, dass wir Schwierigkeiten hatten, den Ball klar hinten rauszuspielen. Man hat heute gesehen, welche Qualitäten Wolfsburg bei Standards hat - alle Tore sind so entstanden. Nach einer 2:0-Führung ist eine Niederlage schon ein ziemlicher Dämpfer. Wir dürfen jetzt aber nicht den Glauben verlieren, sondern müssen weiter unsere Leistung abliefern, fleißig sein und Punkte sammeln. 

Lara Prasnikar, Torschützin zum 1:0: So viel in ein Spiel zu werfen und dann ohne einen einzigen Punkt nach Hause zu fahren, ist sehr bitter. Wir sind sehr enttäuscht. Dass wir in der ersten Hälfte zwei Tore erzielt haben, war aber kein Zufall. Wir wissen, wo unsere Stärken liegen und trauen uns immer mehr zu. Wir haben uns insgesamt als Mannschaft sehr gut präsentiert, jede war für jede da und alle haben 120 Prozent auf dem Platz gelassen. Doch so ist Fußball. Im letzten Ligaspiel gegen Bayern haben wir das späte Siegtor geschossen, heute haben wir ein spätes Gegentor kassiert. Jetzt müssen wir weitermachen und nächste Woche gegen Jena gewinnen. 

Merle Frohms: Wir haben als gesamte Mannschaft heute ein gutes Spiel abgeliefert, mit allem, was wir haben, verteidigt und uns in jeden Ball geworfen. Von daher wäre ein Punkt durchaus verdient gewesen. Im ersten Moment tut es schon weh, aber mit ein bisschen Abstand können wir auch aus diesem Spiel positive Dinge mitnehmen. Man hat wieder gesehen, wie sehr wir uns im Vergleich zur vderangenen Saison entwickelt haben. Wir sind in der Defensive nun konstanter und nutzen unsere Chancen sehr effektiv. Wir müssen jetzt weiter unsere Hausaufgaben machen und auch gegen vermeintlich schwächere Gegner bestehen. 

VfL-Trainer Tommy Stroot: Wir sind nicht nur glücklich über die drei Punkte, sondern auch über die Leistung, die wir heute gezeigt haben. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, uns immer wieder Chancen herausgespielt und haben den Ballbesitz gut genutzt. Der 0:2-Rückstand in der ersten Halbzeit hat uns extrem wehgetan, weil wir auch da schon gut im Spiel waren. Nach einem solchen Rückstand so zurückzukommen und weiterzumachen, ist für mich das Wichtigste nach dem Spiel heute.