Turbulent und intensiv, aber mit einem Happy-End für die SGE II: So gestaltete sich der siebte Spieltag in der 2. Frauen-Bundesliga für die zweite Frauen-Mannschaft der Eintracht. Auf dem sonnigen Kunstrasenplatz am Stadion am Brentanobad ging das Team von Francesco Continolo durch zwei Standardsituationen in der Anfangsviertelstunde in Führung. Die TSG Hoffenheim II kämpfte sich im zweiten Durchgang zwar zurück, die Eintracht hielt dem Druck aber stand und feierte mit einem 4:2 (2:0) den zweiten Sieg in Folge.
Mit fünf Änderungen im Vergleich zum 2:1-Sieg in Wolfsburg startete die SGE II in eine von Beginn an intensive Partie, in der beide Mannschaften motiviert in die Zweikämpfe gingen und die Spielkontrolle an sich zu reißen versuchten. Durch hohes Pressing gelang es zunächst beiden Teams, den Spielaufbau des anderen zu erschweren, schneller behaupten konnten sich aber die Adlerträgerinnen. Nach einem von Jonna Brengel ausgeführten Freistoß aus dem Halbfeld kam Verteidigerin Jella Veit mit der Fußspitze an den Ball. Nachdem dieser Ball von TSG-Torhüterin Lina von Schrader auf der Linie noch geklärt werden konnte, war Malin Janser zur Stelle und zimmerte den Ball unter die Latte zur frühen 1:0-Führung (8.).
TSG II kämpft sich zurück
Mit nun noch mehr Selbstbewusstsein und Konsequenz im Angriff gelang es den Frankfurterinnen in den Folgeminuten immer öfter, gefährlich in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu kommen. Die 16-jährige Loreen Bender setzte sich zunächst auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspielerinnen durch und traf aus spitzem Winkel knapp neben das Tor (16.). Kurz darauf köpfte Jella Veit nach einer Ecke von Jonna Brengel an die Latte – U17-Nationalspielerin Loreen Bender nutzte den Abpraller und drosch den Ball zum 2:0 ins Netz. Die TSG II auf der anderen Seite scheute wie die Gastgeberinnen keinen Zweikampf und kam hauptsächlich aus der Distanz zu Abschlüssen. Sowohl ein Schuss von Anne Reif aus rund 20 Metern (10.) als auch ein Freistoß durch Constanze Viehmann (21.) verfehlten das von Nina Meck gehütete Tor aber knapp. Zum ersten Mal wirklich gefordert war die Frankfurter Schlussfrau nach einer Ecke, als Meck aus kurzer Distanz einen Abschluss von Anne Reif abfangen konnte (36.).
Auch wenn die Hoffenheimer den Druck gegen Ende der ersten Halbzeit deutlich erhöhten, blieb die Eintracht bissig in den Zweikämpfen und durch Konter immer wieder gefährlich, sodass das Team von Francesco Continolo mit der 2:0-Führung in die Pause ging. Dass die TSG II mit dem Rückstand nicht zufrieden war, bewiesen die Sinsheimerinnen gleich zu Beginn der zweiten Hälfte, die sogar noch turbulenter als der erste Durchgang begann. Mara Alber tauchte rund 13 Meter vor dem Tor frei vor Torhüterin Nina Meck auf, die zwar noch die Hände an den Ball bekam, aber nicht verhindern konnte, dass dieser zum Anschlusstreffer im Tor landete (50.). Zwar ließ die Antwort der SGE II nur zwei Minuten auf sich warten – nach Vorlage von Loreen Bender, die sich erneut stark auf der rechten Seite durchsetzte, schob Sarina Fendrich zum 3:1 ein – den Gästen gelang allerdings ebenfalls ein weiterer Treffer, indem erneut Mara Alber aus spitzem Winkel ins lange Eck traf (53.).
Bender mit dem erlösenden Treffer
Während sich die erste Halbzeit durch viele Zweikämpfe häufig im Mittelfeld abgespielt hatte, ging es nun in einem offenen Schlagabtausch zwischen den beiden Strafräumen hin und her. Die beste Gelegenheit der Frankfurterinnen hatte Torschützin Loreen Bender, die im Hoffenheimer Strafraum den Ball eroberte und aus rechter Position knapp links am Tor vorbei schoss. Die Hoffenheimerinnen wurden über Eckstöße immer wieder gefährlich und erhöhten in der Schlussviertelstunde nochmal ordentlich den Druck, wieder war es aber Loreen Bender, die ihr Team zum Jubeln brachte. Aus 20 Metern legte sich die 16-Jährige den Ball zum Freistoß bereit und traf direkt und unhaltbar ins linke obere Eck (84.).
„In der ersten Halbzeit hatten wir noch nicht so den Zugriff auf das Spiel gehabt, trotzdem haben wir uns die Tore meiner Meinung nach durch unsere Mentalität verdient“, analysierte die Doppeltorschützin nach Abpfiff. „Wir haben gerade in der zweiten Halbzeit aber wieder gezeigt, was wir können, und bewiesen, dass wir eine Mannschaft mit viel Herz und Kämpfergeist sind. Es ist immer wieder ein richtig tolles Gefühl, Tore zu schießen. Gerade über meinen Freistoßtreffer habe ich mich extrem gefreut. Wir haben gestern noch die Freistöße geübt, da ging keiner rein. Heute hat es aber Gott sei Dank geklappt.“
Auch Trainer Francesco Continolo war nach dem Spiel voll des Lobes für sein Team: „Ich freue mich unglaublich über den Sieg. Unser Plan ist heute definitiv aufgegangen. Wir wollten kompakt stehen und den Hoffenheimerinnen den Ball lassen. Das ist zwar eigentlich nicht unsere Art, aber es hat sich ausgezahlt. Manchmal muss man als Mannschaft sagen: Ich esse nicht die Schokolade, sondern den Keks, denn davon bin ich trotzdem satt. Damit meine ich, dass wir heute nicht einfach unser Spiel durchgezogen haben, sondern den Gegner analysiert und uns entsprechend taktisch angepasst haben. Insgesamt will ich heute die Mannschaftsleistung hervorheben, die von der ersten Minute an gestimmt hat. Dadurch war Hoffenheim heute fällig.“
In der kommenden Woche machen sich Lina Altenburg, Loreen Bender, Paulina Platner und Jella Veit auf den Weg zu einem fünftägigen Lehrgang der deutschen U17-Juniorinnen. Nach der Länderspielpause treffen die Adlerträgerinnen am Sonntag, 31. Oktober, 11 Uhr, auswärts auf den FC Bayern München II.
So spielte die SGE II
Meck – Walaschewski (75. Sinclair), Steck, Veit, D.Acikgöz – Krawczyk, Janser – Fendrich (64. Beck), Hirata (64. Berg), Bender – Brengel (85. Platner).
So spielte die TSG II
Von Schrader – Hofmann, Viehmann (46. Haas), Bohnen, Blaschka (46.Riepl), Alber, Janzen (65. Kaut), Degen, Gebert, Diehm, Reif (74. Braun).
Tore
1:0 Janser (8.)
2:0 Bender (16.)
2:1 Alber (50.)
3:1 Fendrich (52.)
3:2 Alber (53.)
4:2 Bender (84.)
Schiedsrichterin
Marina Bachmann
Gelbe Karten
Janser, Brengel, Fendrich –
