Auch vor einem Jahr gab es den Saisonabschluss zuhause, damals stieg nach Abpfiff beim Sieg über den SV Werder Bremen die Feier zum Einzug in die UEFA Women’s Champions League. Diesmal fand die Party schon eine Woche früher in Potsdam statt, wo das Team von Niko Arnautis die internationale Qualifikation durch den 3:0-Sieg bereits perfekt gemacht hat. „Das Ziel war anspruchsvoll, dass wir es so eindrucksvoll schon einen Spieltag vor Schluss erreicht haben, macht einen einfach nur stolz“, blickt der Coach zurück.
53 Punkte sammelten die Frankfurterinnen zuletzt in der Saison des letzten Champions-League-Sieges 2014/15, nun könnte diese Marke durch einen letzten Heimsieg sogar übertroffen werden. „Unsere Punkteausbeute ist schon sehr stark, aber wir nehmen uns natürlich vor, auch im letzten Heimspiel des Jahres ungeschlagen zu bleiben und auch das nächste Spiel zu gewinnen. Vor allem aber freuen wir uns sehr, noch einmal vor heimischem Publikum aufzulaufen“, erklärt Arnautis. Zu Gast ist am Sonntag, 28. Mai, um 14 Uhr im Stadion am Brentanobad der SV Meppen, der anders als die Eintracht noch auf das Erreichen seines Saisonziels hoffen muss – den Klassenerhalt. Magenta Sport überträgt live.
Klassenerhalt möglich, aber nicht in eigener Hand
Während es für die SGE ausschließlich um die Punkte und den positiven Abschluss geht, kämpft der SV Meppen am letzten Spieltag noch um seinen Verbleib in der höchsten Spielklasse. Gut als Aufsteiger in die Saison gestartet und lange im Mittelfeld angesiedelt, ließ eine Sieglosserie von zehn Partien zwischen dem zehnten und 19. Spieltag den SV doch noch Richtung Keller rutschen. In der eigenen Hand haben es die Emsländerinnen nun nicht mehr. Aktuell steht das von Carin Bakhuis trainierte Team auf Platz elf, einen Punkt hinter Köln und Duisburg. Trotzdem hätte der SVM mit einem Punktgewinn gute Chancen auf den Klassenerhalt: Aufgrund des guten Torverhältnisses würde ein Unentschieden bei gleichzeitiger Niederlage von Duisburg oder Köln reichen.
Meppen wird viel Leidenschaft reinlegen, um die Klasse zu halten.
Niko Arnautis
Fast hätte es am vergangenen Wochenende schon mit einem Punktgewinn geklappt. Nach dem 2:1-Sieg über den direkten Konkurrenten Köln vor zwei Wochen machten es die Emsländerinnen auch dem Tabellenzweiten Wolfsburg richtig schwer. Nachdem man zwei Mal geführt hatte, ließ aus Meppener Sicht denkbar unglücklich Alexandra Popp in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 2:3 die Punkteträume platzen. Trotzdem hat der Tabellenelfte, gerade durch seine starke Defensive – die sechsbeste der gesamten Liga – schon jetzt drei Punkte mehr als in der letzten Abstiegssaison 2020/21 gesammelt.
Nur vorne hapert es etwas: Bis auf Mittelfeldspielerin Lisa Josten mit ihren fünf Treffern konnte keine Spielerin öfter als zwei Mal treffen. „Meppen hat eine tolle Hinrunde gespielt, hat bisher gerade im Spiel gegen den Ball sehr leidenschaftlich und kompakt verteidigt und auf die Umschaltmomente gelauert“, erklärt Niko Arnautis und warnt: „Im Spiel gegen Wolfsburg hat man gesehen, dass sie ein guter Erstligist sind, der es jedem Gegner schwer machen kann. Umso mehr Leidenschaft werden sie jetzt reinlegen, um die Klasse zu halten.“
Zuletzt zwei knappe Duelle
Auch der Eintracht machte es der SV Meppen, bei dem sich mit Kara Bathmann und Mai Hirata zwei ehemalige U20-Spielerinnen der Eintracht in dieser Saison als Stammkräfte etablieren konnten, im Hinspiel durchaus schwer. Am Ende reichte ein Treffer von Lara Prasnikar in der 39. Minute zum Auswärtssieg. Im letzten Heimspiel im März 2021 gelang es den Emsländerinnen sogar, beim 1:1-Unentschieden der SGE einen Punkt abzuknöpfen. Nur im ersten Bundesliga-Duell im Oktober 2020 wurde es mit einem 4:0 aus Frankfurter Sicht deutlich.
„Für Meppen geht es um alles, sie wollen auf jeden Fall in der Liga bleiben. Sie werden kämpferisch nochmal alles reinwerfen, deshalb dürfen wir auch nicht mit halber Kraft ins Spiel gehen, sondern müssen 100 Prozent Gas geben. Wenn wir das machen, sind wir qualitativ so gut, dass wir Meppen schlagen werden“, erklärt Kapitänin Tanja Pawollek, die sich einen Heimsieg ganz klar als Saisonabschluss zum Ziel genommen hat. „Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, noch mehr Punkte sammeln und mit den Fans nach Abpfiff feiern. Wir möchten diese Saison krönen und maximal positiv abschließen.“ Fehlen werden auf Frankfurter Seite weiterhin Jonna Brengel, Virginia Kirchberger, Camilla Küver und Letícia Santos. Ilayda Acikgöz fehlte zuletzt aufgrund einer gebrochenen Hand, ein Einsatz am Sonntag ist noch fraglich.