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30.05.2024
2. Frauen-Bundesliga

Rückblick: In starker zweiter Liga bewiesen

Neue Trainerinnen, eine beachtliche Serie, frühzeitiger Klassenerhalt. Die U20-Frauen zeichneten sich als bestes Nachwuchsteam in der 2. Frauen-Bundesliga aus.

Der Startschuss zur Saison 2023/24 fiel für die U20-Frauen von Eintracht Frankfurt am 9. Juli. Bei hochsommerlichen Temperaturen lud das neue Trainerinnen-Duo bestehend aus Cheftrainerin Friederike „Fritzy“ Kromp und Co-Trainerin Julia Simic zum Auftakt am Frankfurter Rebstockbad. Hier leiteten die Trainerinnen ihre erste Einheit als Vereinstrainerinnen, nachdem sie zuvor für U16- und U17-Nationalmannschaft sowie verschiedene Altersklassen der bayerischen Landesauswahlen zuständig waren.

Die Ziele für die kommende Saison in der „vermutlich stärkste[n] zweite[n] Liga aller Zeiten“ vermittelten Kromp und Simic bereits im ersten Interview: „In erster Linie steht die Ausbildung und Entwicklung der Spielerinnen im Vordergrund. Wir haben einen hochtalentierten Kader, aus dem wir ganz klar Spielerinnen kurz- und längerfristig in den Bundesligakader bringen möchten“, so Kromp. Simic ergänzte: „Gleichzeitig wollen wir eine Mannschaft formen, die gut zusammenspielt, Spaß hat und motiviert ist. Zu einer guten Ausbildung gehört es auch, Spiele zu gewinnen, um den Glauben entwickeln zu können, auch mal Spiele in der letzten Minute drehen zu können.“

Die Marschroute war klar: Die Entwicklung der Spielerinnen stand von Anfang an im Vordergrund, das Bestehen in der Liga ging damit einher. Doch der Start in die Saison verlief holprig. 0:2 verlor die Eintracht beim FSV Gütersloh, 1:4 beim ersten Heimspiel gegen den Aufsteiger Hamburger SV. Der erste Punktgewinn gelang beim 3:3 gegen den SV Weinberg, einem weiteren Aufsteiger. Kromps Fazit: „Wir sind dreifach zurückgekommen, haben viel gelernt und unseren ersten Punkt geholt. Wir haben einen großen Entwicklungsschritt gemacht. Darum geht es.“

Erste Erfolge bringen die Eintracht in die Spur

Und es schien tatsächlich so, als hätte das Remis gegen Weinberg den Motor zum Laufen gebracht. In Unterzahl gewann Frankfurt in der Folgewoche mit 2:1 gegen die Zweitligaliga-Vertretung der TSG Hoffenheim, danach folgte im zweiten direkten U20-Duell gegen den VfL Wolfsburg ein 1:0. Die ersten Dreier waren eingetütet, die neuformierte Eintracht hatte sich nach fünf Spielen zurechtgefunden in Liga zwei, wenngleich zwei weitere Niederlagen gegen den späteren Meister 1. FFC Turbine Potsdam (0:2) und die SG 99 Andernach (0:1) die Euphorie vorerst abschwächten.

Gegen einen weiteren Aufsteiger galt es dann wieder zu bestehen. In Mönchengladbach feierte Jonna Brengel ihr fußballerisches Comeback nach knapp zehn Monaten Pause aufgrund eines Kreuzbandrisses, die Adlerträgerinnen gewannen zudem mit 2:0 und nahmen die Punkte acht, neun und zehn zurück in die Mainmetropole. Beim 4:0-Erfolg gegen den FC Ingolstadt legten die Hessinnen nach, drei Punkte gab es zudem beim Tabellenführer SC Sand (2:0) und beim dritten U20-Vergleich mit dem FC Bayern München (1:0). Mit 19 Punkten aus 13 Spielen stand Frankfurt zur Saisonhälfte auf einem soliden neunten Tabellenplatz.

Nach der Hinrunde belegt die Eintracht Tabellenrang neun. Die Ausgangslage für die Rückrunde ist komfortabel.

Kromp formulierte in der Winterpause: „Der Verbleib in der Liga ist elementar für die Philosophie, die im Eintracht Frauen-Bereich gelebt wird und auch zukünftig gelebt werden soll. Wir wollen den nächsten Schritt machen und nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.“ Bis dato markierte die Eintracht bereits acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, die Ausgangslage schien komfortabel. Doch um sie in trockene Tücher zu bringen, verstärkte sich das Team in der Winterpause unter anderem mit Elena Mühlemann vom Bundesligisten 1. FC Nürnberg, die in der Rückrunde zur Stammspielerin werden sollte. 

Sieben Spiele in Folge ungeschlagen

Was nach der Winterpause folgte, war die beste Phase der Saison, denn nach der Heimpleite gegen den FC Carl Zeiss Jena am 18. November, sollte die Eintracht ganze sieben Spiele ungeschlagen bleiben. Auf ein 1:1 gegen den FSV Gütersloh folgte ein später Punktgewinn beim HSV, bei dem die Eintracht „geglaubt und gearbeitet“ hat. Die Tore von Cecile Carneiro (89.) und Anna Aehling (90.) zeigten das auf, was Co-Trainerin Simic vor der Saison sagte: „Zu einer guten Ausbildung gehört es auch, Spiele zu gewinnen, um den Glauben entwickeln zu können, auch mal Spiele in der letzten Minute drehen zu können.“ Das hat die Eintracht beim 2:2 an der Elbe bewiesen.

Diese Euphorie nahmen die U20-Frauen mit nach Weinberg, wo sie den höchsten Sieg der Saison feierten. 7:0 lautete der Endstand gegen den SVW , 2:1 gewann man in der Folgewoche gegen Schlusslicht Hoffenheim, torlos trennte sich Frankfurt von Wolfsburg. Die erste Niederlage seit der Pleite gegen Jena mussten die Adlerträgerinnen am 31. März gegen Turbine Potsdam hinnehmen.

Ganze sieben Spiele in Folge blieben die U20-Frauen zwischenzeitlich ungeschlagen.

Platner sichert Klassenerhalt, Berg beweist Moral

Nichtsdestotrotz hatte die Eintracht die 30-Punkte-Marke sowie den frühzeitigen Klassenerhalt in Sicht. Kapitänin Paulina Platner köpfte die Eintracht erst zum Sieg gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) und in der Folgewoche zum Dreier beim FC Ingolstadt (1:0). Der Ligaverbleib war frühzeitig gesichert, fortan galt es die Motivation oben zu halten und aus den letzten vier Spielen das Bestmögliche rauszuholen. Doch beim Heimspiel gegen den SV Meppen (0:1) gab es ebenso wenig Punkte wie im Rückspiel gegen Jena (0:3), das letztlich am Saisonende neben Potsdam als zweiter Aufsteiger in die Frauen-Bundesliga feststand.

Moral bewies die Eintracht jedoch im letzten Heimspiel der Saison gegen den SC Sand. In der Nachspielzeit schoss Johanna Berg Frankfurt in Unterzahl zum 1:0-Sieg, ehe beim letzten Spiel der Saison eine 0:4-Niederlage gegen den FC Bayern II auf dem Papier stand. München sicherte sich somit am letzten Spieltag den Klassenerhalt, während die Eintracht trotz der Niederlage den achten Tabellenplatz sicher hatte.

Endresultat waren 37 Punkte aus 26 Spielen und damit drei Zähler mehr als in der Vorsaison. Das alles in der „vermutlich stärkste[n] zweite[n] Liga aller Zeiten“, in der die U20-Frauen von Eintracht Frankfurt fünf von sechs direkten U20-Duellen gewann, sich mit eingespielten Frauenteams messen und sich vor allem als Nachwuchsteam in der 2. Frauen-Bundesliga beweisen konnte. Am Ende hat Frankfurt nahezu doppelt so viele Punkte einfahren können wie der SV Weinberg, der den Gang zurück in die Regionalliga gehen muss (20 Punkte). Mit dem Abstiegskampf hatte die Mannschaft nichts zu tun, ganze 14 Punkte Vorsprung sind es auf den FC Bayern II. Nach der Saison 2023/24 lässt sich damit sagen: Eintracht Frankfurt stellt im Frauenbereich das beste Nachwuchsteam Deutschlands. 

DatumAnlassGegner
07.07.Trainingsauftakt
13.07.Testspiel Karlsruher SC (H)
17.07.Testspiel1. FC Köln (A)
20.07.TestspielSC Sand (A)
11.08.Blitzturnieru.a. Fortuna Köln (H)
18.08.TestspielFC Carl Zeiss Jena (in Nürnberg)
25.08.Auftakt 2. Bundesligatbc