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09.06.2023
Frauen-Bundesliga

Rekordzahlen, Top-Scorerin und der Tag X

Geschichten und Gesichter, Zahlen und Zitate, Spiele und Tore. Die Saison 2022/23 bei den Eintracht Frauen.

Geschichte der Saison: Wie Phoenix aus der Asche

Die Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte Wolfsburg hätte sich Sara Doorsoun definitiv anders vorgestellt. Am neunten Spieltag gab es für die SGE beim 0:5 absolut nichts zu holen in der Wolfswagen Arena. Doch besonders bitter endete der Nachmittag für die Ex-Wolfsburgerin, die mit einem Eigentor in der 86. Minute den Schlusspunkt setzte und nach Abpfiff ihrer Enttäuschung am Boden liegend Ausdruck verlieh.  

Eine Woche später: Heimspiel gegen Turbine Potsdam. Kurz nach dem Pausenpfiff versuchte die Potsdamer Abwehr die Hereingabe von Verena Hanshaw zu klären, der Ball landete an der Strafraumgrenze, wo Sara Doorsoun als Abwehrspielerin ungewohnt offensiv wartete, einfach mal draufhielt und die Kugel unhaltbar unter die Latte knallte. Wie viel von der 31-Jährigen in diesem Moment abfiel, zeigte der Torjubel, der direkt zu Coach Niko Arnautis ging. Doorsoun selbst sagte im Nachhinein über den Treffer, der gleichzeitig ihr erstes Bundesligator für die Eintracht war: „Ich habe mich gefühlt wie Phoenix aus der Asche, nachdem ich in der Woche zuvor am Boden war – für mich war es der emotionalste Moment der gesamten Saison.“

Zahl der Saison: 64.093

Nicht nur punktemäßig konnten die Adlerträgerinnen die vorherigen Saisons deutlich toppen, auch auf den Rängen war so viel los wie nie zuvor. Insgesamt 64.093 Fans kamen zu den Heimspielen der Eintracht Frauen ins Stadion – Ligahöchstwert. Und nicht nur durch die beiden Highlightspiele im Deutsche Bank Park mit 23.200 Fans gegen den FC Bayern und 17.800 Zuschauern gegen Wolfsburg hat sich die Gesamtzuschauerzahl fast vervierfacht. Auch im Stadion am Brentanobad stieg der Zuschauerschnitt im Vergleich zur Vorsaison von 1.580 auf 2.566.

Gesicht der Saison: Lara Prašnikar

Trotz des Aus ihres Teams schrieb eine in der ersten Runde der UEFA Women's Champions League in Dänemark Mitte August Geschichte: Lara Prašnikar ist die erste und bislang einzige Eintracht-Spielerin, die in der Königsklasse treffen konnte. Und auch in der Liga zeigte sich die Stürmerin so treffsicher wie keine andere. Mit 14 Treffern und zwölf Vorlagen führt die Slowenin in beiden Statistiken die teaminterne Rangliste an und wurde sogar Topscorerin der gesamten Frauen-Bundesliga. Als beste Freistoßschützin verwandelte die 24-Jährige drei Mal direkt per ruhendem Ball und stand bei jeder einzelnen Partie in der Startelf.

Tor der Saison: Last-Minute-Siegtreffer gegen Leverkusen

So spannend machten es die Adlerträgerinnen in kaum einem anderen Spiel in dieser Saison: Am achten Spieltag, einem kalten Novembertag, dauerte es bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit, bis der entscheidende Siegtreffer doch noch fiel. Im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen nahm sich Lara Prašnikar der letzten Aktion des Spiels an, legte sich den Ball zum Freistoß aus rund 17 Metern in zentraler Position bereit und versenkte die Kugel – auch dank einer Lücke in der Leverkusener Mauer – punktgenau im linken Eck. Der Abpfiff ging direkt in die Jubeltraube vor den eigenen Fans über.

Spiel der Saison: Heimsieg über Wolfsburg

Im Vorfeld hatte man sich vorgenommen, mutig aufzutreten und mindestens einen Punkt zu holen, nach dem Spiel verriet Kapitänin Tanja Pawollek trotzdem: „Vom einen solchen Spielverlauf haben wir höchstens geträumt.“ Vor 17.800 Fans auf den Rängen des Deutsche Bank Park ließ das Team von Niko Arnautis dem damaligen Champions-League-Finalisten und Meister-Kandidaten VfL Wolfsburg keine Chance. Man dominierte den Favoriten, gegen den man zuvor zehn Jahre lang in der Bundesliga nicht gewonnen hatte, deutlich mit 4:0. Arnautis sprach im Nachhinein vom „nahezu perfekten Spiel“ und der besten Partie seines Teams seit Jahren.

Zitat der Saison 

Der Tag X wird kommen, an dem die Eintracht wieder den VfL Wolfsburg schlägt. Wir werden alles dafür tun, dass dieser Tag schon am Sonntag ist.

Cheftrainer Niko Arnautis vor dem 4:0-Heimsieg über den VfL Wolfsburg

Was ansonsten los war