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05.07.2024
International

Rekordspielerin, ein Verzicht und viel UWCL-Erfahrung

Erst portugiesische Vizemeister Sporting, dann in Spiel zwei Minsk oder Breiðablik Kópavogur Die UWCL-Gruppengegner in Runde eins im Portrait.

Mit dem ewigen Stadtrivalen Benfica bekamen es die Adlerträgerinnen bereits in der vergangenen Champions-League-Saison zu tun. Nun heißt der Gegner im Miniturnier-Halbfinale Sporting CP Lissabon. Das ergab die Auslosung am Freitagmittag in Nyon. Der 1906 gegründete Verein kann zwar noch auf keine große Champions-League-Historie zurückblicken (bei den einzigen beiden Teilnahmen 2017/18 und 2018/19 scheiterte man jeweils in der Qualifikation), bot sich dafür in der Vorsaison aber ein enges Rennen mit Benfica. Nur zwei Punkte trennten die „Leoas“ (Löwinnen) in der Saison 2023/24 vom portugiesischen Meister – dabei stellte man sogar die beste Defensive und beste Offensive der kompletten Liga. Im eigenen Stadion hatte das von Mariana Cabral trainierte Team kein einziges Spiel verloren.

1991 wurde erstmals eine Frauenfußball-Abteilung in dem Verein gegründet, mit dem es die Eintracht-Männer in der Champions-League-Gruppenphase 2022/23 zu tun bekamen. Diese wurde allerdings bereits 1995 wieder geschlossen. Erst 2016 ging es weiter und das direkt mit großem Erfolg. In der Premierensaison durfte man sofort in der ersten Liga (Primeira Divisão) einsteigen und das nationale Titel-Triple feiern. Auch in der Folgesaison blieb man beim Gewinn von Meisterschaft und Pokal ungeschlagen.

Auch wenn man im Sommer mit Olivia Smith, kanadische Nationalspielerin, seine Topscorerin in Richtung Liverpool ziehen lassen musste, ist das Team noch mit genügend Prominenz bestückt. Kapitänin ist die portugiesische Rekordnationalspielerin Ana Borges, die nicht nur die beiden Meistertitel mit Lissabon feierte, sondern mit Chelsea 2015 auch die englische Meisterschaft holte. Cláudia Neto – 136 Länderspiele für Portugal – dürfte vielen noch aus der Bundesliga ein Begriff sein, wo sie mit dem VfL Wolfsburg zwischen 2018 und 2020 drei Meistertitel und drei DFB-Pokale einsammelte. Stürmerin Diana Silva gehört mit ihren 103 Länderspielen und 64 Toren für Sporting in 102 Pflichtspielen ebenfalls zu den absoluten Topspielerinnen des Landes.  

  • Gründung: 1906 (Frauenfußball-Abteilung ab 1991)
  • Portugiesischer Meister: 2017, 2018
  • Portugiesischer Pokalsieger: 2017, 2018
  • Spielstätte: CGD Stadium Aurelio Pereira
  • Cheftrainerin: Mariana Cabral
  • Kapitänin: Ana Borges
  • UEFA-Women’s-Champions-League-Teilnahmen: 2017/18 (Qualifikation), 2018/19 (Qualifikation)
Cláudia Neto (rechts) holte sechs Titel mit Wolfsburg.

Der FC Minsk war unter den gesetzten Teams des Ligen-Weges in Runde eins der Klub mit dem niedrigsten UEFA-Koeffizienten. Bei zehn UWCL-Teilnahmen ist die Mannschaft aus der belarussischen Hauptstadt nach Frankfurt die erfahrenste Mannschaft in der Gruppe.

Ein Mal schaffte es der aktuelle Vizemeister Minsk bereits unter die besten 16 Teams in der UWCL (Saison 2019/20). Im Achtelfinale scheiterte man am FC Barcelona (0:5 und 1:3). In der heimischen Premier League holte der Verein seit seiner Gründung 2010 sieben Titel, seit 2020 ist Hauptstadtkonkurrent Dinamo Dauermeister, der auch in der laufenden Saison den Spitzenplatz behauptet. Der FC Minsk stellte aber die vergangenen drei Torschützenköniginnen.

  • Gründung: seit 2010 FC Minsk, zuvor Minchanka-BGPU
  • Belarussischer Meister: 7 x von 2013-2019
  • Belarussischer Pokalsieger: 8 x, 2011 + 2013-2019
  • Belarussischer Super-Cup-Sieger: 7 x, 2014-2016 + 2018-2020, 2024
  • Cheftrainer: Andrey Pyshnik (Belarus)
  • Kapitänin: Alena Gryaznova
  • UEFA-Women’s-Champions League-Teilnahmen: 10 seit der Saison 2014/15
2019 schaffte es Minsk zum bislang einzigen Mal unter die besten 16 Teams.

Breiðablik Kópavogur, der ehemalige Klub von Ex-SGE-Spielerin Alexandra Jóhannsdóttir, ist ein Verein aus Kópavogur in der Metropolregion der Hauptstadt Reykjavík. Die Frauenfußball-Sparte ist mit 18 Meisterschaften die erfolgreichste des 1950 gegründeten Vereins. Zuletzt musste Breiðablik unter dem englischen Trainer Nik Chamberlain allerdings Valur den Vortritt lassen.

Bereits sieben Mal trat der isländische Vizemeister in der UEFA Women's Champions League an, erstmals 2002/03. Bereits ein Jahr zuvor hätte man als Meister dabei sein können: Da sich ein Großteil der Mannschaft zu Studienzwecken in den USA aufhielt, verzichtete der Verein zugunsten des Vizemeisters KR Reykjavík auf den Start. In der Saison 2006/07 gab es in der zweiten Runde das Duell gegen den 1. FFC Frankfurt, die Hessinnen siegten in der Gruppe, in der mit Universitet Wizebsk auch ein belarussischer Verein dabei war, mit 5:0 über die Isländerinnen, eine Runde später war im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Arsenal Schluss (0:5, 1:4).

Bei der bislang letzten Teilnahme 2021/22 stand der Klub in der Gruppenphase, wurde gegen Paris Saint-Germain, Real Madrid und Charkiw aber mit nur einem Punkt und keinem eigenen Tor Gruppenletzter.

  • Gründung: 1950
  • Isländischer Meister: 18 x, 1977, 1979-1983 + 1990-1992 + 1994-1996 + 2000-2001 + 2005 + 2015 + 2018 + 2020
  • Isländischer Pokalsieger: 12 x, 1981-1983 + 1994 + 1996-1998 + 2000 + 2005 + 2013 + 2016 + 2018
  • Isländischer Ligapokalsieger 7 x, 1996-1998 + 2001 + 2006 + 2012 + 2019
  • Cheftrainer: Nik Chamberlain (England)
  • Kapitänin: Ásta Eir Árnadóttir
  • UEFA-Women’s-Champions League-Teilnahmen: 7 seit der Saison 2002/03
Breiðablik im Gruppenphasen-Spiel gegen Paris Saint-Germain.