Eine 2:3-Niederlage durch zwei Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit in Freiburg und eine 0:6-Klatsche gegen Bayer Leverkusen – den 17. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga hätte man sich sowohl bei der SGE als auch in Bremen sicher anders vorgestellt. „Das darf uns nicht passieren“, ging Kapitänin Tanja Pawollek mit der eigenen Leistung nach Abpfiff im Dreisamstadion ins Gericht. Während die Bremerinnen nach der höchsten Saisonniederlage in der Liga im DFB-Pokal-Halbfinale jeglichen Frust bereits in Freude umwandeln konnten, konnten die Frankfurterinnen zumindest im Test gegen Leverkusen neuen Schwung mit einem 4:0-Sieg nehmen.
Die Reaktion in der Liga will das Team von Niko Arnautis am kommenden Samstag, 29. März, zeigen, wenn es zum SV Werder Bremen geht. Anpfiff auf „Platz 11“ ist um 12 Uhr. DAZN und Magenta Sport übertragen live.
Der Gegner
Was das Saisonhighlight für die Bremerinnen 2024/25 werden wird, steht seit dem vergangenen Wochenende definitiv fest: Am 1. Mai kämpfen die Werderanerinnen um ihren ersten DFB-Pokal-Titel im Finale gegen den FC Bayern München. Vor einer Rekordkulisse von 57.000 Fans im Hamburger Volksparkstadion musste das Team von Thomas Horsch im Halbfinale vor vier Tagen lange zittern, den Finaleinzug machten Sophie Weidauer und Verena Wieder gegen den Zweitligisten in Unterzahl erst spät in der Verlängerung mit ihren Treffern klar.
In der Liga hingehen geht es für Bremen in dieser Saison auf und ab. Aktuell auf Tabellenplatz acht mit komfortablen sieben Punkten Vorsprung auf die SGS Essen auf Platz neun und drei Punkten hinter Leipzig, blieb vor allem seit dem Rückrundenstart die Konstanz aus. Fünf der vergangenen sieben Bundesligapartien wurden verloren, dabei kassierte der SVW 18 Gegentore – an den ersten zehn Spieltagen dieser Saison hatte es nur drei Niederlagen und zwölf Gegentore für Bremen gesetzt. Dennoch spielt Bremen mit 23 Punkten nach 17 Partien seine beste Bundesligasaison.
Statistik
Fünf Mal in Folge hatte Frankfurt gegen Bremen in der Liga gewonnen, bevor Sophie Weidauer mit ihrem Treffer im Hinspiel und dem 0:1 aus SGE-Sicht die drei Punkte mit ihrem Team sammelte. Es war zugleich das einzige Saisonspiel der Frankfurterinnen, in dem sie ohne eigenes Tor blieben. Nichtsdestotrotz stellt die SGE mit 55 Treffern weiterhin die besten Offensive der Liga, so viele Tore nach 17 Partien waren es bei Frankfurt zuletzt vor zehn Jahren. Zudem hat die Eintracht den höchsten Expected-Goals-Wert (44.2) in dieser Bundesliga-Spielzeit. Zuletzt hervor stach Lara Prasnikar, die an den vergangenen vier Spieltagen an neun Toren direkt beteiligt war (5 Tore, 4 Vorlagen). Damit sammelte die Slowenin schon genauso viele Scorerpunkte wie in der kompletten Vorsaison. Ärgern muss man sich hingegen in Frankfurt über die vielen Gegentore zuletzt: Stellte man zum Jahresstart noch die beste Defensive der Liga, kassierte man neun der insgesamt 18 Gegentore in den vergangenen beiden Auswärtsspielen.
Personal
Auf Bremer Seiten konnte Torhüterin Livia Peng, die in der Liga zuletzt verletzungsbedingt ausfiel, im DFB-Pokal wieder ihren Stammplatz zwischen den Pfosten einnehmen. Offensiv sticht in dieser Saison vor allem Larissa Mühlhaus heraus, die im Sommer vom Hamburger SV zum SVW wechselte und seitdem nicht nur die meisten Tore in der Liga für ihr Team erzielte (6), sondern auch die viertmeisten Torschüsse in der gesamten Liga abgab (54) – die meisten Torschüsse der Liga stammen übrigens von Frankfurterin Laura Freigang (62). Alle ihre Tore erzielte Mühlhaus mit rechts. Mit vier Treffern in der Liga folgt ihr U23-Nationalspielerin Sophie Weidauer, die in Frankfurt durch den Siegtreffer im Hinspiel – später gekürt zum Tor des Monats bei der Sportschau – in Erinnerung geblieben ist.
SGE-Trainer Niko Arnautis muss am Wochenende weiterhin auf Anna Aehling sowie die Langzeitverletzten Barbara Dunst, Ilayda Acikgöz und Dilara Acikgöz verzichten. Letztere konnte am Dienstag erstmals teilintegrativ wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.