Niko Arnautis über…
… die Herangehensweise ans Heimspiel gegen Wolfsburg:
Wolfsburg hat die eine oder andere Spielerin im Sommer verloren. Trotzdem bringen sie noch eine unheimliche Qualität auf den Platz mit zahlreichen gestandenen Nationalspielerinnen. Wir haben eine gute Entwicklung genommen und es auch schon in den vorherigen Saisons geschafft, auf Augenhöhe mit Wolfsburg zu spielen. Aber wir brauchen nun noch mehr Effektivität und Reife, um sie auch wirklich vor Probleme zu stellen und zu punkten. Das haben wir vor, dafür werden wir 100 Prozent reinlegen.
… die Rolle der Defensive:
Wir wissen um die Offensivstärke des VfL Wolfsburg, gerade bei Flanken und Standardsituationen. Mit Popp, Hegering und Lattwein – um nur ein paar Spielerinnen zu nennen – haben sie eine extreme Physis, die man annehmen und gegen die man sich wehren muss. Gleichzeitig bringen sie über Außen wie zum Beispiel mit Jule Brand und Lineth Beerensteyn sehr viel Tempo mit. Wir wollen uns im Vergleich zu den vergangenen Spielen noch weiter steigern, denn das wird von Nöten sein.
… die Verarbeitung des UWCL-Aus:
Wir haben in den vergangenen Partien gezeigt, dass wir das Aus gut verarbeitet haben. Wir waren direkt nach dem Ausscheiden sehr selbstkritisch, jede einzelne Spielerin und wir als Team. Wir waren uns alle einig, dass wir nicht das gezeigt haben, was es braucht und was wir können. Natürlich haben wir ein paar Tage gebraucht, um die Enttäuschung abzuschütteln. Wir haben unsere Lehren gezogen. In der Mannschaft hat sich eine „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ entwickelt, den vollen Fokus auf die verbleibenden beiden Wettbewerbe zu legen.
… die Lücke zu Bayern und Wolfsburg:
Wir haben es in den vergangenen Jahren geschafft, die Kluft zwischen dem Mittelfeld und der Spitze zu schließen und uns als Team unter den Top drei zu etablieren. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir sind auch spielerisch näher herangekommen und entwickeln uns weiter. Das geht nicht von heute auf morgen. Wir wollen weiter Druck auf München und Wolfsburg ausüben.
… die aktuelle Form von Laura Freigang:
Laura ist eine sehr selbstreflektierte Spielerin. Sie nimmt Erfahrung mit aus erfolgreichen und weniger erfolgreichen Situationen und schöpft Motivation daraus, noch besser zu werden. Sie hat in den vergangenen Jahren konstante Leistung gezeigt, viele Tore und Vorlagen beigesteuert. Jede Spielerin hat Phasen, in denen es richtig gut läuft und auch einmal Durststrecken. Es freut mich, dass sie es aktuell schafft, ihr gute Leistung in Tore umzumünzen. Das Spiel in Potsdam war symptomatisch dafür: Nach dem verschossenen Elfmeter habe ich zu ihr in der Pause gesagt: „Du machst heute noch eins.“ Sie hat mir geantwortet: „Ich mache noch zwei.“ Und das hat sie auch getan.
… das Comeback von Tanja Pawollek:
Wir freuen uns, dass Tanja relativ gut in der Zeit ihre ersten Schritte zurück auf den Platz mit den Spielminuten in unserer zweiten Mannschaft gemacht hat. Es ist immer etwas Besonderes, nach so langer Zeit zurückzukehren. Sie hat sehr viel investiert. In dieser Woche hat man ihr die leuchtenden Augen angesehen. Umso wichtiger ist es, sie jetzt kontinuierlich aufzubauen. Wir freuen uns, wenn sie sehr bald auch wieder in die erste Mannschaft zurückkehren wird.