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25.05.2022
Frauen-Bundesliga

„Nicht nur in Frankfurt begeistert der Verein Eintracht“

Im zweiten Teil des Saisonabschlussinterviews spricht Niko Arnautis über den Doppelerfolg der Frauen und Männer und blickt bereits auf die Sommervorbereitung und UWCL-Qualifikation.

Nächste Saison spielen mit den Frauen, den Männern und der U19 drei Teams in der Champions League: Was bedeutet der Doppelerfolg der Männer mit dem Europa-League-Sieg und dem dritten Platz der Frauen für die Weiterentwicklung in der Sichtbarkeit?

Die Entwicklung des Vereins seit der Relegation der Männer 2016 gegen Nürnberg ist enorm. Eintracht Frankfurt hatte mal Hochphasen hatte, aber auch Phasen, in denen es nicht so gut lief. Die Männer haben in ganz Europa, nicht nur, aber vor allem in diesem Jahr gezeigt, dass alles möglich ist. Ich glaube, dass sehr viele Kinder später Eintracht-Fans sein werden, weil dieser Klub begeistert. Wir haben seit der Fusion vor zwei Jahren unseren Teil dazu beitragen, dass die Sichtbarkeit auch im Frauenbereich immer größer wird – und mit dem DFB-Pokalfinale sowie dem dritten Platz zwei Highlights gesetzt. Ich glaube nicht nur in Frankfurt begeistert der Verein Eintracht, ob Frauen oder Männer, sondern in Deutschland sowie in Europa. Die Marke Eintracht Frankfurt ist gerade so sexy wie kaum bei einem anderen Verein.

Nun steht erst einmal die Sommerpause an, die aufgrund der der Europameisterschaft in England kurz ausfallen wird: Wie ist die Planung bezüglich Sommervorbereitung, aber auch Neuzugängen?

Das ist natürlich eine etwas komplexere Vorbereitung durch die EM und unsere Champions-League-Qualifikationsrunde im August, die ja früher als die FLYERALARM Frauen-Bundesliga beginnt. Aber es ist eine spannende Saison, auf die wir uns freuen. Darauf haben wir hingearbeitet. Wir schauen in den kommenden Tagen und finalisieren unseren Sommerplan. Wahrscheinlich beginnen wir ab Juli mit individuellen Plänen, zumindest für die Spielerinnen, die nicht in England spielen. Was unseren Kader angeht, haben wir ja im Winter mit Anna Aehling und Sara Doorsoun schon zwei Spielerinnen geholt, die uns auch in der nächsten Saison helfen werden. Zudem wechselt mit Stina Johannes frühzeitig eine Torhüterin zu uns, nachem Merle Frohms ja leider wieder in die Heimat nach Wolfsburg zurückkehrt. Ansonsten haben wir fast den kompletten Kader halten können und mit den Rückkehrerinnen Tanja Pawollek und Géraldine Reuteler schon am Ende zwei Spielerinnen gehabt, die sozusagen als „Neuzugänge“ gelten. Auch Camilla Küver und Virginia Kirchberger werden ab Sommer nach und nach ins Mannschaftstraining zurückkehren können. Darüber hinaus haben wir das eine oder andere Talent aus unserer U20, das wir näher heranführen wollen. Außerdem werden wir uns wie in der Vergangenheit immer auf dem Markt umsehen. Wenn es Spielerinnen gibt, die zu uns passen, die uns weiterbringen, oder wo wir Potential sehen, schauen wir, ob wir diejenige verpflichten werden. Aber das machen wir wie immer in Ruhe, weil wir nicht unter Zugzwang stehen. Wir tätigen nur einen Transfer, von dem wir überzeugt sind. Wir sind aber im gesamten Verein gut aufgestellt und schöpfen gerne Potential aus dem inneren Kern heraus. Das hat uns in der Vergangenheit stark gemacht.

Wir wollen egal, gegen wen wir spielen, weiterkommen.

Niko Arnautis

Erstmals als Eintracht Frankfurt und das erste Mal seit sechs Jahren wird Frankfurt wieder in der UEFA Women’s Champions League spielen, angefangen mit dem Qualifikations-Turnier im August: Was sind die Ziele für die Champions League?

Wir sind überglücklich, daran teilnehmen zu können. Wir freuen uns auf diese erste Runde und wir werden uns so vorbereiten, dass wir mit zwei Siegen in die nächste Runde, die Play-Offs weiterkommen. Wir wollen egal, gegen wen wir spielen, weiterkommen – und darauf bereiten wir uns vor. Genau für diese Atmosphäre, dieses internationale Feeling haben wir ein Jahr lang gearbeitet. Natürlich ist es der Traum, am Ende in diese Gruppenphase einzuziehen. Wir wissen, dass wir Hürden haben, aber wir haben keine Angst davor, sondern freuen uns unheimlich. Ich glaube auch nicht, dass andere Vereine unbedingt von einem Traumlos sprechen, wenn sie gegen uns spielen müssen...

Erst einmal ist Erholung angesagt: Wo geht es für dich in den Urlaub?

…gute Frage. Ich werde mit Sicherheit mal in meine Heimat nach Griechenland reisen, weil ich im vergangenen Jahr nicht dort war. Ich werde dort einige Tage verbringen, da freue ich mich auch unheimlich drauf.

…wirst du auch in England bei dem einen oder anderen EM-Spiel auf der Tribüne sein?

Das ist auch ein Thema. Es kann durchaus sein, dass ich mir das eine oder andere Spiel vor Ort in England anschauen werde, um meine Spielerinnen zu sehen, eventuell aber auch, um die eine oder andere Spielerin zu beobachten. Das steht auf jeden Fall auf der Agenda, aber das habe ich nicht unter Urlaub gespeichert.