Nach zuletzt zwei Spielabsagen infolge sowie der zurückliegenden Länderspielpause bestreiten die Eintracht Frauen nun am Sonntag, 16. April, ihre erste Pflichtpartie seit vier Wochen. Das Nachholspiel der Ende März wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausgefallenen Begegnung beim MSV Duisburg in der Schauinsland-Reisen-Arena, dem mit einer Kapazität von 31.500 Zuschauenden größten Stadion der Liga, wird um 13 Uhr angestoßen. Magenta Sport überträgt live.
Neuer alter Bekannter auf der Trainerbank
In einem insgesamt sehr engen unteren Tabellendrittel muss auch der MSV Duisburg, im Sommer aufgestiegen, noch um seinen Verbleib in der höchsten Spielklasse kämpfen. Aktuell liegen die Zebras punktgleich mit dem SV Meppen auf Abstiegsplatz elf. Die Zebras konnten von den vergangenen acht Spielen nur jenes gegen Potsdam gewinnen, zuletzt gab es eine 0:4-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Köln. Dabei blieb man wie in sechs der vergangenen sieben Partien ohne eigenen Treffer. Nach der Freistellung des Trainerduos Walter und Nico Schneck kehrt mit Thomas Gerstner ein alter Bekannter zurück auf die MSV-Trainerbank: Der 56-Jährige führte Duisburg zwischen 2018 und 2021 drei Mal zum Klassenerhalt in der Frauen-Bundesliga.
Duisburg schafft es immer wieder, aus wenigen Situationen Tore zu erzielen – wir müssen sehr konzentriert bleiben.
Niko Arnautis
Anfällig ist der MSV, für den sowohl Barbara Dunst (46 Spiele zwischen 2017 und 2019) und Virginia Kirchberger (70 Spiele zwischen 2014 und 2018) spielten, vor allem in der Defensive, nur Turbine Potsdam kassierte mehr Gegentore (41 zu 42). Dabei konnte sich in dem mit 23 Spielerinnen kleinsten Kader der Liga, der größtenteils zu Beginn der Saison aus Spielerinnen ohne Bundesliga-Erfahrung zusammengesetzt wurde, gerade Torhüterin Ena Mahmutovic in den Fokus spielen. Nach zahlreichen starken Paraden in der laufenden Saison wurde die 19-Jährige im Februar erstmals zu einem Lehrgang der deutschen A-Nationalmannschaft berufen.
„Wir treffen auf ein Team, das jeden Punkt braucht und versuchen wird, die Räume eng zu machen, um auf Umschaltmomente zu setzen. Wir werden das Bollwerk knacken müssen und dürfen gleichzeitig nichts zulassen, indem wir sehr konzentriert bleiben“, analysiert Trainer Niko Arnautis. „Duisburg schafft es immer wieder, aus wenigen Situationen Tore zu erzielen. Aber diese Kompaktheit sind wir mittlerweile von vielen Teams gewohnt und haben es bislang gut gelöst.“
„Dürfen keine leichtfertigen Tore bekommen“
Unter bislang 45 Bundesligaduellen zwischen den Zebras und den Adlern finden sich 30 Frankfurter Siege, zehn Mal gingen die Duisburgerinnen, als FCR Duisburg einst Deutscher Meister und UEFA Women's-Cup-Sieger, als Siegerinnen vom Platz. In den vergangenen vier Aufeinandertreffen schaffte es die SGE jeweils, mindestens drei Tore zu schießen. Auch beim Hinspiel Ende Oktober konnten die Adlerträgerinnen mit einem 3:2-Sieg inklusive Dreierpack von Laura Freigang dreifach punkten, man habe trotzdem daraus lernen können, sagt Abwehrspielerin Sara Doorsoun: „Wir hatten im Hinspiel sehr viele Chancen, um das Spiel höher zu gewinnen. Hinten waren wir nicht konzentriert, haben als Kollektiv schlecht verteidigt. Duisburg wird wieder kontern, diesmal müssen wir darauf besser achten. Wir wollen nicht wieder leichtfertig zwei Gegentore bekommen.“
Auch wenn der MSV zuletzt einige Gegentore kassierte und die letzte Auswärtsniederlage in Duisburg für die Frankfurterinnen mit dem 0:2 am 1. April 2018 rund vier Jahre zurückliegt, erwartet Doorsoun auch ein Geduldsspiel: „Uns erwartet wie zuletzt ein Abwehrbollwerk. Wir müssen geduldig bleiben, dürfen nicht die Kontrolle verlieren, auch wenn es mal etwas länger 0:0 steht. Denn dann fällt auch das Tor für uns.“ Niko Arnautis stellt zudem das Selbstbewusstsein heraus: „Wir machen es im Moment gut, sowohl zuhause als auch auswärts. In den ersten 25 Minuten gegen Essen im März hat man gesehen, wie viel Spielfreude in uns steckt. Diese, gepaart mit der notwendigen Power und Konzentration, müssen wir mit nach Duisburg nehmen.“ Zur Verfügung stehen werden der SGE nicht drei Langzeitverletzten Jonna Brengel, Virginia Kirchberger und Letícia Santos.