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23.03.2023
Frauen-Bundesliga

Nächstes Ruhrpott-Team wartet

Nach drei Siegen in Folge wollen die Eintracht Frauen auch die Duisburger Abwehr knacken und mit Konsequenz in Defensive und Offensive die nächsten Punkte sammeln.

Am vergangenen Wochenende war die SGS Essen aus dem Ruhrgebiet nach Frankfurt gereist und musste – zur Freude der erneut mehr als 2100 Zuschauenden im Stadion am Brentanobad – die drei Punkte am Main zurücklassen. Nun geht es für die SGE am Sonntag, 26. März, zum nächsten Ruhrpott-Team nach Duisburg. Während sich die SGS Essen in der Tabelle etwas absetzen konnte, steckt der MSV Duisburg hingegen noch mitten im Abstiegskampf und braucht jeden Punkt. Die Adlerträgerinnen wiederum wollen die Chance nutzen, vor dem direkten Duell in der kommenden Woche, die TSG Hoffenheim weiter auf Abstand zu halten.

Anpfiff in der Schauinsland-Reisen-Arena, dem mit einer Kapazität von 31.500 Zuschauenden größten Stadion der Liga, ist um 16 Uhr. Magenta Sport überträgt live. Vor dem Anstoß wird es eine Trauerminute für die kürzlich verstorbene 16-jährige U17-Spielerin des MSV Duisburg Charlotte Vellar geben. Beide Teams werden zudem in Trauerflor spielen.

Anfällige Defensive trotz Nationaltorhüterin

In einem insgesamt sehr engen unteren Tabellendrittel muss auch der MSV Duisburg, im Sommer aufgestiegen, noch um seinen Verbleib in der höchsten Spielklasse kämpfen. Aktuell liegen die Zebras punktgleich mit dem SV Meppen und Werder Bremen auf Platz zehn. Allerdings konnte das seit März 2022 von Nico Schneck trainierte Team von den vergangenen sieben Spielen nur jenes gegen Potsdam gewinnen, zuletzt gab es eine 0:1-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Werder Bremen. Dabei blieb man wie in fünf der vergangenen sechs Partien ohne eigenen Treffer.

Duisburg schafft es immer wieder, aus wenigen Situationen Tore zu erzielen – wir müssen sehr konzentriert bleiben.

Niko Arnautis

Anfällig ist der MSV, für den sowohl Barbara Dunst (46 Spiele zwischen 2017 und 2019) und Virginia Kirchberger (70 Spiele zwischen 2014 und 2018) spielten, vor allem in der Defensive, nur Turbine Potsdam kassierte mehr Gegentore (37 zu 41). Dabei konnte sich in dem mit 23 Spielerinnen kleinsten Kader der Liga, der größtenteils zu Beginn der Saison aus Spielerinnen ohne Bundesliga-Erfahrung zusammengesetzt wurde, gerade Torhüterin Ena Mahmutovic in den Fokus spielen. Nach zahlreichen starken Paraden in der laufenden Saison wurde die 19-Jährige im Februar erstmals zu einem Lehrgang der deutschen A-Nationalmannschaft berufen.

„Wir treffen auf ein Team, das jeden Punkt braucht und versuchen wird, die Räume eng zu machen, um auf Umschaltmomente zu setzen. Wir werden das Bollwerk knacken müssen und dürfen gleichzeitig nichts zulassen, indem wir sehr konzentriert bleiben“, analysiert Trainer Niko Arnautis. „Duisburg schafft es immer wieder, aus wenigen Situationen Tore zu erzielen. Aber diese Kompaktheit sind wir mittlerweile von vielen Teams gewohnt und haben es bislang gut gelöst.“

„Dürfen keine leichtfertigen Tore bekommen“

Drei Mal Freigang beim 3:2-Hinspielsieg für die SGE!

Unter bislang 45 Bundesligaduellen zwischen den Zebras und den Adlern finden sich 30 Frankfurter Siege, zehn Mal gingen die Duisburgerinnen, als FCR Duisburg einst Deutscher Meister und UEFA Women's-Cup-Sieger, als Siegerinnen vom Platz. In den vergangenen vier Aufeinandertreffen schaffte es die SGE jeweils, mindestens drei Tore zu schießen. Auch beim Hinspiel Ende Oktober konnten die Adlerträgerinnen mit einem 3:2-Sieg inklusive Dreierpack von Laura Freigang dreifach punkten, man habe trotzdem daraus lernen können, sagt Abwehrspielerin Sara Doorsoun: „Wir hatten im Hinspiel sehr viele Chancen, um das Spiel höher zu gewinnen. Hinten waren wir nicht konzentriert, haben als Kollektiv schlecht verteidigt. Duisburg wird wieder kontern, diesmal müssen wir darauf besser achten. Wir wollen nicht wieder leichtfertig zwei Gegentore bekommen.“

Auch wenn der MSV zuletzt einige Gegentore kassierte und die letzte Auswärtsniederlage in Duisburg für die Frankfurterinnen mit dem 0:2 am 1. April 2018 rund vier Jahre zurückliegt, erwartet Doorsoun auch ein Geduldsspiel: „Uns erwartet wie zuletzt ein Abwehrbollwerk. Wir müssen geduldig bleiben, dürfen nicht die Kontrolle verlieren, auch wenn es mal etwas länger 0:0 steht. Denn dann fällt auch das Tor für uns.“ Niko Arnautis stellt zudem das Selbstbewusstsein heraus, das sich sein Team in letzter Zeit erspielen konnte: „Wir machen es im Moment gut, sowohl zuhause als auch auswärts. In den ersten 25 Minuten gegen Essen hat man gesehen, wie viel Spielfreude in uns steckt. Diese, gepaart mit der notwendigen Power und Konzentration, müssen wir mit nach Duisburg nehmen.“ Zur Verfügung stehen werden der SGE dabei bis auf die drei Langzeitverletzten Jonna Brengel, Virginia Kirchberger und Letícia Santos voraussichtlich alle Spielerinnen.