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20.11.2020
Frauen-Bundesliga

Mutige Leistung, aber kein Ertrag

Die mutige und leidenschaftliche Leistung der Eintracht in Wolfsburg wird nicht belohnt – am Ende steht aus Frankfurter Sicht eine etwas zu hoch ausfallende 0:3-Niederlage.

Ein früher Traumtreffer des Favoriten, ein trockener Schuss sowie ein Elfmeter – und die klasse Leistung der SGE wurde nicht belohnt: Der 10. Spieltag der Saison 2020/21 in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bot das nächste Top-Spiel für die Frankfurter Eintracht, die sich auswärts beim amtierenden Doublesieger VfL Wolfsburg im AOK-Stadion 0:3 (0:1) beim VfL Wolfsburg geschlagen geben musste.

Traumtreffer beschert frühe VfL-Führung

Beide Teams hatten in der Vorwoche eine Niederlage einstecken müssen: Die Adlerträgerinnen hatten den Klassiker gegen Turbine Potsdam knapp mit 0:1 verloren und die Wölfinnen standen nach dem 1:4 beim Tabellenführer FC Bayern München unter Druck. Die Gäste aus Hessen gingen gleich mutig du aggressiv in den Zweikämpfen zu Werke. Die erste Großchance hatten allerdings die Wölfinnen: Fridolina Rolfö traf den Ball in der Mitte nicht optimal, sodass Ex-VfLerin Merle Frohms im SGE-Kasten den Ball halten konnte (3.). Grundsolide und aus einer gefestigten Ordnung hielt die Frankfurter Defensive den Offensivbemühungen Wolfsburgs Stand – bis Joelle Wedemeyer von der linken Seite ins Zentrum zog und aus rund 25 Metern in den unhaltbar in den rechten Winkel traf (9.); keine Chance für Frohms.

Tolle Leistung wird nicht belohnt

Die Adlerträgerinnen hielten dem VfL-Druck Stand und sorgten für ein wenig Entlastung durch druckvolles Anlaufen der Gegnerinnen, Virginia Kirchberger verpasste den Ball nach einem Freistoß nur knapp und Laura Freigang gab den ersten Torschuss der SGE ab (22.). Die Eintracht eroberte sich Stück für Stück mehr vom Spiel, zwangen Wolfsburg zu Fehlern und eroberten Bälle – der Favorit aus der Autostadt war sichtlich unzufrieden und hatte Glück, dass Géraldine Reutelers Heber das leere Tor knapp verfehlte (25.). Viele Torchancen bot das Spiel nicht – weder auf der einen noch auf der anderen Seite, wenn beispielsweise Verena Aschauers Hereingabe Lara Prasnikars Kopf verfehlte (36.) oder Merle Frohms bei Rolfös Abschluss sicher stand (38.).
 

Auch nach der Pause leidenschaftliche SGE-Leistung

Die Gastgeberinnen kamen mit viel Offensivpower aus der Kabine und eroberten sich mehr Spielanteile: Ein Kopfball an die Latte bescherte nach einer Ecke beinahe das 2:0 (56.), kurz darauf rettete Frohms mutig gegen Zsanett Jakabfi (63.). Die Frankfurter Defensive wurde zunehmend beschäftigt. Aber anders als im Testspiel während der Sommervorbereitung, als der VfL 5:2 gewann, ließ die Hessinnen der nur knappe Rückstand hoffen. Doch die Gäste wurden immer weiter zurückgedrängt, den Druck nutzte Lena Oberdorf aus, die sich ein Herz fasste und zum 2:0 trocken abschloss (65.). Doch die Eintracht ließ sich nicht entmutigen und forderte Wolfsburg weiterhin. Die Tore erzielte aber der Favorit: Die eingewechselte Barbara Dunst sah bei ihrer Rettungsaktion im Strafraum die von hinten heraneilende Jakabfi nicht, sodass Schiedsrichterin Susann Kunkel einen Elfmeter geben musste, den Lena Goeßling sicher zum 3:0 verwandelte (75.). Die letzte Chance des Spiels hatte die SGE, doch Laura Freigang vergab die Möglichkeit auf den Ehrentreffer der ein Tor zu hoch ausfallenden Niederlage (88.).

Länderspiel- und Pokalpause steht an

Nun steht erst einmal die letzte Länderspielpause des Jahres an, in der gleich neun Adlerträgerinnen mit ihren Auswahlmannschaften in der EM-Qualifikation unterwegs sind, bevor die SGE am Sonntag, 6. Dezember, in Leipzig im DFB-Pokal-Achtelfinale um den Einzug in die nächste Runde spielt. Eine Woche später am Sonntag, 13. Dezember, empfängt die Eintracht im Stadion am Brentanobad in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zum Abschluss der Hinrunde den FC Bayern München.

So spielte die SGE

Frohms - Hechler (90. Störzel), Kleinherne, Kirchberger, Aschauer - Nüsken, Pawollek (90. Köster) - Feiersinger (71. Dunst), Freigang, Reuteler (87. Panfil) - Prasnikar (87. Küver).

So spielte der VfL Wolfsburg

Kiedrzynek - Hendrich (46. Rauch), Goeßling, Janssen, Wedemeyer - Engen, Oberdorf (83. Dickenmann) - Saevik (62. van de Sanden), Huth (83. Cordes), Rolfö (69. Wolter) - Jakabfi.

Schiedsrichterin

Susann Kunkel

Tore

1:0 Wedemeyer (9.), 2:0 Oberdorf (65.), 3:0 Goeßling (75.)

Gelbe Karten

Oberdorf, Hingst (Co-Trainerin) - Pawollek