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11.07.2022
Frauen Profis

Mit Schwung und erstem Druck

In den zweiten EM-Gruppenspielen wollen Österreich, die Schweiz und Island erstmals dreifach punkten. Das deutsche Team plant, nach einem furiosen Start direkt nachzulegen.

Fast wäre den Österreicherinnen zum EM-Start die Überraschung gelungen: Im Eröffnungsspiel im ausverkauften Old Trafford in Manchester lief das ÖFB-Team mit Barbara Dunst, Laura Feiersinger und Verena Hanshaw in der Startelf mutig auf und bot dem Favoriten England im eigenen Land über weite Strecken die Stirn. Nur ein Treffer war es schließlich, der dem Topteam und Gastgeber der Gruppe A letztlich den Auftaktsieg brachte, während die Mannschaft von Trainerin Irene Fuhrmann trotz starker Leistung ohne Punkteausbeute blieb. Virginia Kirchberger kam als einzige Adlerträgerin nicht zum Einsatz.

Im zweiten Gruppenspiel hofft das ÖFB-Team nun, sich mit den ersten Punkten belohnen zu können. Am Montag, 11. Juli, treffen die Österreicherinnen um 18 Uhr im St. Mary’s Stadium in Southampton mit Nordirland auf ein aus der jüngsten Vergangenheit durchaus bekanntes Team. In der laufenden WM-Qualifikation gab es zwischen beiden Teams zunächst im vergangenen Herbst nach dem Führungstreffer von Barbara Dunst ein 2:2, im April ließen sich die Österreicherinnen mit einem 3:1 den Sieg nicht nehmen. Im EM-Auftaktspiel überzeugten die Nordirinnen gegen Norwegen allerdings mit viel Herzblut und Teamgeist und konnten zumindest ihren historisch ersten Treffer bei einer Europameisterschaft bejubeln. Nach 90 Minuten gab es trotzdem eine recht deutliche 1:4-Niederlage.

Verena Hanshaw und ihre Teamkolleginnen mussten sich England trotz einer kämpferischen Leistung 0:1 geschlagen geben.

Favoriten-Duell in Gruppe B

Die deutsche Nationalmannschaft hat es hingegen bereits am ersten Spieltag geschafft, ein deutliches Ausrufezeichen zu setzen. Musste man sich 2017 gegen Dänemark noch im Viertelfinale geschlagen geben, ließ das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Londoner Brentford Community Stadium am Freitagabend von der ersten Minute an nichts anbrennen und ging nach drei Aluminiumtreffern in der Anfangsphase schon vor der Pause verdient in Führung. Im zweiten Durchgang legten die DFB-Frauen gleich dreifach nach und feierten so einen deutlichen 4:0-Sieg, den Nicole Anyomi, Sara Doorsoun, Laura Freigang und Sophia Kleinherne über 90 Minuten von der Bank aus verfolgten, während Ex-Adlerträgerin Merle Frohms den Kasten sauberhielt.

Auf einen Auftakt nach Maß können aber auch die als Favoriten gehandelten Spanierinnen zurückblicken, auf die das deutsche Team am Dienstag, 12. Juli, um 21 Uhr im Brentford Community Stadion zum zweiten Gruppenspiel trifft. Die mit vielen Topspielerinnen des Champions-League-Finalisten FC Barcelona bestückte Mannschaft, die allerdings ohne die verletzte Weltfußballerin Alexia Putellas sowie Jenni Hermoso auskommen muss, geriet gegen Finnland direkt in der ersten Minute in Rückstand, holte sich letztlich aber einen souveränen 4:1-Sieg. Beide Teams wollen im direkten Duell nun schon den Einzug ins Viertelfinale klarmachen.

Feierstimmung bei den DFB-Frauen nach dem Auftaktsieg über Dänemark

Die erste Halbzeit zum Vorbild

Erst hatte es so ausgesehen, als würde auch die Schweiz einen Traumstart in die Europameisterschaft hinlegen. Mit Stürmerin Géraldine Reuteler in der Startelf traf die Schweizer Nati bereits in den ersten fünf Minuten zweifach und dominierte die erste Halbzeit gegen die Portugiesinnen klar. In der zweiten Halbzeit gelang es dem Team von Trainer Nils Nielsen allerdings nicht mehr, die anfängliche Überlegenheit beizubehalten, stattdessen übernahm Portugal die Spielkontrolle und schaffte noch den 2:2-Ausgleich. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und direkt zwei Tore geschossen, leider wurden wir dann etwas von den Portugiesinnen überrannt. Am Schluss fühlt es sich ein bisschen wie eine Niederlage an.“  

Auch der nächste Gegner der Schweizerinnen Schweden sammelte im ersten EM-Spiel einen Punkt, erkämpfte sich diesen allerdings gegen Titelverteidiger Niederlande. In Sheffield werden die Schweizerinnen am Mittwoch, 13. Juli, um 18 Uhr deshalb durchaus als Underdog in das Duell mit dem aktuellen FIFA-Weltranglisten-Zweiten und WM-Dritten von 2019 gehen. Die erste Halbzeit gegen Portugal macht dem Team vom Géraldine Reuteler trotzdem Hoffnung auf die nächsten Punkte.

Géraldine Reuteler kam mit der Schweiz nicht über ein 2:2 gegen Portugal hinaus.

Der nächste alte Bekannte

Mit einem Unentschieden mussten sich auch die Isländerinnen um Alexandra Johannsdottir in ihrem ersten EM-Spiel gegen Belgien am Sonntagabend begnügen. In einer ausgeglichenen Partie, in der sich beide Teams nur wenige Chancen erspielten, gingen die Isländerinnen nach einer Ecke zunächst in der 50. Minute in Führung, die Belgierinnen konnten allerdings per Strafstoß in der 67. Minute ausgleichen. Johannsdottir wurde in der Nachspielzeit eingewechselt.

Nach den relativ ungefährlichen Belgierinnen trifft das isländische Team im zweiten Gruppenspiel am Donnerstag, 14. Juli, wie die Österreicherinnen auf ein ihm durchaus bekanntes Team. Im April trennten sich Island und Italien mit einem 1:1-Unentschieden. Nun wollen die Italienerinnen allerdings ihren misslungenen EM-Start mit einer 1:5-Niederlage gegen Frankreich wiedergutmachen. Anpfiff im Manchester City Academy Stadium ist um 18 Uhr.

Alexandra Johannsdottir wurde gegen Belgien in der Nachspielzeit eingewechselt.

Die nächsten Spiele:

  • Montag, 11. Juli, 18 Uhr: Österreich – Nordirland (sportstudio.de/ DAZN)
  • Dienstag, 12. Juli, 21 Uhr: Deutschland – Spanien (ARD/ DAZN)
  • Mittwoch, 13. Juli, 18 Uhr: Schweden – Schweiz (ZDF/ DAZN)
  • Donnerstag, 14. Juli, 18 Uhr: Italien – Island (ARD/ DAZN)