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04.02.2022
Frauen Profis

„Mit jeder Menge Motivation und Vorfreude“

Kurz vor dem Ligaduell mit dem SC Freiburg zieht Trainer Niko Arnautis ein positives Fazit zur Wintervorbereitung, spricht über die Integration der Neuzugänge und hebt die hohe Motivation im Team hervor.

Niko, die Wintervorbereitung neigt sich dem Ende entgegen. Mit welchen Gedanken blickst du auf die vergangenen Wochen zurück?

Ich bin sehr zufrieden mit unserer Vorbereitung. Die Mädels haben super mitgezogen und sich sportlich sehr gut präsentiert. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die ersten Spiele. Was mich abseits von der sportlichen Weiterentwicklung sehr glücklich stimmt, ist dass wir in der Winterpause auch einige Weichen für die Zukunft stellen konnten. Mehrere unserer Spielerinnen haben sich trotz Anfragen anderer Clubs ganz klar zur Eintracht positioniert und damit ein Signal dafür gesendet, dass wir hier in Zukunft erfolgreich sein wollen. Zu sehen, welchen Teamgeist die Mädels auf und abseits des Platzes haben, macht mir große Freude.

Die Vorbereitung lief etwas anders als geplant, statt eines Trainingslagers im sonnigen Valencia seid ihr coronabedingt die gesamte Zeit über in Frankfurt geblieben. Inwiefern hat das eure Vorbereitung beeinflusst?

Natürlich wären wir auch gerne in der Sonne gewesen. Aber durch die aktuelle Situation war es die richtige Entscheidung, keine zusätzlichen Reisen auf uns zu nehmen. Wir haben das Trainingslager mit dem Auswärtsspiel in Wolfsburg und der Generalprobe im eigenen Stadion optimal kompensiert. Gerade mit der Auswärtsfahrt in die Autostadt konnten wir wieder in den normalen Ligarhythmus kommen und gegen einen der Top-Bundesligisten testen. Außerdem sind wir nun an die Witterungsbedingungen angepasst, die uns auch in der Liga erwarten werden.

Eines der sportlichen Ausrufezeichen war das Testspiel gegen Wolfsburg. Wie ordnest du den Sieg mit Blick auf die restlichen Ligaspiele ein?

Wir haben in Wolfsburg gezeigt, dass wir gegen Topteams nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch mithalten und in Abschnitten sogar überlegen sein können. Für die Mannschaft war das Spiel eine Bestätigung der eigenen Entwicklung. Auch wenn es nur ein Testspiel war, gibt uns diese Leistung zusätzliches Selbstvertrauen. Nun haben wir die Bayern in der Liga besiegt und auch gegen Wolfsburg mal gewonnen. Trotzdem wissen wir, dass wir nur dann zu solchen Siegen in der Lage sind, wenn wir 100 Prozent unserer Leistung abrufen. Wenn es an Einstellung oder Bereitschaft fehlt, wird es nicht reichen. Diesen Fokus, diese Motivation und Spielfreunde merkt man der Mannschaft aber auch an. Sie ist zu einer echten Einheit zusammengewachsen und bereit, alles zu geben.

Die Mannschaft ist zu einer echten Einheit zusammengewachsen und bereit, alles zu geben.

Niko Arnautis

Mit Sara Doorsoun und Anna Aehling sind zwei Neuzugänge zum Team gestoßen. Inwiefern haben sie sich schon ins Team integrieren können und wie siehst du ihre Rolle für die restliche Saison?

Nach den Verletzungen von Virginia Kirchberger und Camilla Küver vor Weihnachten sind wir sehr glücklich, die optimalen Spielerinnen für uns gefunden zu haben. Beide werden für uns noch sehr wichtig sein. Sara ist mit großer Erfahrung und Qualität ausgestattet, ist aber auch extrem motiviert. Sie möchte mit dem Verein viel erreichen, aber auch persönlich ihren Platz im DFB-Team bei der Europameisterschaft sichern. Dass wir mittlerweile auch für solche Spielerinnen attraktiv sind, ist ein starkes Zeichen. Wir sind sehr froh, so eine national und international erfahrene Spielerin in unseren Reihen zu haben, die uns unglaublich guttut und hilft. Aber umgekehrt auch: Die Mannschaft tut auch ihr gut. Sara ist schon so integriert, als würde sie seit Monaten hier spielen. Anna auch, sie hingegen ist eine junge, hungrige Spielerin, die ihre ersten Schritte in der ersten Liga macht. Sie bringt eine enorme Neugierde mit und möchte sich hier weiterentwickeln. Sie hat sehr großes Potenzial, uns in Zukunft weiterzuhelfen, und passt zudem genau wie Sara menschlich perfekt ins Mannschaftsgefüge. Das passt einfach!

Mit Géraldine Reuteler und Tanja Pawollek konnten zwei Langzeitverletzte während der Vorbereitung wieder Teile des Trainings mitmachen. Wie sieht der aktuelle Stand bei Ihnen aus?

Beide waren noch überwiegend in der Reha, können nun das Training aber schon in Teilen mitmachen. Sie machen Fortschritte und werden in den kommenden Wochen immer mehr an die Mannschaft herangeführt, sodass sie hoffentlich sehr bald wieder voll belastbar sind. Es wird noch ein bisschen dauern, bis die beiden wieder zu 100 Prozent da sind, aber es geht von Woche zu Woche voran und läuft in eine gute Richtung.

Als ersten Gegner erwartet ihr am Sonntag Freiburg. Wie sehr freust du dich, dass es wieder losgeht, und worauf wird es ankommen, um das Jahr mit einem Sieg zu beginnen?

Egal ob als Fußballerin, Trainer, Funktionär oder Zuschauer – jeder von uns freut sich, wenn es weder losgeht. Die Vorbereitungsphase macht zwar auch Spaß, aber es ist nochmal etwas ganz anderes, wenn es wieder um Punkte geht. Wir blicken mit jeder Menge Motivation und Vorfreude auf das erste Spiel und sind bestens vorbereitet. Wir kennen Freiburg sehr gut und wissen um ihre Qualitäten. Sie haben eine junge, gute Mannschaft, die an einem guten Tag – wie man beim Unentschieden gegen Wolfsburg in der Hinrunde gesehen hat – jedem Gegner weh tun kann. Sie sind spielstark, aggressiv in den Zweikämpfen und haben auf den Außenbahnen schnelle Spielerinnen, die fürs Kontern prädestiniert sind. Das Hinspiel war eine knappe Partie, die wir am Ende verdient gewonnen haben. Wir wissen aber, dass wir unsere maximale Leistung bringen müssen. Wir wollen ohne Hektik und mit Mut in das Spiel gehen. Wenn wir gerade zu Hause mit dem Rückenwind vor unseren Fans an die Leistung der Hinrunde anknüpfen können, bin ich sehr optimistisch, dass wir das Spiel gewinnen können.