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05.03.2022
Frauen-Bundesliga

Mit Geduld zum Heimsieg

In einer eher zähen und stark umkämpften Begegnung benötigt die Eintracht Geduld und Glück, dreht das Spiel gegen die TSG Hoffenheim verdient in einen 3:2-Sieg.

Als Duell um Rang drei, der zur Qualifikation der UEFA Women's Champions League berechtigt, wurde die Begegnung im Vorfeld mehrfach titueliert. Für die Eintracht ging es im Heimspiel gegen den Tabellendritten TSG Hoffenheim darum, mit den Gästen gleichzuziehen. In der zähen und umkämpften Begegnung am 15. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga brauchte es eine Weile, bis die Eintracht einen Pausenrückstand in einer wilden Schlussphase zum 3:2 (0:1)-Sieg drehte.

Schon vor dem Anpfiff wurde Trainer Niko Arnautis für seinen 100. Auftritt als Coach der Frankfurterinnen in der Frauen-Bundesliga von Sportdirektor Siegfried Dietrich geehrt, bevor sich beide Teams in einer Minute des Innehaltens zum gemeinsamen Zeichen für Frieden und Solidarität aufstellten, um der Opfer des Krieges in der Ukraine zu gedenken. Personell kehrte Sara Doorsoun nach ihrer Roten Karte zurück in die Innenverteidigung, Sjoeke Nüsken begann dafür im defensiven Mittelfeld. Das erste Offensivzeichen, ein Abschluss von Laura Freigang, landete noch über dem TSG-Tor (3.). Mutig begannen die Gastgeberinnen, die TSG versuchte aber mit bissigem Zweikampfverhalten und Balleroberungen, selbst Nadelstiche zu setzen: Ein TSG-Vorstoß sorgte für eine frühe Führung. Beim Klärungsversuch von Letícia Santos kam es zu einem Missverständnis, der Ball rollte ins eigene Tor (9.). Die SGE gab nicht auf, reagierte trotzig in einer umkämpften Begegnung und hatten mehr Abschlüsse in der Folge: Ein Kopfball von Nüsken ging neben das Tor (15.) und Nicole Anyomi hatte Pech, als TSG-Torfrau Martina Tufekovic die Kugel verstolperte. Auf der Gegenseite musste Merle Frohms eine Flanke von Sarai Linder übers Tor lenken (35.).

Viele oder hochkarätige Torchancen sahen die 1140 Zuschauer im Stadion am Brentanobad vorerst nicht, viel Kampf im Mittelfeld bestimmte die Partie, dazu kam auf beiden Seiten der eine oder andere eher ungenaue Ball. Die größter Chance der ersten Halbzeit kam daher auch eher zufällig: Nach mehreren Abschlussversuchen rollte die Kugel im TSG-Strafraum zu Freigang, deren blitzschneller Schuss aber an den rechten Pfosten knallte (40.), Anyomi drosch mit Schlusspfiff weit über das Tor. Der Ausgleich für die SGE wäre absolut verdient gewesen.

Mit Herz und Glück die Partie gedreht

Die deutsche Nationalspielerin war es auch, die die zweite Hälfte mit einem ersten Abschluss eröffnete (47.), der wie Barbara Dunsts Schuss aber neben das Tor einschlug (50.). Weiterhin blieb das Duell zerfahren mit wenigen Strafraumszenen und zu wenig Präzension auf beiden Seiten. Es brauchte eine starke Einzelaktion – und die bekamen die Zuschauer zu sehen: Frankfurts Flügelspielerin Barbara Dunst fasste sich ein Herz, täuschte einmal an und hämmerte den Ball trocken direkt flach neben den Pfosten zum 1:1-Ausgleich (57.). Die Partie erwachte durch den Gleichstand wieder zum Leben, Frankfurts Jubiläums-Trainer Arnautis brachte mit der Debütantin Anna Aehling zudem frischen Wind ins Spiel. Die Hessinnen brachten nun etwas mehr Power aufs Spielfeld, profitierten beim 2:1-Führungstreffer von einem Fehler von TSG-Keeperin Tufekovic, die die herannahende Lara Prasnikar auf der Torlinie stehend zu spät bemerkte und anschoss (68.). Angefeuert vom Publikum erhöhte sich nun die Anzahl der intensiven Zweikampfduelle, aufatmen konnten Arnautis und sein Team, als Schiedsrichterin ein Abseitstor der Hoffenheimerinnen abpfiff (79.). Doch kurz darauf erzielte Chantal Hagel den nicht unverdienten Ausgleich (84.). Doch die Frankfurterinnen steckten in dieser wilden Schlussphase nicht auf und erzielten den umjubelten 3:2-Siegtreffer durch Debütantin Anna Aehling (89.). Der Jubel anschließend war riesig.

Auch am kommenden Wochenende haben die Adlerträgerinnen ein Heimspiel, wenn die SGS Essen am Sonntag, 13. März, ebenfalls um 13 Uhr im Stadion am Brentanobad gastiert.

So spielte die SGE

Frohms – Santos, Kleinherne, Doorsoun, Hanshaw (60. Aehling) – Feiersinger, Nüsken, Freigang, Dunst (90. Mauron) – Anyomi (71. Martinez), Prasnikar (90. Johannsdottir). 

So spielte die TSG Hoffenheim

Tufekovic – Naschenweg, Feldkamp, Specht, Steinert (88. Koscán) – Hagel, Hartig (60. de Caigny), Harsch – Brand (76. Corley), Linder (76. Fühner) – Billa.

Schiedsrichterin

Franziska Wildfeuer

Zuschauer

1160

Tore

0:1 Santos (9. / Eigentor)

1:1 Dunst (57.)

2:1 Prasnikar (68.)

2:2 Hagel (84.)

3:2 Aehling (85.)

Gelbe Karten

 – Harsch