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21.03.2021
DFB-Pokal Frauen

Mit Geduld ins Semifinale

Gegen eine bissige SG 99 Andernach braucht die Eintracht im DFB-Pokal-Viertelfinale Zeit, bis sie das Ergebnis in die Höhe schraubt: Am Ende siegte die SGE 7:1 (2:1) über den Zweitligisten.

Der Traum von Endspiel im DFB-Pokal für den neunfachen Sieger lebt weiter - gegen den vermeintlichst schwächsten Klub der aktuellen Runde, die SG 99 Andernach und den einzig verbliebenen Zweitligisten, brauchte es allerdings Zeit, bis die Eintracht mit einem klaren 7:1 (2:1) ins Halbfinale vorstieß, wo die SGE Anfang April auf Freiburg treffen wird.

Nach dem Fehlalarm und der aufgehobenen Quarantäne am Donnerstag ließ SGE-Trainer Niko Arnautis die Elf auflaufen, die beim Abpfiff des letzten Liga-Spiels gegen Meppen auf dem Platz gestanden hatte. Andernach war nach Karlsruhe (8:0) und Leipzig (4:0) der dritte Nicht-Bundesligist für die Adlerträgerinnen. Die „Bäckermädchen“, so der Spitzname des Zweitligisten, begannen mutig, versuchten früh Druck auf die Hessinnen auszuüben, um deren Angriffe zu unterbinden. Doch das frühe Tor zur Gästeführung blieb nicht aus, als Tanja Pawollek im Stadion Andernach einen langen Ball auf Géraldine Reuteler schlug, die eiskalt durch die Beine von SG-Torfrau Jana Theisen die Kugel zum 1:0 einschob (10.). Aber die SG99 ließ nicht locker und nutzte eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der SGE zum viel umjubelten 1:1 von Antonia Hornberg (14.). Für den Rekordpokalsieger vom Main war das der erste Gegentreffer im laufendem Wettbewerb.

Die Eintracht blieb zwar spielüberlegen, doch Andernach erwies sich als bissiger Gegner, zudem der Wind den Adlerträgerinnen unangenehm entgegenblies. Theisen reagierte stark im Eins-gegen-Eins gegen Lara Prasnikar (21.) sowie mit einer guten Parade beim Weitschuss von Barbara Dunst (30.), Letícia Santos zielte daneben (33.). Mit etwas mehr Konsequenz vor dem Tor der Gastgeber hätte Frankfurt nach einer halben Stunde wieder führen müssen; mittlerweile gab es nur noch eine Spielrichtung. Erst ein langer Ball von Laura Feiersinger auf ihre Landsfrau Dunst brachte die hochverdiente Führung (35.), Laura Freigang hätte aus spitzem Winkel beinahe sofort nachgelegt (37.). Der Zweitligist kam nun nur noch selten über die Mittellinie, die knappe Pausenführung spiegelte nicht die Spielverhältnisse wider.

Tore fallen nach der Pause

Die Treffer, die die Zuschauer zu Hause vermissten, fielen nun nach dem Seitenwechsel: Géraldine Reuteler umkurvte Theisen und erzielte das 3:1 (48.), Laura Freigang scheiterte per Foul-Elfmeter an eben dieser (51.). Die Lücken der Andernacher Defensive wurden größer, man merkte dem zweitkleinsten Zweitligastandort aus Rheinland-Pfalz die coronabedingte fehlende Spielpraxis und Fitness mit zunehmender Spieldauer an. Die Gäste hingegen kombinierten sich immer spielfreudiger nach vorne, zeigten nun vermehrt ihre Klasse: Freigang auf Dunst, 4:1 (60.). Die Österreicherin erzielte auch das nächste Tor, ebenfalls auf Vorlage von Freigang (69.). Virginia Kirchberger traf per Kopf die Latte (76.), bevor Laura Freigang ihren Treffer zum 6:1 erzielte (79.). Die dreifache Torschützin Dunst hatte sich diesmal per Vorarbeit revanchiert. In der Schlussphase profitierte Sandrine Mauron von einer unglücklichen SG-Aktion, um das 7:1 zu erzielen (81.).

Im Halbfinale am Osterwochenende trifft die SGE zu Hause im Stadion am Brentanobad auf den SC Freiburg, der Turbine Potsdam 6:3 besiegte. Für Frankfurt als Rekordpokalsieger geht es damit um die erste Endspielteilnahme seit dem bislang letztem Sieg 2014. Das diesjährige Finale findet am 30. Mai in Köln statt.

So spielte die SGE

Frohms - Santos, Kleinherne (63. Johannsdottir), Kirchberger, Küver (63. Hechler) - Feiersinger (63. Mauron), Pawollek - Reuteler (63. Nüsken), Freigang, Dunst - Prasnikar (72. Panfil).

So spielte Andernach

Theisen - Wagner, Weingarz (81. Hisenaj), Schumacher, Umbach (90. Poppe) - Schäfer, Zilligen (88. Weinel), Engels (46. Dillenburg), Asteroth, K. Schermuly - Hornberg (81. Lang).

Schiedsrichterin

Laura Duske (Leverkusen)

Tore

0:1 Reuteler (10.)
1:1 Hornberg (14.)
1:2 Dunst (35.)
1:3 Reuteler (48.)
1:4 Dunst (60.)
1:5 Dunst (69.)
1:6 Freigang (79.)
1:7 Mauron (81.)

Gelbe Karte

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