Dreifacher Jubel in den 90 Minuten, ausgelassenes Feiern mit den hunderten mitgereisten Fans nach Abpfiff: Durch den 3:1-Sieg vor einer Woche bei der TSG Hoffenheim haben sich die Adlerträgerinnen nicht nur einen Vier-Punkte-Vorsprung im Kampf um Platz drei, sondern auch einen ersten Matchball erkämpft. Beim letzten Heimspiel im Stadion am Brentanobad gegen den SC Freiburg am Montag, 13. Mai, um 19.30 Uhr könnte man die Champions-League-Qualifikation bereits perfekt machen.
„Ich persönlich sehe es als ein Zeichen, dass wir die Chance haben, die Champions League bei uns zuhause mit unseren Fans klarzumachen“, sagt Verena Hanshaw, die im Sommer zur AS Roma wechseln wird, und ergänzt: „Wir wollen unseren ersten Matchball unbedingt nutzen – ich habe ein gutes Gefühl.“ Neben Magenta Sport und DAZN überträgt Sport1 die Partie im Free-TV.
Sechs Abschiede und zwei Jubiläen
Emotional wird es am Montagabend schon vor Anpfiff werden: Nicht nur darf das Team von Niko Arnautis, der zum 150. Mal in der Bundesliga für Frankfurt an der Seitenlinie stehen wird, zum letzten Mal in dieser Saison vor heimischem Publikum ran. Mit Cara Bösl, Jonna Brengel, Verena Hanshaw, Hannah Johann, Virginia Kirchberger und Shekiera Martinez werden auch sechs Spielerinnen verabschiedet , die Eintracht Frankfurt im Sommer verlassen werden. Und auch ein Jubiläum könnte es vor Anpfiff geben: Steht Géraldine Reuteler in der Startelf, so wird die Schweizerin für ihr 100. Bundesligaspiel, allesamt im Frankfurter Trikot, geehrt.
Die Verabschiedungen tun natürlich erstmal sehr weh, aber ich weiß genau, dass sich jede Spielerin jetzt so erfolgreich wie möglich verabschieden will.
Niko Arnautis
Aber zum Sportlichen, wo sich der SC Freiburg in dieser Spielzeit als Wundertüte präsentiert. Nachdem man die vergangene Saison auf Platz sechs abschloss, tut sich das Team von Theresa Merk, die sich nach den beiden letzten Saisonspielen in die Babypause verabschieden und ihr erstes Kind erwarten wird, schwer. Aktuell belegt man Rang neun, besiegte in der Hinrunde zwar die TSG Hoffenheim und rang dem FC Bayern München einen Punkt ab, konnte aber seit mittlerweile sechs Spielen keinen Sieg mehr feiern. Nach Nürnberg und Duisburg hat der SC die geteilt drittschlechteste Offensive mit nur 22 Treffern sowie Defensive mit 39 Gegentoren. Immerhin: Der Klassenerhalt ist trotz des 0:1 zuletzt gegen Essen eingetütet. Außerdem zeigen sich die Breisgauerinnen auswärtsstark: Vier seiner fünf Saisonsiege hat Freiburg auswärts geholt (in Hoffenheim, Essen, Leipzig und Bremen).
Lieblingsgegner Freiburg?
„Unser Ziel steht ganz klar fest: Wir wollen gewinnen, um uns einen Spieltag vor Schluss schon international zu qualifizieren“, macht Cheftrainer Niko Arnautis unabhängig vom Gegner deutlich. „Die Vorfreude ist groß, dass wir es zuhause schaffen können. Dafür brauchen wir nochmal die gleiche Intensität und Dominanz wie in Hoffenheim. Die Verabschiedungen tun natürlich erstmal sehr weh, aber ich weiß genau, dass sich jede Spielerin jetzt so erfolgreich wie möglich verabschieden will. Wir werden mit viel Energie auftreten.“
Drei Duelle gab es in dieser Saison bereits mit dem SC Freiburg. In der Sommervorbereitung schlug die SGE im Testspiel die Breisgauerinnen 3:1, in der Liga gab es im Hinspiel in deutliches 4:0 inklusive Bundesliga-Debüttor von Lisanne Gräwe für Eintracht Frankfurt und Ligadebüt von Sophie Nachtigall, das DFB-Pokal-Achtelfinale Anfang Februar endete 2:1 aus Adler-Sicht. Auch in der Historie kristallisiert sich der Sportclub als eines der Lieblingsteams Frankfurts heraus: Die SGE schoss in der Frauen-Bundesliga mehr Tore gegen den SC Freiburg (133) als gegen jedes andere Team und sammelte nur gegen Duisburg (110) mehr Punkte als gegen den SCF (91, wie gegen den SC 07 Bad Neuenahr). Von den letzten vergangenen Bundesligaduellen gewannen die Frankfurterinnen fünf. Die Heimbilanz könnte aber noch verbessert werden: Zuhause gelang nur ein Sieg in den letzten acht Duellen (zwei Unentschieden, fünf Niederlagen).