zaehlpixelzaehlpixel
23.01.2024
International

„Mammutaufgabe“ in Barcelona

In Barcelona könnten die Eintracht Frauen mit etwas Glück noch die Chance aufs UWCL-Viertelfinale wahren, vor allem will man das große Spiel aber vor rund 240 eigenen Fans genießen.

Pflichtspielstart in Barcelona: Das Jahr 2024 könnte für die SGE kaum schwerer beginnen. Als „Mammutaufgabe“, bezeichnete es Laura Freigang zuletzt, vor allem dann, wenn man die Ausgangslage vor dem fünften Gruppenspiel in der UEFA Women’s Champions League betrachtet: Um noch Chancen auf das Viertelfinale zu haben, muss die Eintracht in Barcelona punkten. Parallel müsste Benfica beim FC Rosengård Punkte liegenlassen. In der eigenen Hand hat die SGE das Weiterkommen also nicht mehr.

Und trotzdem überwiegt am Main, bevor es am Mittwoch ins Flugzeug in Richtung Spanien geht, die Vorfreude vor der großen Aufgabe: „Wir freuen uns einfach darauf“, erklärt Stürmerin Laura Freigang. „Trotz unserer Situation haben wir nichts zu verlieren.“ Das heißt: Wie schon im Hinspiel will das Team von Niko Arnautis mutig und frech gegen „das beste Team der Welt“ auflaufen und vielleicht ja doch das scheinbar Unmögliche schaffen. Anpfiff ist am Donnerstag, 25. Januar, um 21 Uhr im 6000-Zuschauer-fassenden Estadi Johan Cruyff. DAZN überträgt die Partie live.

Barcelona feiert Supercup-Sieg und Weltfußballerin

Von der Fifa zur Weltfußballerin gekürt: Aitana Bonmatí.

Während die Partie für die SGE durch das verschobene DFB-Pokalspiel das erste Pflichtspiel 2024 wird, hat der FC Barcelona bereits seinen ersten Titel in diesem Jahr gefeiert. Durch ein furioses 7:0 gegen UD Levante am vergangenen Wochenende – in der Woche zuvor hatte man im Halbfinale Real Madrid ähnlich souverän mit einem 4:0 abgefertigt – konnten die Katalaninnen zum dritten Mal den Pokal in die Höhe strecken. Auch in der Liga (9:1-Sieg über FC Levante Las Planas) und dem Copa de la Reina (6:0-Sieg über Fundación Albacete) ist man bereits standesgemäß ins Jahr gestartet, ganz nebenher flog Aitana Bonmatí Anfang des Jahres nach London, um von der FIFA den Titel der Weltfußballerin entgegenzunehmen. Die Trophäe wird sich sie nun zu ihrem Ballon d’Or gesellen.

Barcas beste Torschützin dieser UWCL-Saison: Salma Paralluelo.

Das Team von Jonatan Giráldez, der bereits seinen Abschied im Sommer verkündet hat, macht also genau dort weiter, wo es 2023 aufgehört hatte – mit Superlativen. Als einziges Team in dieser Champions-League-Saison hat der FC Barcelona noch keinen Punkt liegengelassen, erzielte die meisten Tore (21) und gab die meisten Schüsse aufs Tor ab (49). Gleichzeitig kassierte Barca die wenigsten Gegentore (1) und ließ die wenigsten Schüsse aufs eigene Tor zu (7). International überragt hat bislang die erst 20-jährige Salma Paralluelo, die nicht nur im Hinspiel gegen die SGE zweifach traf, sondern mit Sam Kerr von Chelsea auch die Torschützinnenliste des Wettbewerbs anführt.

Mit 240 Fans nach Barcelona

Und doch gibt ein paar Fakten, die den Frankfurterinnen Mut machen können. Das einzige Mal, dass sich Barca in dieser Saison zeitweise schwergetan hat, war im Deutsche Bank Park, als die Adlerträgerinnen durch den Treffer von Laura Freigang mit einer 1:0-Führung in die Pause gingen – das einzige Gegentor, das die Spanierinnen bislang kassierten. Mit 60 Prozent gewonnen Zweikämpfen – SGE-Best- und Barca-Tiefstwert in dieser UWCL-Saison – zeigte die Eintracht zudem, dass man gerade gegen Topteams auch zu Topleistungen auflaufen kann.

Die Zweikampfstärke ist es auch, die das Team vom Main bislang international im Besonderen auszeichnet. Nur Olympique Lyon (57%) hat in dieser UWCL-Saison eine bessere Zweikampfquote als die SGE (56%), unter den Top-10-Zweikämpferinnen des Wettbewerbs finden sich gleich fünf Adlerträgerinnen. Mit Tanja Pawollek (83%), Lisanne Gräwe und Sara Doorsoun (je 82%) stellt Eintracht Frankfurt sogar die drei besten Zweikämpferinnen der UFEA Women’s Champions League 2023/24., Pia Wolter folgt auf Platz sieben, Sophia Kleinherne auf der Neun. Das Team von Niko Arnautis darf sich vor Ort zudem auf eine im internationalen Frauenfußball alles andere als gewöhnliche Unterstützung der eigenen Fans freuen: 240 Tickets wurden für den Gästeblock in Barcelona verkauft.