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07.12.2022
Frauen-Bundesliga

Klassiker unter neuen Vorzeichen

Gegen Turbine Potsdam wollen die Eintracht Frauen ihr Jahr unbedingt mit einem Heimsieg beenden, für die Brandenburgerinnen zählt hingegen jeder Punkt gegen den Abstieg.

Kontrastprogramm ist angesagt für die Eintracht Frauen, denn größer könnte der Unterschied zumindest tabellarisch kaum sein: Nach dem Tabellenführer Wolfsburg empfangen die Adlerträgerinnen am zehnten Spieltag Schlusslicht Turbine Potsdam. Nach den ungeschlagenen Wolfsburgerinnen sind die noch sieglosen Turbinen zu Gast. Doch auch auf dem Platz wird eine Veränderung gefragt sein, denn nach der deutlichen 0:5-Niederlage muss die SGE wieder ein anderes Gesicht zeigen, um zu punkten.

„Wir müssen nochmal alles an Energie reinwerfen, was wir haben, und genau die Körperlichkeit, Wucht und Einsatzbereitschaft zeigen, die wir zuletzt haben vermissen lassen“, kündigt Trainer Niko Arnautis an, der mit seinem Team das letzte Spiel vor der Winterpause unbedingt dazu nutzen will, mit einem Erfolgserlebnis das Jahr zu beenden und sich für eine über weite Strecke so erfolgreiche Saison zu belohnen. Am Freitag, 9. Dezember, um 19.15 Uhr, ist Anpfiff gegen Turbine Potsdam im Stadion am Brentanobad. Magenta Sport und Eurosport übertragen den Frankfurter Jahresabschluss live.

Große Emotionen beim letzten Aufeinandertreffen mit Potsdam nach dem Siegtreffer von Verena Hanshaw.

Potsdam noch sieglos

Es war eines der Schlüsselduelle im Kampf um den dritten Tabellenplatz, als Frankfurt und Potsdam zuletzt aufeinandertrafen. Durch späte Treffer erlösten im Mai schließlich Lara Prasnikar und Verena Hanshaw ihr Team und ließen die Hoffnungen auf Europa weiterleben, im Hinspiel hatte es ein mindestens ebenso umkämpftes 3:3 im eigenen Stadion gegeben. Die jahrzehntelang für Spannung garantierende Paarung, was sich auch in der Statistik mit je 19 Siegen für beide Teams und zehn Unentschieden widerspiegelt, steht in diesem Jahr zumindest tabellarisch unter neuen Vorzeichen.

Nach einem großen Umbruch im Sommer inklusive neuem Vorstand und dem neuen Trainer Sebastian Middeke, der im Oktober bereits interimsweise von Dirk Heinrichs abgelöst wurde, stehen die Zeichen in Potsdam aktuell auf Abstiegskampf statt auf Europa. Aufgrund der fehlenden Lizenz Heinrichs' steht nun Sven Weigang an der Seitenlinie. Als einziges Team konnte die Turbine noch kein Ligaspiel gewinnen, ein Punkt steht auf dem Konto nach neun Spieltagen. Gemeinsam mit Bremen beziehungsweise Essen teilt man sich die Titel schwächste Offensive und schwächste Defensive. „Nach dem riesigen Umbruch im Sommer hat Potsdam sicher einige Steine zu schleppen“, sagt Trainer Niko Arnautis, warnt aber: „Umso wichtiger ist für sie jetzt jeder Spieltag, um den Anschluss zu schaffen. Sie werden mit Sicherheit nicht aufgeben.“

Jetzt zählt nur harte Arbeit und das Ergebnis nach 90 Minuten.

Niko Arnautis

„An Intensität in den Zweikämpfen zulegen“

15 Spielerinnen haben Potsdam im Sommer verlassen, 17 neue Gesichter wechselten zu den Brandenburgerinnen – mehr als zu jedem anderen Bundesligisten. Gespickt ist der Kader mit vielen Spielerinnen, die zuvor in ausländischen Ligen tätig waren, darunter beispielsweise Nationalspielerin Martyna Wiankowska, die bis zum Sommer in ihrer Heimat Polen spielte, mit Alisa Grincenco, Pauline Deutsch und Amy König aber auch mit drei deutschen U19-Nationalspielerinnen. „Im Vergleich zu Wolfsburg werden wir mit Sicherheit mehr Ballbesitz haben, Potsdam wird versuchen, die Räume eng zu machen und auf Konter zu setzen“, erklärt Arnautis, der neben Letícia Santos voraussichtlich auch weiterhin auf Shekiera Martinez und Anna Aehling verzichten muss, und ergänzt: „Wir müssen einerseits konzentriert Chancen herausspielen und Tore machen, andererseits aber auch wachsam sein, was unsere Konterabsicherung angeht.“

Als Fundament für einen Heimsieg sehe er vor allem die Mentalität. „Es ist enorm wichtig für uns, mit einem Heimsieg dieses intensive Jahr abzuschließen. Dafür müssen wir die nötigen Meter machen und an Intensität in den Zweikämpfen zulegen. Jetzt zählt nur harte Arbeit und das Ergebnis nach 90 Minuten.“