Die Eintracht Frauen konnten das Spiel um den dritten Platz des Miniturniers gegen den belarussischen Vertreter aus Minsk mit 6:0 gewinnen und sich zumindest mit einem kleinen Erfolgserlebnis aus der isländischen Hauptstadt verabschieden. Cheftrainer Niko Arnautis veränderte seine Startelf im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Sporting CP am vergangenen Mittwoch auf gleich fünf Positionen. Für Lara Prasnikar, Nina Lührßen, Géraldine Reuteler, Pia Wolter und Nicole Anyomi rückten Lisanne Gräwe, Remina Chiba, Nadine Riesen, Anna Aehling und Carlotta Wamser in die Anfangsformation.
Die Anfangsphase im Kópavogsvöllur-Stadion in Reykjavik gehörte ganz klar den Frankfurterinnen, die in Gedenken an den in dieser Woche bei einem Verkehrsunfall verstorbenen Eintracht-U19-Trainer Helge Rasche in Trauerflor auflief. Der erste Abschluss von Barbara Dunst (4. Minute) ging allerdings knapp über das Tor der Belarussinnen. Carlotta Wamser (7.) scheiterte noch mit ihrem Abschluss, ihre Sturmpartnerin Remina Chiba machte es dann nach einem langen Ball von Sara Doorsoun besser und vollendete flach ins linke Eck (12.) zur Führung. Die Japanerin hätte eine Minute später direkt den Doppelpack schüren können, verzog aber. Die Eintracht entwickelte zunehmend Spielfreude. Nach einem schönen Ball von Lisanne Gräwe auf Dunst legte die Österreicherin den Ball vor dem Tor quer auf Laura Freigang, die zum 2:0 (15.) einschieben konnte. Dunst (17./19.) und Chiba (18.) hätten weiter erhöhen können, scheiterten aber mit ihren Abschlüssen.
Vier Tore, zwei Abseitstore in Halbzeit eins
Nach guter Balleroberung von Nadine Riesen schickte die Schweizerin Freigang auf die Reise, die vor der Minsker Torfrau Alena Gryaznova die Nerven behielt (28.) und das 3:0 erzielte. Die Belarussinnen tauchten in der Folge zum ersten Mal gefährlich vor dem Frankfurter Tor auf. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld erzielten sie sogar den vermeintlichen Anschlusstreffer, der aufgrund einer Abseitssituation aber zurückgepfiffen wurde (31.). Auf der Gegenseite dann dasselbe Spiel: Senß mit sehenswertem Chipball auf Freigang, die ins Tor trifft, aber es ertönte auch hier (36.) der Abseitspfiff. Gräwe hatte den nächsten Abschluss, scheiterte aber am Querbalken (38.). Chiba, Wamser (39.) und Freigang (43.) verzeichneten die nächsten Torgelegenheiten, konnten sich aber noch nicht mit einem weiteren Treffer belohnen. Quasi mit dem Halbzeitpfiff stellte Freigang nach Pass von Chiba auf 4:0.
Für die zweite Halbzeit tätigte Arnautis zwei Wechsel. Pernille Sanvig und Géraldine Reuteler kamen für Senß und Dunst in die Partie. Sanvig feierte damit auch ihr Debüt in der UEFA Women’s Champions League – wie zuvor gegen Sporting bereits die Neuzugänge Lührßen und Senß sowie die Japanerin Chiba. Die erste Großchance verbuchten allerdings die Belarussinnen. Doch Ninika (51.) scheiterte am Pfosten. Auf der Gegenseite versuchte es Gräwe (52.), schoss aber ebenso über das Tor wie Kleinherne aus der Distanz (54.). Die Eintracht wechselte in der Folge nochmals doppelt, brachte Wolter und Prasnikar für Doorsoun und Freigang (59.). Die Slowenin versuchte sich gleich auch mit einem Abschluss (60.), den Grayznova allerdings sicher parieren konnte. Gräwe verzog nach ansehnlichem Doppelpass mit Wamser knapp über das Tor (62.). Kurz danach verbuchte Prasnikar eine Doppelchance, scheiterte zunächst per Kopf nach Sanvig-Flanke (63.) und dann per Linksschuss (64.) – beide Male ging der Ball knapp am linken Pfosten vorbei.
Debüts für Sanvig und Paulick
Besser machte es dann Gräwe, die nach einem Querpass der eingewechselten Reuteler nur noch einschieben musste (69.). Wamser hatte die Schweizerin zuvor mit einem Steckpass in Szene gesetzt. Mit der 5:0-Führung im Rücken kam es dann zu einem weiteren Champions League-Debüt. Lea Paulick ersetzte im Tor Stina Johannes (70.). Minsk versuchte es im Anschluss mit einer kleinen Druckphase, kam aber nicht zu zwingenden Abschlüssen. Anders auf der Gegenseite: Reuteler mit einem schönen Dribbling in den Strafraum hinein, einzig der Abschluss fehlte (77.). Einen Schuss von Prasnikar (80.) konnte Grayznova gerade noch so festhalten.
Chiba und Wamser (83.) verpassten mit ihren Abschlüssen zunächst ebenso das halbe Dutzend wie Wolter (85.) nach Flanke von Reuteler. Voll machte es dann Chiba mit einem schönen Schuss ins lange Eck nach Vorlage von Prasnikar (90.). Für die Japanerin war es der Doppelpack. Anschließend war Schluss und die Mannschaft von Chefcoach Niko Arnautis verabschiedete sich mit einem 6:0-Erfolg Richtung Heimat, wo sie dann am Mittwoch (16.30 Uhr) in der 2. Runde des DFB-Pokal auswärts auf den 1. FFV Erfurt trifft.