Gegen den punktverlustfreien Spitzenreiter musste Eintracht Frankfurt die erste Niederlage der Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hinnehmen: In der Volkswagen Arena verloren die Adlerträgerinnen gegen den VfL Wolfsburg vor 14.027 Zuschauern 0:5 (0:3).
Trainer Niko Arnautis bot dieselbe Elf wie beim 1:0-Sieg über Leverkusen vor einer Woche auf, Shekiera Martinez stand wegen muskulärer Probleme erneut nicht im Kader. Taktisch ließ der dienstälteste Coach der Liga statt mit einer Raute mit einer Doppelsechs mit Tanja Pawollek und Laura Feiersinger, die zum 201. Mal im Oberhaus auflief, im 4-2-3-1-System agieren. Die erste Torannäherung hatten die Gastgeberinnen, doch der Kopfball ging am Tor vorbei (2.), die nächste VfL-Chance landete bereits im SGE-Tor: Jill Roord kam frei im Strafraum an den Ball und schloss humorlos zur frühen Führung ab (5.). Frankfurts Offensivbemühungen wurden meist bereits im Mittelfeld unterbunden.
Viele Ballgewinne, aber wenige Chancen
Die Hessinnen konnten zwar bei winterlichen Temperaturen viele Balleroberungen für sich verbuchen, Vorstöße in den Strafraum wie von Lara Prasnikar (27.) oder Abschlüsse in Richtung gegnerisches Tor waren eher selten. Doch auch die Wölfinnen kamen zu wenigen Möglichkeiten, die dann wie von Lynn Wilms (29.) zu ungefährlich waren. Stina Johannes wurde erst wieder geprüft, als Geburtstagskind Ewa Pajor aus kurzer Distanz die SGE-Keeperin anschoss (35.). Auf der Gegenseite traf Verena Hanshaw per Ecke die Latte (37.), Ex-Eintracht-Torfrau Merle Frohms konnte zur erneuten Ecke klären. Die Schlusspunkte zur Pause setzten aber erneut Torschützin Jill Roord, die per Volley im Anschluss an einen Freistoß (42.) traf, sowie Pajor per Kopfball-Aufsetzer (45.). Zwei Standard-Gegentore, die nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit den Frankfurterinnen wehtaten.
Schnelles 0:4 nach der Pause
Der VfL Wolfsburg hatte durch die eingewechselte Sveindis Jonsdottir seine erste Chance nach dem Seitenwechsel, ihr Ball strich denkbar knapp am Pfosten vorbei (48.). Lange dauerte es nicht, bevor Roord mit ihrem dritten Treffer des Tages auf 4:0 per Kopf nach Flanke von Alexandra Popp erhöhte (53.). Die Vorlagengeberin hätte durchaus per Flugkopfball selbst erhöhen können (59.). Nationalmannschaftskollegin Laura Freigang hätte im Gegenzug auf 1:4 verkürzen müssen, Frohms parierte aber im eins gegen eins glänzend (61.). Wolfsburg forderte Frankfurt immer mehr in der Defensive und kam zu mehr Chancen als im ersten Durchgang, wie erneut von Popp, die knapp am Ball vorbeirutschte (67.), während die VfL-Defensive Pässe wie von Carlotta Wamser (70.) oft schon im ersten Versuch klären konnte oder kleinere Fehler einen Abschluss verhinderten (82.). Die Niederlage ging trotz der lange Zeit couragierten Leistung aufgrund der zweiten Hälfte in Ordnung und fand seinen bitteren Abschluss in einem Eigentor von Sara Doorsoun (86.).
In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gibt es vor der Winterpause noch ein Spiel: Am zehnten Spieltag empfangen die Adlerträgerinnen den 1. FFC Turbine Potsdam im Stadion am Brentanobad. Am Freitag, 9. Dezember, um 19.15 Uhr übertragen Magenta Sport und Eurosport die Partie.
So spielte die SGE
Johannes – Kleinherne, Doorsoun, Nüsken, Hanshaw (63. Küver) – Pawollek, Feiersinger (75. Köster), Freigang, Dunst (75. Kirchberger), Reuteler (63. Anyomi) – Prasnikar (63. Wamser).
So spielte Wolfsburg
Frohms – Wilms (72. Wedemeyer), Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf (66. Hegering), Lattwein, Huth (72. Brand), Roord, Popp (79. Waßmuth) – Pajor (46. Jonsdottir).
Tore
1:0 Roord (5.)
2:0 Roord (42.)
3:0 Pajor (45.)
4:0 Roord (53.)
5:0 Doorsoun (ET., 86.)
Schiedsrichterin
Karoline Wacker (München)
Zuschauer
14.027
Gelbe Karten
/