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13.11.2023
International

„Kindheitstraum“ beginnt in Malmö

Ihr erstes Champions-League-Gruppenspiel bestreiten die Eintracht Frauen in Malmö beim FC Rosengård, einem Team, „das den Wettbewerb kennt“.

„Kindheitstraum“ ist der Begriff, der am häufigsten fällt, wenn die Spielerinnen der Eintracht danach gefragt werden, was es ihnen bedeutet, in der Champions-League-Gruppenphase zu spielen – jüngst zu sehen auf Instagram. Um dorthin zu gelangen, hatte das Team von Niko Arnautis nicht nur in der Vorsaion den dritten Platz in der Bundesliga errungen. Angefangen mit einem Sieg über den 1. FC Slovácko, über ein dramatisches Elfmeterschießen gegen Juventus Turin im Miniturnierfinale bis hin zur Dominanz in Hin- und Rückspiel gegen Sparta Praha in den Play-offs hat sich die SGE ihren Platz unter den besten 16 Teams Europas gesichert – erstmals unter dem Adlerdach und für fast alle Spielerinnen eine Premiere.

In Gruppe A treffen die Adlerträgerinnen zuerst am Dienstag, 14. November, um 18.45 Uhr auf den Schwedischen Meister der Vorsaison 2022 FC Rosengård. Für die Nordeuropäerinnen ist die Qualifikation zwar keine Premiere, dafür haben sie einiges gutzumachen – sowohl aus der vergangenen UWCL-Saison als auch der jüngst in Schweden zu Ende gegangenen Saison 2023. Anpfiff ist auf Kunstrasen im 7.600 Plätze fassenden Stadion Malmö Idrottsplats. DAZN überträgt das Spiel live im Stream und kostenlos auf YouTube.

Zweitbeste Offensive Schwedens

Anders als in Deutschland, wo sich die Eintracht am vergangenen Freitag mit einem 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen am sechsten Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga begnügen musste, hat die Saison in Schweden bereits am Wochenende ihr Ende gefunden. Für Rosengård steht fest: Die nächste internationale Saison wird – sollte man in diesem Jahr nicht die Champions League gewinnen – ohne den 13-fachen Schwedischen Meister stattfinden. Am letzten Spieltag feierte man zwar noch einen 10:0-Kantersieg über den IFK Kalmar, der allerdings auch weit abgeschlagen das Tabellenschlusslicht mit 106 kassierten Toren bildet, tabellarisch wurde es aber nur Platz sechs.

Überzeugen konnte die Offensive des FCR trotzdem, welche mit 61 Toren in 26 Spielen die zweitgefährlichste der Damallsvenskan, der höchsten schwedischen Spielklasse, war. Toptorjägerin war mit 13 Treffern die 32-jährige Nationalspielerin Olivia Schough, mit nur einem Tor weniger folgte die dänische U23-Nationalspielerin Olivia Holdt. „Rosengård hat eine Mannschaft mit einigen erfahrenen Spielerinnen, vor allem international sind sie sehr erfahren. Uns erwartet also ein Team, das den Wettbewerb bestes kennt. Dass sie sich über die Liga nicht für die nächste Champions-League-Saison qualifiziert haben, dürfte sicher nochmal eine extra Portion Motivation für jetzt sein“, mutmaßt Cheftrainer Niko Arnautis.

Schwedische Erfahrung, Frankfurter Vorfreude

In den vielen Jahren, in denen Rosengård international auflief, gab es auch schon sechs Aufeinandertreffen mit dem 1. FFC Frankfurt. Im Halbfinale 2003/04 setzte sich der FFC nach einem 0:0 im Halbfinal-Hinspiel und 4:1 im Rückspiel durch, 2011/12 und 2015/16 traf man jeweils im Viertelfinale aufeinander, wieder konnte sich nach dem Rückspiel das Team vom Main durchsetzen. Die vergangene UWCL-Saison beendete das aktuell von Trainerin Leva Cederström Team – die übergangsweise für Joel Kjetselberg an der Seitenlinie steht, der zur Auflagenerfüllung in der schwedischen Liga zunächst die UEFA Pro-Lizenz abschließen muss und bis dahin die Rolle des Co-Trainers übernimmt – auf Rang vier in der Gruppe. Die letzten acht Champions-League-Spiele verlor man allesamt, den bislang letzten Sieg in der Königsklasse erzielte die Mannschaft aus Malmö im Achtelfinal-Rückspiel der Saison 2020/21 gegen St. Pölten (2:0).

„Eine gewisse Anspannung wird da sein, aber spätestens, wenn die Hymne erklingt, wird nur noch Freude da sein – mit Frankfurt international zu spielen, ist einfach etwas Besonderes“, zeigt Cheftrainer Niko Arnautis seine Freude auf sein erstes Gruppenphasen-Spiel. „Wir haben in den ersten Runden nun auch schon etwas Erfahrung auf internationalem Boden sammeln können. Wir haben uns einen Platz in der Gruppenphase erträumt, nun ist es soweit. Wer unsere Mannschaft kennt, der weiß, dass es ohne Angst, sondern mit viel Mut, Selbstbewusstsein und Freude auflaufen wird. Wir werden 90 Minuten alles daran setzen, etwas mitzunehmen.“