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14.05.2023
Frauen-Bundesliga

Kantersieg über Wolfsburg

Die Eintracht Frauen behalten im Deutsche Bank Park gegen den VfL Wolfsburg nach Toren von Nüsken (17.), Anyomi (45.) und Freigang (61., 66.) mit 4:0 (2:0) die Oberhand.

Die Eintracht Frauen machen den Muttertag zum Fußballfest! Dank einer konzentrierten und leidenschaftlichen Mannschaftsleistung bezwingen die Adlerträgerinnen den VfL Wolfsburg beim Highlightspiel im Deutsche Bank Park mit 4:0 (2:0).

Rund 17.800 Besucherinnen und Besucher im frühsommerlichen Stadtwald sahen eine beiderseits von Vorsicht und sichtbarem Respekt geprägte Anfangsphase. Immerhin standen sich am Sonntag nicht nur der Dritte und Zweite der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegenüber, auch war im Herzen von Europa niemand Geringeres als der amtierende deutsche Double-Gewinner sowie diesjährige Finalist der UEFA Women's Champions League und des DFB-Pokals zu Gast.

Nüsken elegant zur Führung

Der tendenziellen Außenseiterrolle zum Trotz entdeckte die personell unveränderte Truppe von Niko Arnautis als erste mehr Mut zum Risiko. Nach vagen Torannäherungen durch Frankfurts Lara Prašnikar (7.) und Wolfsburgs Ewa Pajor (8.) hatte Eintrachts Nicole Anyomi nach einer Viertelstunde die erste Großchance auf dem Schlappen. Ex-Adlerträgerin Merle Frohms war bei ihrer Rückkehr in die alte Heimat aber hellwach und hechtete auf Kosten einer Ecke (16.).

Eben diese gereichte zur Führung für die Gastgeberinnen. Kurz ausgeführt, hielt sieben Meter vor dem Kasten Sjoeke Nüsken intuitiv die Hacke hin – dring das Ding (17.)! 1:0 für die SGE.

Dosenöffner nach einer Viertelstunde: Sjoeke Nüsken bejubelt ihr Hackentor.

In der Folge blieben Schwarz wie Grün hochkonzentriert. Bis die Niedersachsinnen etwas Gefahr entfachten, ging schon bald eine halbe Stunde ins Land. Svenja Huth setzte sich über ihre rechte Seite durch, deren scharfe Hereingabe fand aber keine Abnehmerin (24.). Im Gegenzug kombinierten sich die Hessen schnörkellos durch die Mitte, Prašnikar blieb in letzter Instanz an Kathrin Hendrich hängen (28.).

Wolfsburg drückt, Anyomi erhöht

Wenige Augenblicke darauf unterlief der Eintracht einer ihrer wenigen Ballverluste im Aufbauspiel. Der VfL konnte daraus jedoch keinen Profit schlagen. Sveindis Jane Jonsdottir versprang die Kugel, Stina Johannes war rechtzeitig zur Stelle (29.).

Nicole Anyomi knipst fast mit dem Halbzeitpfiff zum 2:0.

Fortan entwickelten die Wölfinnen ihre vor der Pause ärgste Drangsphase. Ewa Pajor zielte aus dem Hinterhalt zu hoch (33.), Jill Roord konnten die Frankfurterinnen im Sechzehner mit vereinten Kräften aufhalten (40.). Die passende Antwort lieferte kurz vor dem Pausentee Anyomi. Die Nationalstürmerin erlief eine vertikale Ballstafette über Sara Doorsoun und Laura Freigang, behielt schließlich Ruhe wie Übersicht und bugsierte die Kugel zum 2:0 ins lange Eck (44.).

Die Kabinen wieder verlassen, erlebte Wolfsburg den schwungvolleren Beginn. Die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Tabea Waßmuth hätte fast ihre Spuren hinterlassen, verfehlte aus aussichtsreicher Einschussgelegenheit aber das Gehäuse (55.). Die Adlerträgerinnen dachten ihrerseits nicht daran, in den Verwaltungsmodus zu schalten, sondern drängten auf die Vorentscheidung. Und die kam so.

Doppelpack Freigang nach einer Stunde

Zielstrebiger Nadelstich nach einer Stunde über Prašnikar, nachdem Anyomi energisch den zweiten Ball behauptet hatte. Laura Freigang drückte das Spielgerät zum 3:0 über die Linie (61.). Fünf Zeigerumdrehungen darauf ließ Frankfurts Nummer zehn nach dem zehnten ihren elften Saisontreffer folgen. Erneut servierte Prašnikar, die das Leder geistesgegenwärtig weiterspitzelte – 4:0 (66.)!

Kampflos ergaben sich die Gäste freilich nicht, brenzlig wurde es gleichwohl nicht mehr. Und wenn einmal, war Johannes zur Stelle, wie in der 72. Minute gegen Rebecka Blomqvist. Auf der anderen Seite hielt die für Prašnikar eingewechselte Carlotta Wamer aufs kurze Eck drauf, Frohms war zur Stelle (79.). Exemplarisch für den Einsatzwillen bis zum Schluss Nüskens Grätsche auf Höhe des Elfmeterpunkts, obwohl die drei Punkte längst eingefahren waren. Doch auch die Weiße Weste sollte halten. Und sie hielt. Eintracht Frankfurt besiegt den VfL Wolfsburg 4:0 und erstmals überhaupt in der Bundesliga seit zehn Jahren.

So spielte die SGE

Johannes – Kleinherne (83. Aehling), Doorsoun, Nüsken, Hanshaw – Pawollek – Reuteler (90. Feiersinger), Dunst (90. Köster) – Freigang – Anyomi (90. Martinez), Prasnikar (71. Wamser).

So spielte der VfL

Frohms – Wilms (46. Waßmuth), Hendrich, Hegering (78. Agrez), Rauch – Oberdorf, Popp – Huth, Roord (71. Blomqvist), Jonsdottir (46. Brand) – Pajor (71. Wedemeyer).

Schiedsrichterin

Angelika Söder (Ingolstadt)

Tore

1:0 Nüsken (17.)

2:0 Anyomi (45.)

3:0 Freigang (61.)

4:0 Freigang (66.)

Gelbe Karten

Nüsken, Kleinherne / Oberdorf, Popp