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07.10.2023
Frauen-Bundesliga

„Kabinenansprache hat gutgetan“

Nach dem späten Sieg über Leipzig sprechen die Torschützinnen Freigang und Dunst sowie Tanja Pawollek über die wirkungsvolle Kabinenansprache und die Steigerung in Halbzeit zwei.

Cheftrainer Niko Arnautis: Wir sind eigentlich in den ersten Minuten ganz gut reingekommen und haben das Spiel dominiert. Dann haben wir uns aber durch Kleinigkeiten rausbringen lassen und Leipzig komplett in die Karten gespielt. Es war ein bisschen ein Déjà-vu an das Spiel in Essen, wo wir nicht mehr die Intensität, die Genauigkeit hatten und die Duelle nicht mehr richtig angenommen haben. Dann sind wir in Rückstand geraten, wodurch auch eine gewisse Verunsicherung zu spüren war. Wir haben in der Halbzeit gewechselt und versucht, von Außen Schwung zu bringen. In der Kabine haben wir auch das ein oder andere deutlich angesprochen. Die zweite Halbzeit war dann das, was wir sehen wollen, vor allem zuhause. So war es insgesamt ein verdienter Sieg und wir sind trotz der schwächeren ersten Hälfte glücklich und freuen uns auf das nächste Highlight am Dienstag. Ich freue mich für Carlotta, die nach ihrer Einwechslung heute getroffen hat, sie arbeitet sehr intensiv und hat sich das heute verdient. 

Barbara Dunst, Torschützin zum 1:1: Ich denke, die deutliche Ansage von Niko in der Halbzeit hat uns sehr gut getan. Ich bin sehr glücklich, dass wir die drei Punkte geholt haben. In der ersten Halbzeit waren wir echt nicht gut im Spiel und es war wichtig, eine Reaktion zu zeigen. Wir haben in der ersten Hälfte oft die falschen Entscheidungen getroffen, in Szenen, in denen wir effektiver, klarer nach vorne spielen müssen. Wir sind viel umhergetrabt und das sind nicht wir, das ist nicht unser Herz. Die Fans haben uns in der zweiten Hälfte dann beflügelt, das müssen wir auch für Dienstag mitnehmen. Wir müssen gegen Prag von der ersten Minute an die Zweikämpfe voll annehmen und uns eine gute Ausgangslage verschaffen. Ich freue mich auf das Spiel, wie haben alle hart darauf hingearbeitet, es ist ein großes Ziel von uns, die Gruppenphase zu erreichen, daher freue ich mich sehr.

Laura Freigang, Torschützin zum 2:1: Wir waren in den Zweikämpfen und auf dem Feld zunächst zu wenig präsent. Wir hatten keine Tormöglichkeiten und so können wir auch kein Spiel gewinnen. Leipzig hat es dafür sehr gut gemacht. In der Pause haben wir uns dann eingeschworen, um in der zweiten Hälfte nochmal einen neuen Impuls zu setzen. Glück gehört natürlich auch dazu, das haben wir uns aber erarbeitet. Durch unsere Druckphase gehen wir in Führung, wodurch sich dann nochmal zusätzlich Räume ergeben. Da ist es dann auch immer gut, wenn man Calle auf dem Feld hat, die dann nochmal Gas geben kann und einen reinmacht. So ein Spiel zu drehen, war in dieser Phase der Saison sehr wichtig für uns. Die Power nehmen wir für Dienstag mit. Da wird es nicht einfach. Wir wissen aber, worum es geht, wir wollen in die Gruppenphase und international spielen. Gegen Prag heißt es, alles reinhauen, was wir haben.

Kapitänin Tanja Pawollek: Die erste Halbzeit hat die Spritzigkeit und Emotionalität gefehlt. In der Kabine wurde es zur Halbzeit ein bisschen lauter, was ich aber gut finde und was auch sein musste. Wir haben uns alle nochmal eingeheizt und gesagt, dass wir dieses Spiel auf keinen Fall verlieren und die drei Punkte holen werden. Ich glaube, man hat gesehen, dass die Mentalität eine ganz andere war und wir alles gegeben haben, um noch zwei Tore zu schießen. Auch am Dienstag gegen Prag müssen wir von Anfang an konsequent sein. Wir müssen an den Basics arbeiten, als Team zusammenstehen, an unsere Fähigkeiten glauben und das dann alles auch auf den Platz bringen. 

Leipzig-Trainer Saban Uzun: Aktuell überwiegt natürlich die Enttäuschung. Heute war definitiv ein Punkt drin. Wenn wir das Spiel aufgearbeitet haben, können wir sicher auch stolz auf unsere Leistung sein. Unser Matchplan ist zunächst gut aufgegangen. Selbst nach dem Ausgleichstreffer waren wir gut im Spiel und nach dem Elfmeter zum 2:1 werfen wir alles nach vorne. Dass wir am Ende das dritte Tor bekommen, ist letztlich nicht mehr wichtig. Wir werden schon noch etwas Zeit benötigen, aber wir kommen Schritt für Schritt voran. Bereits im dritten Ligaspiel gegen eine Champions-League-Mannschaft eine solche Leistung zu bringen, stimmt mich positiv. Natürlich müssen wir weiter hart arbeiten, damit wir uns auch dafür belohnen können. Aber das traue ich meiner Mannschaft zu.