Am Montagabend durften die Adlerträgerinnen vor Heimpublikum noch die Herbstmeisterschaft feiern, schon am Tag darauf ging der Fokus aber Richtung Rückrundenstart. Denn bereits am Freitagabend, fünf Tage nach dem 3:0-Sieg über Leipzig, geht es zum letzten Spiel des Jahres zum FC Carl Zeiss Jena.
Während die SGE – punktgleich mit dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen, durch die starke Tordifferenz aber auf dem ersten Platz – gerne an der Tabellenspitze überwintern möchte, bietet die Partie am Ernst-Abbe-Sportfeld für den Tabellenelften aus Jena die Möglichkeit, sich den ersten Saisonsieg überhaupt zu erkämpfen. Anpfiff am Freitag, 13. Dezember, ist um 18.30 Uhr (live bei Magenta Sport und DAZN).
Der Gegner
Zum Ende der Saison 2024/25 wird es durch die Aufstockung der Google Pixel Frauen-Bundesliga nur einen Absteiger geben. Umso knapper geht es aktuell im Tabellenkeller zu. Jena belegt mit drei Punkten den elften Tabellenplatz zwei Punkte vor Turbine Potsdam und zwei Punkte hinter dem 1. FC Köln. Gewinnen konnte das Team von Trainer Florian Kästner zwar noch kein Spiel, dafür gab es drei Unentschieden gegen Freiburg (1:1), Köln (2:2) und Potsdam (0:0). Die Partien gegen Freiburg und Köln waren bislang auch die einzigen Spiele, in denen Jena selbst treffen konnte – zwei Mal netzte Luca Birkholt, einmal Fiona Gaißer
Anders als die Eintracht hat der Aufsteiger eine etwas längere Verschnaufpause hinter sich. Das ursprünglich für Sonntag angesetzte Duell mit der TSG Hoffenheim musste aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden. Das letzte Pflichtspiel bestritt man somit am 24. November, als man sich dem Zweitligisten Hamburger SV mit 2:4 im Achtelfinale des DFB-Pokals geschlagen geben musste. Zuvor gab es in der Liga eine 0:5-Niederlage gegen den FC Bayern München – die bislang höchste Niederlage für Jena. Auf ihre Defensive können sich die Thüringerinnen nämlich bislang verlassen: Mit 17 Gegentoren hat man weniger als Potsdam, Köln, Hoffenheim und Leipzig kassiert. Mehr als zwei Gegentore gab es – mit Ausnahme der Partie gegen den FCB – nie.
Vergangene Duelle
Genau zwei Gegentore gab es am ersten Spieltag beim letzten Duell mit der SGE. Zum Start in die Saison trafen Géraldine Reuteler und Elisa Senß für die SGE, letztere krönte damit ihr Pflichtspieldebüt für Frankfurt. In 25 Bundesligaspielen zwischen beiden Teams können die Frankfurterinnen auf 23 Siege und zwei Unentschieden zurückblicken. Eine Niederlage gab es somit noch nie. Gute Erinnerungen kann das Team von Niko Arnautis auch an das letzte Auswärtsspiel in Jena haben. Am 1. April 2022 trafen Verena Hanshaw, Lara Prasnikar, Laura Freigang und Barbara Dunst zum 4:0-Auswärtssieg. Tanja Pawollek feierte ihr Comeback nach ihrem ersten Kreuzbandriss, Niko Arnautis feierte seinen Geburtstag mit drei Punkten.
Personal
Mit dem mit 22,5 Jahren im Durchschnitt jüngsten Kader der Liga ist Jena in die Saison 2024/25 nach zwei Jahren in der zweithöchsten Spielklasse gestartet. Heraus sticht dort Merza Julevic – mit ihren 34 Jahren mit Abstand die Älteste im Team –, die schon für Freiburg, Sindelfingen und den Herforder SV Bundesligaminuten sammelte und 2017 nach Jena wechselte. Im Gegensatz dazu steht U17-Nationalspielerin Felicia Sträßer, die mit ihren gerade einmal 16 Jahren schon auf acht Einsätze in dieser Bundesligasaison kommt. Mit Mariella El Sherif wechselte im Sommer zudem ein 19-jähriges österreichisches Torwarttalent nach Thüringen. Die U20-WM-Teilnehmerin kommt bislang auf vier Einsätze.
Eine traurige Nachricht gab es in der vergangenen Woche für Jena: Am gleichen Tag die Barbara Dunst zog sich auch Jenaerin Hannah Lehmann einen Kreuzbandriss im Training zu und wird dem Team somit für die restliche Saison fehlen. Die zweite Langzeitverletzte ist durch einen Wadenbeinbruch Bente Fischer. Bei der SGE wird neben Ilayda und Dilara Acikgöz sowie Barbara Dunst, auch Géraldine Reuteler das letzte Spiel des Jahres verletzungsbedingt verpassen.
„Das ist Motivation genug“
„Wir haben am Montagabend eine Mannschaft gesehen, die über 90 Minuten einen tollen Fußball gezeigt hat. Dass wir die Hinrunde auf so eine Art und Weise krönen konnten, ist etwas Besonderes. Es ist ein schönes Gefühl, nach der Hinrunde auf dem ersten Platz zu stehen, gerade, wenn man sieht, wie eng es zugeht. Umso wichtiger ist es jetzt, dranzubleiben“, erklärt Cheftrainer Niko Arnautis. „Schon am Dienstag haben wir den Blick auf das Auswärtsspiel in Jena gerichtet. Wir brauchen dafür keinen extra Motivationsschub. Als Tabellenführer Weihnachten feiern zu können, ist Motivation genug. Wir wissen, dass man sich in der Liga keine Phasen erlauben darf, in denen man nicht hochfokussiert ist. Deshalb werden wir uns akribisch auf dieses letzte Spiel des Jahres vorbereitet und alles reinlegen gegen eine defensiv stabile Mannschaft, die für ihren ersten Saisonsieg kämpfen wird.“
