Das internationale Abenteuer beginnt: War man im vergangenen Jahr denkbar knapp gegen Ajax Amsterdam in der ersten Runde der UEFA Women’s Champions (UWCL), die als Miniturnier mit vier Teams ausgespielt wird, gescheitert, ist das Ziel für die Adlerträgerinnen in der neuen internationalen Saison klar: Diesmal soll der Einzug in die Play-offs klappen – vor Heimpublikum. „Die Vorfreude ist riesig. Uns freut es enorm, das zweite Jahr in Folge beim Miniturnier dabei zu sein. Es ist eine riesengroße Ehre, in dieser Stadt dieses Turnier spielen zu dürfen“, spricht aus Kapitänin Tanja Pawollek die Vorfreude.
Bevor es im Finale am Samstag, 9. September, um 13 Uhr im Deutsche Bank Park aber gegen den Sieger des Duells Juventus Turin gegen den WFC Okzhetpes (Mittwoch, 13 Uhr, Stadion am Brentanobad) gehen könnte, müssen sich die Adlerträgerinnen erst einmal in ihrem eigenen Halbfinale beweisen. Am Mittwoch, 6. September, ist um 18.30 Uhr (live bei EintrachtTV und DAZN) im Stadion am Brentanobad der 1. FC Slovácko zu Gast, der mit jungem Team, zweifacher Champions-League-Erfahrung und bereits drei absolvierten Ligaspielen in der laufenden Saison anreist.
Junges Team, neuer Trainer
Schon nach dem letzten Testspiel hatte Cheftrainer Niko Arnautis verkündet: „Es wird Zeit, dass es jetzt richtig los geht.“ Sechs Wochen Vorbereitung liegen hinter ihm und seinem Team, in allen sechs Testspielen sind die Frankfurterinnen ungeschlagen geblieben. Zumindest die vergangenen beiden Wochen hat man dann auch mit voller Stärke nach Rückkehr der WM- und U19-EM-Spielerinnen absolvieren und sich den letzten Champions-League-Feinschliff holen können.
Während die Adlerträgerinnen nun ihrem Pflichtspielstart entgegenfiebern, läuft der Ligabetrieb in Tschechien bereits wieder. Drei Spiele in der höchsten tschechischen Liga hat der 1. FC Slovácko bereits bestritten, nach einem 2:0 gegen Lokomotiva Brno und einem 5:0-Sieg über FK Pardubice ging man auch am Freitag gegen den Favoriten Slavia Prag in Führung, unterlag nach einer Roten Karte in der 23. Minute aber noch mit 1:4. Am Montagabend wird der Vorjahresdritte der sechststärksten Liga Europas aus dem Südosten Tschechiens mit dem Bus in Frankfurt ankommen und am Mittwoch in seine dritte Champions-League-Saison gehen. Bei den ersten beiden Teilnahmen war jeweils im Halbfinale des Miniturniers gegen Bordeaux und Minsk Schluss.
„Haben uns dieses Spiel erarbeitet“
Personell gab es kurz vor Abfahrt noch eine Veränderung an der Seitenlinie: Cheftrainer Petr Vlachovský musste am Freitag seinen Platz räumen, auf ihn folgt Miroslav Zbořil, der das junge Team nun führen wird. Seit Jahren schon gilt der erst 2000 gegründete Verein 1. FC Slovácko als Ausbildungsverein, in dem viele junge Tschechinnen den Weg Richtung A-Nationalmannschaft gehen. Mit Kapitänin Eliška Janíková (25), Markéta Klímová (24) und Torfrau Barbora Růžičková (25) sind nur drei Spielerinnen nicht in diesem Jahrtausend geboren.
„Sportlich gesehen ist eine Mannschaft aus Tschechien immer sehr ernstzunehmen, die Liga dort hat den sechststärksten Koeffizienten in Europa“, erklärt Cheftrainer Niko Arnautis und ergänzt: „Als Team haben sie die höchste Passqualität der Liga, nichtsdestotrotz werden wir alles daran setzen, unsere Spielidee und Qualitäten auf das Feld zu bringen und das Spiel zu gewinnen. Wir haben uns dieses Spiel erarbeitet, wir gehen mit Demut und Respekt in die Partie. Nichtsdestotrotz: Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann wird es für alle anderen schwer.“ Verzichten muss die Eintracht weiterhin auf Sara Doorsoun (Muskelverletzung) und Jonna Brengel (Kreuzbandriss), die sich beide im Aufbautraining befinden. Auch Letícia Santos kann zwar voll mittrainieren, wird aber noch nicht zum Einsatz kommen können.